"Haut" von Ga­brie­le Beis­mann und Rein­hard Voss

„Haut" von Ga­brie­le Beis­mann und Rein­hard Voss

 

Vom 25. Juni bis zum 23. Juli fand die Ge­mein­schafts­aus­stel­lung von Ga­brie­le Beis­mann und Rein­hard Voss statt. Die bei­den zeig­ten Bil­der und Skulp­tu­ren, die sich zwar in Ma­te­ri­al und Tech­nik von­ein­an­der un­ter­schie­den, je­doch in Farbe und Aus­druck schön mit­ein­an­der har­mo­nier­ten.

Die Bil­der der ge­bür­ti­gen Flens­bur­ge­rin Ga­brie­le Beis­mann ent­ste­hen meist Schicht für Schicht. Sie ver­wen­det Ma­te­ria­li­en wie Mar­mor­mehl, Schell­lack und Bie­nen­wachs, die sie auf Lein­wän­de auf­trägt. Oft die­nen auch Kar­ten­aus­schnit­te als Mal­un­ter­grund, auf denen sie durch das Auf­tra­gen reiz­vol­le Struk­tu­ren sicht­bar macht. Ge­ra­de um die­ses Sicht­bar­ma­chen von Vor­han­de­nem gehe es ihr, so die Künst­le­rin.

Ihre sche­men­haft ge­hal­te­ne Ma­le­rei ent­steht in Se­ri­en. So auch eine hin­ter Glas prä­sen­tier­te klein­for­ma­ti­ge Bil­der­rei­he, deren skiz­zen­haf­te Zeich­nun­gen in zwei­ter Ebene di­rekt auf das Glas auf­ge­tra­gen sind. Doch auch zeit­auf­wän­di­ge­re und groß­for­ma­ti­ge Ar­bei­ten brach­te sie mit. Unter an­de­rem „Land­ge­win­nung“, für das sie Hä­kel­deck­chen als Scha­blo­nen nutz­te, deren Spu­ren an Qual­len er­in­nern. An­de­re Bil­der dre­hen sich um Klei­dung, die für die sche­men­haft dar­ge­stell­ten Men­schen als Haut und Hülle die­nen.

Der ge­bür­ti­ge Rends­bur­ger Rein­hard Voss ar­bei­tet vor allem mit ge­brauch­ten Na­del­höl­zern, meist von Fund­stü­cken und Sperr­müll­ob­jek­ten. Aus klei­nen Teil­frag­men­ten leimt, schnitzt und schleift der 55-Jäh­ri­ge kunst­vol­le Köpfe, die je­doch stets sche­men­haft blei­ben. Durch mi­ni­ma­les Dre­hen und Nei­gen ver­setzt er sie in Hal­tun­gen, die Mimik sug­ge­rie­ren.

Voss, der unter an­de­rem Bild­haue­rei in Karls­ru­he stu­dier­te, hat einen Teil der Köpfe mit Or­na­men­ten über­zo­gen oder mit Tat­toos ver­ziert, auf an­de­ren sind QR-Codes zu fin­den. Die Ma­se­run­gen, die „Haut“, der un­ter­schied­li­chen Holz­stü­cke ar­bei­tet der Künst­ler be­son­ders her­aus, indem er sie nach der Tu­sche­grun­die­rung mit einem Sand­strah­ler be­ar­bei­tet.