"da­zwi­schen" von Mo­ni­ka-Maria Dot­zer

Vom 14. April bis zum 11. Mai 2016 fand in den Ga­le­rie­räu­men des Bun­ker-D die kon­trast­rei­che Aus­stel­lung „da­zwi­schen“ der Kie­ler Künst­le­rin Mo­ni­ka-Maria Dot­zer statt. Darin vi­sua­li­sier­te sie in den zwei Ga­le­rie­räu­men den Ge­gen­satz zwi­schen ei­ge­nen Kriegs­er­in­ne­run­gen und 70 Jahre Frie­den – bei­des hat die Künst­le­rin haut­nah mit­er­lebt.  

Die Wände der Ga­le­rie­räu­me sind nicht nur stil­le Zeu­gen der Kriegs­zeit, der Bun­ker-D in sei­ner heu­ti­gen Form als be­son­de­res Kul­tur- und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­zen­trum regt zum Nach­den­ken und Er­in­nern an. Kon­trast­rei­cher hätte die Künst­le­rin die zwei Ga­le­rie­räu­me im Bun­ker-D nicht ge­stal­ten kön­nen: Wäh­rend der eine mit bun­ten Far­ben, früh­lings­haf­tem Vo­gel­ge­zwit­scher und blu­mi­gen Mo­ti­ven lock­te, war der an­de­re düs­ter ge­hal­ten, von Si­re­nen­ge­heul er­füllt und  vol­ler klei­ner und gro­ßer Köpfe, die mit weit auf­ge­ris­se­nen Mün­dern ver­zwei­felt schrien. Die Künst­le­rin mach­te so ei­ner­seits die Zeit wäh­rend des Krie­ges, die sie mit­er­lebt hat, sicht­bar und hör­bar. Die Sound­col­la­ge im dunk­len Raum weck­te As­so­zia­tio­nen an Bom­ben­näch­te; Auf­schrif­ten wie „Ver­zweif­lung, Auf­bruch, Mut“ oder „Zu­ver­sicht, Neu­be­ginn, Mut“ auf Ob­jekt­so­ckeln spie­gel­ten die Sehn­sucht einer Ge­ne­ra­ti­on wie­der. Der an­de­re, helle Ga­le­rie­raum hin­ge­gen zog die Be­su­che­rin­nen und Be­su­cher durch seine freund­li­che und ein­la­den­de At­mo­sphä­re ma­gne­tisch an. Er war ge­füllt mit gro­ßen Lein­wän­den, dar­auf bunte, blu­mi­ge Mo­ti­ve, und mit aus far­ben­fro­her Wolle ge­filz­ten Köp­fen und Blu­men­ran­ken. Er spie­gel­te die helle Zeit des Frie­dens wie­der: Hier er­ober­te die Natur die Welt zu­rück und mach­te das Ver­gan­ge­ne na­he­zu un­sicht­bar.
„Da­zwi­schen“ be­fand sich auch die Künst­le­rin selbst: In einem klei­nen Ne­ben­raum zeig­te sie Selbst­por­traits.

Die in Pom­mern ge­bo­re­ne Künst­le­rin Mo­ni­ka-Maria Dot­zer lebt und ar­bei­tet mitt­ler­wei­le in Kiel. Seit 1989 ist sie als frei­schaf­fen­de Künst­le­rin tätig, ihre künst­le­ri­sche Aus­bil­dung be­gann je­doch schon 1973. Sie ist Mit­glied meh­re­rer Künst­ler­or­ga­ni­sa­tio­nen, unter an­de­rem in der GEDOK Schles­wig-Hol­stein und im Kunst­raum B.