Mittelfrequenz Netzimpedanzanalysator (Prof. Dr. Hans-Jürgen Hinrichs)

In einem Netzknotenpunkt ist die frequenzabhängige Impedanz des Netzes eine ganz wesentliche Größe, die die Eigenschaften eines Netzes charakterisiert. So werden die Netzrückwirkungen durch eine Windenergieanlage maßgeblich durch die Netzimpedanz im Anschlusspunkt beeinflusst. Hierbei variiert die Impedanz des Netzes von Anschlusspunkt zu Anschlusspunkt erheblich. Um die Netzrückwirkungen  rechnerisch zu überprüfen sind die Netzdaten des Netzbetreibers erforderlich. Da die Netzbetreiber die Netzdaten meistens nur in Form eines reduzierten Datensatzes mit Näherungswerten für die Lasten herausgeben sind ungenaue Berechnungsergebnisse die Folge.

Ein Ziel dieses Projektes ist die Anschlussüberprüfung von Windenergieanlagen zu vereinfachen, indem die Berechnung des Impedanzganges durch eine messtechnische Ermittlung ersetzt wird. Aufwendige und ungenaue Berechnungen sollen zukünftig durch Messungen ersetzt werden. Außerdem soll die Netzverträglichkeit von Windenergieanlagen, durch die Einbeziehung der gemessenen Impedanzgänge in die Regelung der Windenergieanlagen, erhöht werden. Somit sollen die Windenergieanlagen in die Lage versetzt werden, sich auf die tages- und jahreszeitlichen Schwankungen der Netzimpedanz optimal einzustellen.

An der Fachhochschule Kiel im Institut für elektrische Energietechnik wurde ein Prototyp eines Netzimpedanz-Analysators entwickelt und aufgebaut, der eine Messung der Netzimpedanz bis 1,5 kHz in Niederspannungsnetzen ermöglicht. Um die Netzimpedanz in einem Anschlusspunkt auch für höhere Frequenzen vermessen zu können wird zur Zeit ein Mittelfrequenz Netzanalysator entwickelt, mit dem dann Messungen bis 10 kHz möglich sein sollen.