Lud­ger Ger­des

Der Künst­ler Lud­ger Ger­des

Der 1954 bei Clop­pen­burg (Nie­der­sach­sen) ge­bo­re­ne Maler, Bild­hau­er und Me­di­en­künst­ler Lud­ger Ger­des be­gann sein Stu­di­um an der Kunst­aka­de­mie Müns­ter (Klas­se Timm Ul­richs und Lo­thar Baum­gar­ten) und wech­sel­te we­ni­ge Jahre spä­ter zu Ger­hard Rich­ter an die Kunst­aka­de­mie Düs­sel­dorf. 1983 war er Sti­pen­di­at des Kunst­fonds und wurde u.a. durch den Ars Viva-För­der­preis des Kul­tur­krei­ses im Bun­des­ver­band der In­dus­trie und den Spren­gel-Preis für bil­den­de Kunst Han­no­ver aus­ge­zeich­net. Nach Lehr­tä­tig­kei­ten an der Frank­fur­ter Stä­del­schu­le und der Staat­li­chen Hoch­schu­le für Ge­stal­tung Karls­ru­he folg­te er 2004 dem Ruf auf die Pro­fes­sur für Ma­le­rei an der Muthe­si­us Kunst­hoch­schu­le Kiel.

Lud­ger Ger­des ar­bei­te­te zwei­glei­sig in den Be­rei­chen bil­den­der Kunst und Phi­lo­so­phie: Seine groß­for­ma­ti­ge Ma­le­rei ver­folg­te Fra­gen der Ober­flä­che und Bild­rea­li­tät, seine Skulp­tu­ren gin­gen der Ob­jekt­haf­tig­keit von Din­gen, ihrem Rea­li­täts­grad sowie ihrer öf­fent­li­chen Funk­ti­on nach. Ge­ra­de mit die­ser letzt­lich po­li­ti­schen Stel­lung der Kunst be­schäf­tig­te sich Ger­des nicht nur als bil­den­der Künst­ler, son­dern sehr wirk­sam auch als theo­re­ti­scher Autor und Vor­tra­gen­der. 

In sei­nen Tex­ten hin­ter­frag­te er wie­der­holt die Be­din­gun­gen in der Ge­sell­schaft, unter denen Kunst ge­schaf­fen wer­den kann. Die Frage nach Rolle und Auf­ga­be von Kunst hat Ger­des zeit­le­bens be­schäf­tigt. Ge­ra­de im öf­fent­li­chen Raum woll­te er dar­auf mit sei­nen Ar­bei­ten ant­wor­ten: Werke, die im Ex­per­ten­ur­teil „vi­su­el­le Me­ta­phern“ und „Denk­mo­del­le“ sind, die zur Kom­mu­ni­ka­ti­on an­re­gen.

Er ver­starb am 17. Ok­to­ber 2008 in der Nähe von Dül­men bei einem Ver­kehrs­un­fall.