Son­der­aus­stel­lung "In der Schwe­be" von Wolfi De­fant

In der Son­der­aus­stel­lung  „In der Schwe­be“ prä­sen­tier­te der Künst­ler Wolfi De­fant vom 18. bis zum 27. Au­gust 2017 seine groß­for­ma­ti­gen Werke. Das Be­son­de­re war die freie Hän­gung der Bil­der im Au­di­max, die den Gäs­ten zu jedem Bild eine Be­trach­tungs­ach­se von min­des­tens sechs Me­tern er­mög­lich­te.

De­fant zeig­te über­wie­gend die für ihn ty­pi­schen groß­flä­chi­gen Ma­le­rei­en, die von 2009 – 2017 ent­stan­den. Au­ßer­dem stell­te der Maler eine Serie aus 36 klein­for­ma­ti­gen Ar­bei­ten zum Thema Zir­kus aus. Bei der Kunst im Klein­for­mat han­del­te es sich um eine Misch­form aus  Tu­sche und Öl. Die Serie fand ihren Platz in einem frei­hän­gen­den Sam­mel­rah­men.

Ob klein- oder groß­for­ma­tig, Wolfi De­fant greift in sei­nen Wer­ken das ak­tu­el­le po­li­ti­sche Ge­sche­hen auf. Ihm ginge es dabei um die Re­fle­xi­on des Zeit­ge­nös­si­schen. In vie­len Ar­bei­ten kam daher das wie­der­keh­ren­de Motiv des Zir­kus vor, in denen der 60-Jäh­ri­ge unter an­de­rem den Voy­eu­ris­mus der Men­schen an­pran­gert.            

So auch bei dem Ge­mäl­de „Schluss­ap­plaus“. Die­ses zeigt eine Bal­lett­tän­ze­rin, die sich vor den Augen der Zu­schau­er ent­blö­ßen und zur Schau stel­len muss. Eine an­de­re nicht we­ni­ger er­schre­cken­de Hand­lung legt der Künst­ler in dem Werk „Der Tot­schlä­ger“ dar. In die­ser Ar­beit zeigt sich eine grau­sa­me Szene, indem ein Kind von einem Schlä­ger und zwei Hel­fern auf schlimms­te Art miss­han­delt wird. Um­rahmt wird das Ge­sche­hen von Fens­tern in tür­kis und gelb, hin­ter den sich ein­zel­ne gaf­fen­de Zu­schau­er er­ah­nen las­sen. „Die Bil­der sind keine Alb­träu­me son­dern ein Ab­bild der Rea­li­tät, nur an­ders in­ter­pre­tiert“, sagte Klaus-Mi­cha­el Hein­ze und fügte hinzu, „Es ist wirk­lich harte Kost in einer meis­ter­li­chen Bril­lanz.“

Die Werke des Künst­lers ent­ste­hen in einem lan­gen Pro­zess. Immer wie­der wer­den zahl­rei­che Farb­schich­ten auf­ge­tra­gen und Teile der Ar­bei­ten über­malt, so­dass sich der In­halt der Bil­der oft völ­lig ver­än­dert. „Der idea­le End­zu­stand mei­ner Bil­der ist es, mir selbst, als Maler und Bild­fin­der, mehr Fra­gen als Ant­wor­ten zu geben. Schwebt das Bild ge­dank­lich, bin ich zu­frie­den.“, sagte Wolfi De­fant.

Wolfi De­fant wurde am 15. Juli 1957 in Stock­holm ge­bo­ren, ist je­doch ös­ter­rei­chi­scher Staats­bür­ger. Seit 1961 lebt er in Kiel, hat hier seine Kind­heit sowie Ju­gend ver­bracht und ist seit jeher mit dem Ost­ufer ver­bun­den. In der Zeit von 1978-1984 stu­dier­te De­fant freie Gra­phik an der Muthe­si­us Kunst­hoch­schu­le bei Prof. Fritz Bauer. Der Gra­fi­ker und Maler be­tei­ligt sich seit 1980 an zahl­rei­chen Lan­des­schau­en sowie Ge­mein­schafts­aus­stel­lun­gen. Seine erste Ein­zel­aus­stel­lung fand 1987 in Frank­furt am Main in der Ga­le­rie Li­ber­tas statt.  Nach einem ein­jäh­ri­gen Auf­ent­halt in Rom wurde er Gil­den­meis­ter der Inn­viert­ler Künst­ler­gil­de (Ober­ös­ter­reich). 2014 stell­te der Maler erst­mals im Bun­ker-D aus, 2015 folg­te die Ein­zel­aus­stel­lung „Draht­seil­akt“ im Au­di­max.