"au­gen­schein­lich­keits­ver­rat" von Kai Nie­buhr und Chris­to­pher Prösch

Vom 23. Sep­tem­ber bis 14. Ok­to­ber 2009 stell­ten Kai Nie­buhr und Chris­to­pher Prösch ge­mein­sam in der Ga­le­rie des Bun­ker-D aus. Zen­tra­les Thema der Aus­stel­lung war die Frage, wie wie Ide­en­fin­dung statt­fin­det und Werke zu Kunst wer­den.

Kai Nie­buhr und Chris­to­pher Prösch waren schon an der Muthe­si­us Kunst­hoch­schu­le Stu­di­en­kol­le­gen und sind mitt­ler­wei­le auch Ate­lier­ge­nos­sen. Ge­mein­sam ar­bei­ten sie in der Werk­statt der Kie­ler Kunst­hal­le, wo sie beim Aus­pa­cken, Hän­gen und Ar­ran­gie­ren von Kunst stän­dig die Ver­wand­lung von pro­fa­nem „Ma­te­ri­al“ in wert­vol­le Ge­gen­stän­de er­le­ben.

In der Aus­stel­lung woll­ten die bei­den ei­ner­seits ihre ei­ge­ne Werk­statt­at­mo­sphä­re wie­der­ge­ben, an­de­rer­seits aber auch den Pro­zess vom Werk zum Kunst­werk de­mons­trie­ren. So stan­den auf einem Tisch eine Näh­ma­schi­ne und meh­re­re Plas­tik­be­cher mit Farbe, der Boden war über­sät mit Uten­si­li­en, die Wände voll mit Bil­dern, Skiz­zen und Ent­wür­fen.

In sei­nen ge­näh­ten Bil­dern ver­web­te Nie­buhr sorg­sam und ge­dul­dig die Ele­men­te Ge­walt und Schmerz, wäh­rend Pröschs Ma­le­rei gleich­zei­tig ver­traut und fremd wir­ken­de Ge­stal­ten mit ste­reo­ty­pen Ges­ten zeig­te, dar­un­ter ein nicht näher iden­ti­fi­zier­ter win­ken­der Po­li­ti­ker neben einer Per­son mit Nar­ko­se­mas­ke oder gra­fisch ge­hal­te­ne Fi­gu­ren aus „Alice im Wun­der­land“ auf un­heim­lich ge­stal­te­tem Tu­sche­grund.

Neben den vie­len Frei­räu­men zum In­ter­pre­tie­ren und Phi­lo­so­phie­ren bot diese Aus­stel­lung au­ßer­dem die Mög­lich­keit zum Mit­ma­chen. So durf­ten  die Gäste bei­spiels­wei­se ge­brauch­te Kron­kor­ken auf eine Ge­mein­schafts­skulp­tur häm­mern.