Pres­se­mel­dung

Eu­ro­pa­weit ein­zig­ar­ti­ge At­trak­ti­on auf der Kul­tur­in­sel Diet­richs­dorf – In­ter­me­dia­le Kunst von Mi­cha­el Weis­ser

Eine Voo­doo-Ses­si­on aus der Step­pe der Shim­ba-Hills in Kenia, die Ge­räusch­ku­lis­se des Markt­plat­zes von Vik­to­ria auf der Sey­chel­len­in­sel Mahé oder eine sphä­ri­sche Mu­sik­kom­po­si­ti­on mit gre­go­ria­ni­schen Ge­sän­gen – ins­ge­samt 33 Über­ra­schun­gen, In­spi­ra­tio­nen und auch Ir­ri­ta­tio­nen bie­tet die in­ter­me­dia­le In­stal­la­ti­on „33!Denk!Bänke!“ des Bre­mer Künst­lers Mi­cha­el Weis­ser. Sie wird am Sonn­tag, 3. März 2013, um 13 Uhr im Bun­ker-D der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel ein­ge­weiht.

Mi­cha­el Weis­ser gilt als Vi­sio­när, der sich in den Me­di­en Bild, Klang und Wort auf der Gren­ze von ana­log und di­gi­tal aus­drückt. In sei­ner Ar­beit er­grün­det er die Äs­the­tik der neuen, di­gi­ta­len Me­di­en. Dabei be­schäf­tigt er sich unter an­de­rem mit der Frage, ob Quick-Re­spon­se-Codes auf ihre kom­mer­zi­el­le Funk­ti­on be­grenzt sind oder auch neue, äs­the­ti­sche Di­men­sio­nen in der Kunst er­schlie­ßen. Mit dem Pro­jekt „33!Denk!Bänke!“ prä­sen­tiert er Er­geb­nis­se sei­ner Un­ter­su­chun­gen.

Ex­klu­siv für die Kul­tur­in­sel Diet­richs­dorf ent­wi­ckel­te Mi­cha­el Weis­ser die Idee für 33 Sitz­bän­ke mit künst­le­risch ge­stal­te­ten QR-Codes und schuf damit eine eu­ro­pa­weit neue Form von in­ter­me­dia­ler Kunst im öf­fent­li­chen Raum: Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher kön­nen mit einer ent­spre­chen­den Ap­pli­ka­ti­on auf ihrem Smart­pho­ne die auf den Bän­ken an­ge­brach­ten Codes scan­nen. Die hin­ter­leg­ten Links füh­ren zu den künst­le­ri­schen In­hal­ten der In­stal­la­ti­on – zu Bil­dern, Tex­ten, Fil­men, Ty­po­gra­fie und Musik von Mi­cha­el Weis­ser. Sech­zehn Jahre lang pro­du­zier­te er elek­tro­ni­sche Musik, be­reis­te die Welt und er­fass­te O-Töne von exo­ti­schen Orten. Teile sei­nes um­fang­rei­chen, ein­ma­li­gen Klang­ar­chivs hat er auch in die „33!Denk!Bänke!“ ein­ge­bracht. „Jede Bank bie­tet den Zu­gang zu einem ei­ge­nen Kunst­werk. Die Bänke laden zum Ent­span­nen ein; sie wol­len aber auch an­re­gen, Neues bie­ten, mo­ti­vie­ren und auf jede Weise in­spi­rie­ren“, so der Künst­ler.

 

Hin­ter­grün­de zum Künst­ler

Mi­cha­el Weis­ser lebt in Bre­men und ar­bei­tet mit neuen Me­di­en an krea­ti­ven In­ter­ven­tio­nen. Von 1967 bis 1972 stu­dier­te der ge­bür­ti­ge Cux­ha­ve­ner bil­den­de Kunst, sa­kra­le und ex­pe­ri­men­tel­le Ma­le­rei, Gra­fik und Fo­to­gra­fie an den Werk­kunst­schu­len in Köln. An­schlie­ßend ab­sol­vier­te er ein Stu­di­um der Kunst­ge­schich­te, So­zio­lo­gie, Kom­mu­ni­ka­ti­ons-, und Po­li­tik­wis­sen­schaft an den Uni­ver­si­tä­ten in Bonn und Mar­burg. Seine Dis­ser­ta­ti­on zur Äs­the­tik der All­tags­welt ver­fass­te Weis­ser bei Edou­ard Trier in Bonn. Er ver­öf­fent­lich­te u. a. Poe­sie in der FAZ, Ro­ma­ne im Suhr­kamp Ver­lag und Heyne Ver­lag sowie zahl­rei­che Sach­bü­cher zur Äs­the­tik der All­tags­welt und Kunst­ge­schich­te. Lange Zeit war Mi­cha­el Weis­ser Crea­ti­ve Di­rec­tor des Mu­sik­la­bels IC/Di­gIt­Mu­sic (In­no­va­ti­ve Com­mu­ni­ca­ti­on).

Im Jahr 1983 er­schien in der Phan­tas­ti­schen Bi­blio­thek des Suhr­kamp Ver­la­ges sein Roman „DigIt“, der eine com­pu­ter­ge­steu­er­te Welt be­schreibt. Mit Wor­ten for­mu­lier­te Mi­cha­el Weis­ser da­mals seine Vi­sio­nen, die er heute in Form von in­ter­me­dia­ler Kunst um­setzt. An einer Ver­net­zung der Me­di­en Bild, Klang und Wort war ihm immer ge­le­gen: Schon ab 1988 ent­wi­ckel­te er in ver­schie­de­nen Pla­ne­ta­ri­en die ers­ten künst­le­ri­schen Kup­pel-Pro­jek­tio­nen zu Com­pu­ter­mu­sik.