"was bleibt" von Ilka Kol­lath

Vom 17. Ja­nu­ar bis zum 13. Fe­bru­ar 2013 stell­te Ilka Kol­lath in der Ga­le­rie des Bun­ker-D aus. Sie zeig­te Video-Kunst und Di­gi­tal­dru­cke, in denen sie sich unter an­de­rem mit Al­lein­sein, Fort­ge­hen und Be­stän­dig­keit aus­ein­an­der­setz­te.

Ilka Kol­lath stu­dier­te Freie Kunst an der Muthe­si­us Kunst­hoch­schu­le und ent­wi­ckel­te be­reits da­mals ihre An­fän­ge der Ma­le­rei wei­ter. Statt mit Farbe ar­bei­te­te sie schlie­ß­lich be­vor­zugt mit Licht und an­stel­le von Lein­wän­den mit Räu­men. Ihre Dia-Pro­jek­tio­nen ent­wi­ckel­te sie zu Vi­deo­ar­bei­ten wei­ter, von denen sie auch drei in ihrer Aus­stel­lung prä­sen­tier­te.

Das Video „No­ma­din“ han­delt vom Fort­ge­hen und von der Frage, was bleibt, wenn es keine Be­stän­dig­keit mehr gibt. Es zeigt eine alte Frau in einer Wüs­ten­land­schaft, die sich schwer auf einen Stock stützt und doch leicht wir­kend durch das Bild schrei­tet. Das Bild ist in ex­pres­si­ve, grel­le Far­ben ge­taucht. Diese hatte Kol­lath ab­sicht­lich ver­frem­det, um kein Mit­leid zu er­zeu­gen, son­dern der Frau Würde zu ver­lei­hen.

In einer an­de­ren stum­men Vi­deo­ar­beit bau­schen sich schwar­ze Wä­sche­stü­cke wie tan­zen­de Kör­per vor blau­em Him­mel auf. Die­sem gleich­zei­tig be­droh­lich und poe­tisch wir­ken­dem Video stell­te die Künst­le­rin das Zitat „Der Him­mel flat­ter­te wie ein zer­fetz­tes Bett­la­ken, grau ge­wor­den vom vie­len Be­nut­zen, an der Leine“ des US-Schrift­stel­lers T. C. Boyle zur Seite.

Auch ihre groß­for­ma­ti­gen Di­gi­tal­dru­cke auf LKW-Pla­nen be­we­gen sich auf die­sem schma­len Grat zwi­schen Schön­heit und Be­dro­hung – so zum Bei­spiel auch der Druck „Wäch­te­rin“, der eine schat­ten­haf­te Frau ein­ge­zwängt zwi­schen dunk­len Wän­den und auf der Schwel­le zu einem hell er­leuch­te­ten Raum hin­ter ihr ste­hend zeigt.