»MADE IN...« von Da­ni­je­la Pivaševic-Ten­ner

Die Ke­ra­mik­künst­le­rin Da­ni­je­la Pivašević-Ten­ner er­öff­ne­te am 09. Ja­nu­ar 2020 das neue Aus­stel­lungs­jahr im Bun­ker-D. Unter dem Titel »MADE IN...« zeig­te die künst­le­ri­sche Lei­te­rin des Künst­ler­haus Stadt­töp­fe­rei Neu­müns­ter bis zum 05. Fe­bru­ar 2020 räum­li­che In­stal­la­tio­nen und Wand­ar­bei­ten aus Mixed Media. Ty­pisch für Da­ni­je­la Pivašević-Ten­ner ist es, All­tags­ge­gen­stän­de in einen an­de­ren Kon­text zu ver­set­zen.

Iden­ti­tät und Her­kunft be­schäf­ti­gen Da­ni­je­la Pivašević-Ten­ner eben­so wie die Ab­sur­di­tät glo­ba­ler Waren- und Geld­strö­me. Diese The­men ver­ar­bei­te­te die Künst­le­rin in den im Bun­ker-D ge­zeig­ten Ke­ra­mik­ge­fä­ßen und der In­stal­la­ti­on „Tri­umph­säu­len“. In der Raum­in­stal­la­ti­on im süd­li­chen Ga­le­rie­raum ließ die Künst­le­rin mas­si­ge Säu­len, die auf Spie­gel­flie­sen stan­den, bis zur Be­ton­de­cke ragen. Aus der un­ge­brann­ten Por­zel­lan­mas­se sta­chen Eti­ket­ten von ge­spen­de­ten Tex­ti­li­en her­vor. Sie ste­hen ex­em­pla­risch für den Wer­te­wan­del und die Di­stanz der Kon­su­men­ten ge­gen­über den oft aus­beu­te­ri­schen Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen un­se­rer Zeit.

Die Künst­le­rin setz­te nicht nur bei den „Tri­umph­säu­len“ die Par­ti­zi­pa­ti­on des Pu­bli­kums als eine künst­le­ri­sche Stra­te­gie ein. Immer wie­der ruft die künst­le­ri­sche Lei­te­rin des Künst­ler­haus Stadt­töp­fe­rei Neu­müns­ter die Be­völ­ke­rung auf, sich durch Sach­spen­den an ihren Kunst­pro­jek­ten zu be­tei­li­gen. So gaben die Neu­müns­te­ra­ner bei­spiels­wei­se ihre gel­ben Säcke an die Künst­le­rin ab. Aus den per­sön­li­chen Ge­schich­ten und den Ver­pa­ckun­gen aus dem Su­per­markt schuf die Künst­le­rin wie­der­um Gips­mo­del­le, um auf die Ver­schwen­dung von Res­sour­cen auf­merk­sam zu ma­chen. „Stu­di­en zei­gen, dass wir ge­ra­de ein­mal 20 Mi­nu­ten mit den Ver­pa­ckun­gen ver­brin­gen, trotz­dem wird viel Auf­wand in die Her­stel­lung und in das De­sign der Ver­pa­ckun­gen ge­steckt“, so Pivašević-Ten­ner.

Im nörd­li­chen Aus­stel­lungs­raum der Ga­le­rie prä­sen­tier­te die Künst­le­rin Ke­ra­mik­ge­fä­ße aus den ver­schie­dens­ten Orten der Welt. In­do­ne­si­en, In­di­en, Ser­bi­en oder Deutsch­land – die Künst­le­rin ar­bei­tet mit lan­des­ty­pi­schen Ge­fä­ßen und ent­zieht ihnen durch künst­le­ri­sche Stra­te­gi­en wie De­for­ma­ti­on und Über­guss die ei­gent­li­che Funk­ti­on. „Mein In­ter­es­se daran ist, die Men­schen zum Nach­den­ken an­zu­re­gen. Sie sol­len sich be­wusst wer­den, was zum Bei­spiel Mas­sen­pro­duk­ti­on be­deu­tet. Was der Kon­sum mit uns macht und wie unser All­tag voll von Din­gen ist, die wir gar nicht rich­tig wahr­neh­men“, sagt Da­ni­je­la Pivašević-Ten­ner.

Da­ni­je­la Pivašević-Ten­ner wurde 1980 in Pančevo (Ser­bi­en) ge­bo­ren. 2005 schloss sie ihr Stu­di­um an der Aka­de­mie für An­ge­wand­te Kunst in Bel­grad mit Di­plom ab. Die Künst­le­rin prä­sen­tier­te ihre Werke in zahl­rei­chen Ein­zel- und Grup­pen­aus­stel­lun­gen und nahm an Sym­po­si­en in zahl­rei­chen Län­dern teil. Seit 2009 ist sie künst­le­ri­sche Lei­te­rin des Künst­ler­haus Stadt­töp­fe­rei Neu­müns­ter.