"33!Denk!Bänke!" von Mi­cha­el Weis­ser

Am 3. März 2013 wurde die blei­ben­de, in­ter­me­dia­le In­stal­la­ti­on „33!Denk!Bänke!“ des Bre­mer Künst­lers Mi­cha­el Weis­ser auf dem Cam­pus der Fach­hoch­schu­le Kiel er­öff­net. Sie er­fasst und ver­bin­det mehr als 33 Jahre künst­le­ri­sche Ar­beit mit den Me­di­en Bild, Klang und Wort und wird als neue Form von mul­ti­me­dia­ler Kunst im öf­fent­li­chen Raum an­ge­se­hen.

Weis­ser gilt als Vi­sio­när, der sich in den Me­di­en Bild, Klang und Wort auf der Gren­ze von ana­log und di­gi­tal aus­drückt. In sei­ner Ar­beit er­grün­det er die Äs­the­tik der neuen, di­gi­ta­len Me­di­en. Seit 2007 be­schäf­tigt er sich mit Quick-Re­spon­se-Codes und der Frage, ob diese auf ihre kom­mer­zi­el­le Funk­ti­on be­schränkt sind oder auch neue, äs­the­ti­sche Di­men­sio­nen in der Kunst er­schlie­ßen kön­nen.

Seit sei­ner ers­ten Aus­stel­lung im Bun­ker-D im Jahr 2012 ar­bei­te­te Weis­ser an dem Kon­zept der „33!Denk!Bänke!“, um die „Kul­tur­in­sel Diet­richs­dorf“ um ein ganz be­son­de­res Er­leb­nis zu be­rei­chern. Die 33 blau­en Sitz­bän­ke sind ein­zeln oder in Grup­pen auf dem Cam­pus der FH ver­teilt. Jede ist mit einem un­ter­schied­lich ge­stal­te­ten QR-Code im For­mat 30 x 30 Zen­ti­me­ter aus­ge­stat­tet, der sich mit­hil­fe eines Smart­pho­nes ein­scan­nen lässt und so ganz ver­schie­de­ne Me­di­en­in­hal­te of­fen­bart. Über das Dis­play und die Kopf­hö­rer kön­nen die Nut­ze­rin­nen und Nut­zer Bil­der, Musik, Texte, Filme, Ty­po­gra­fi­en, Musik, frem­de Klän­ge und re­zi­tier­te Poe­si­en er­le­ben.

Das je­wei­li­ge Kunst­an­ge­bot, das sich hin­ter den QR-Codes ver­birgt, hat Weis­ser sorg­fäl­tig auf die je­wei­li­gen Stand­or­te der Bänke ab­ge­stimmt, wie bei­spiels­wei­se ein po­li­ti­sches Ge­dicht, das sich nahe des Bun­ker-D ab­ru­fen lässt. Die In­hal­te sol­len über­ra­schen, ir­ri­tie­ren, in­spi­rie­ren und ver­zau­bern. „Was für ein über­ra­schen­des Er­leb­nis muss es sein, mit Blick auf den Stein­kreis im Zen­trum des Cam­pus un­ver­mit­telt eine Woo­doo-Ses­si­on aus der Step­pe der Shim­ba-Hills in Kenia zu hören“, so der Künst­ler, „oder sich am So­kra­tes­platz mit­ten auf dem Markt­platz von Vik­to­ria auf der Sey­chel­len­in­sel Mahe wie­der­zu­fin­den?“