"AB­C­DEF­GHI­JKLM­NO" von Arne Rau­ten­berg

Vom 16. Mai bis 12. Juni 2019 stell­te der preis­ge­krön­te Schrift­stel­ler Arne Rau­ten­berg unter dem Titel „AB­C­DEF­GHI­KLM­NO“ vi­su­el­le Poe­sie, Col­la­gen und Ob­jek­te mit Text­be­zug im Bun­ker-D aus. Damit bot der Künst­ler einen Rück­blick auf die letz­ten 13 Jahre sei­nes bild­künst­le­ri­schen Schaf­fens.

Dass das Wort auch in der bil­den­den Kunst Rau­ten­bergs eine Rolle spielt, wird al­lein durch den un­ge­wöhn­li­chen Titel deut­lich.Viel­leicht will es mir etwas sagen? Es will, denn dem N folgt eben ein O, also ein kla­res NO und das ist doch mal eine ein­deu­ti­ge Aus­sa­ge“, so be­grün­det der Künst­ler die an­ein­an­der­ge­reih­ten Buch­sta­ben aus dem Al­pha­bet.

Rau­ten­bergs Ar­bei­ten sind stets ein Zu­sam­men­spiel zwi­schen Text und Bild. Er bringt Spra­che in eine be­stimm­te Form und macht diese so er­fahr­bar. In­spi­riert wird der Künst­ler durch Laut­ma­le­rei­en aus Co­mics, zer­hack­te Namen oder be­nutz­te Ad­lips von Rap­pern. 

Sein jüngs­tes Werk sind Text­bil­der, auf die er mit leuch­ten­der Tinte Wort­un­ge­tü­me wie „Ooh Damn Wow Brr“ ge­schrie­ben hat. Diese so­ge­nann­ten „Ad­libs“ un­ter­stüt­zen als Füll­ma­te­ri­al „den Flow“ von Rap-Songs. Damit rich­tet er durch die spe­zi­el­le Äs­the­tik und Leucht­kraft, die Auf­merk­sam­keit der Be­su­cher auf Sprach­mo­men­te, die sonst we­ni­ger be­ach­tet wer­den.

In der Aus­stel­lung „AB­C­DEF­GHI­JKLM­NO“ wur­den also die Cre­dos des Dich­ter­künst­lers deut­lich: 1) Etwas zu­sam­men­brin­gen, das nicht zu­sam­men­ge­hört 2) Nicht große Dinge klein ma­chen – son­dern klei­ne Dinge groß. Diese Her­an­ge­hens­wei­se spie­gel­te sich auch in der Hän­gung wider. Statt auf Kopf­hö­he plat­zier­te der Künst­ler ein Werk weit unten, so­dass die Be­su­cher ge­zwun­gen waren, eine etwas an­de­re Po­si­ti­on ein­zu­neh­men.

Nach dem Stu­di­um der Kunst­ge­schich­te, Neue­rer Deut­scher Li­te­ra­tur­wis­sen­schaft und Volks­kun­de an der Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel lebt Arne Rau­ten­berg seit 2000 als frei­er Schrift­stel­ler, Künst­ler und Kul­tur­jour­na­list in sei­ner Ge­burts­stadt Kiel. Er schreibt Ge­dich­te, Es­says, Hör­stü­cke, Kurz­ge­schich­ten, Ro­ma­ne und ar­bei­tet für ver­schie­de­ne Feuil­le­tons. Sein li­te­ra­ri­sches Haupt­be­tä­ti­gungs­feld ist die Lyrik.Rau­ten­berg ar­bei­tet zudem im bild­künst­le­ri­schen Be­reich an Col­la­gen und groß­flä­chi­gen Schrift­in­stal­la­tio­nen in Räu­men, die in meh­re­ren Aus­stel­lun­gen im In- und Aus­land ge­zeigt wur­den.