Collage aus 10 Portraits von jungen Frauen und Männern© M. Schwagerick
Liebstes Essen, liebstes Event, liebstes Klischee: Studierende verraten die Geheimtipps ihrer Heimatländer.

10 Postkarten aus der ganzen Welt

von Maike Schwagerick

Ob für dein Auslandssemester oder den nächsten Urlaub: In diesem Artikel bekommst du Inspirationen von Studierenden aus der ganzen Welt. Sie berichten über ihr Heimatland und erzählen uns, was man als Student*in auf gar keinen Fall verpassen darf.

Florian aus Österreich

Geteiltes Bild: Links Berge, rechts das Portrait eines jungen Mannes©Privat

Die beste Stadt in Österreich ist für mich Wien. Nicht ohne Grund ist es die lebenswerteste Stadt der Welt, und ich finde, das merkt man jeden Tag. Und noch dazu gibt es das beste Essen: Wiener Schnitzel mit Petersilienkartoffeln und Preiselbeermarmelade. Wer seine Freizeit lieber in der Natur verbringt, der/ dem empfehle ich die Großglockner-Hochalpenstraße. Sie führt durch den Nationalpark „Hohen Tauern“ und bietet eine beeindruckende Sicht auf die Berge und Täler. Im Winter gibt es in den Alpen dann mein Highlight des Jahres: Das Hahnenkamm-Rennen in Kitzbühel. Es ist das spektakulärste Skirennen der Welt, und Menschen aus allen Ländern kommen, um es zu sehen. Neben dem Skifahren gibt es noch ein weiteres Klischee über Österreich, das stimmt. Tatsächlich treffen wir uns gerne abends nach der Arbeit und stoßen gemeinsam mit einem Glas Bier oder „Weißer Spritzer“ (Weißweinschorle) an. Eine typische Redewendung, die man dann sagen kann, ist „Es geht sich aus“, was so viel bedeutet wie „Es ist genug Zeit“.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Wien, Innsbruck, St. Pölten

 

Mikaela aus Schweden

Geteiltes Bild: Links Gebäck, rechts das Selfie einer jungen Frau©Privat

Meine Lieblingsstadt in Schweden ist Göteborg. Sie liegt direkt am Meer, und das ganze Jahr über finden Veranstaltungen statt. Das beste schwedische Essen sind für mich auf jeden Fall unsere Tacos. Man kann sie sogar zu Hause vorbereiten und mit Freund*innen draußen essen, denn große Wälder mit versteckten Wiesen und Seen gibt es in Schweden überall. DAS Event des Jahres ist natürlich Midsommar, wo man Zeit mit seinen Lieblingsmenschen verbringt, um gemeinsam zu essen, zu spielen und zu tanzen. Abgesehen davon muss ich aber zugeben, dass das Klischee leider stimmt: Die Schwed*innen sind im Vergleich zu anderen Ländern schon eher introvertiert und verschlossen, wenn sie auf der Straße angesprochen werden. Jedoch unternehmen wir auch gerne etwas zusammen, wie zum Beispiel „Fika“ – eine Kaffeepause mit Arbeitskolleg*innen zum Entspannen und Plaudern.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Jönköping, Västerås

 

Salomé aus Frankreich

Geteiltes Bild: Links Wein und Weintrauben, rechts das Portrait einer jungen Frau©Privat

Die schönste Stadt in Frankreich ist für mich Antibes an der Mittelmeerküste. Es scheint fast immer die Sonne, und irgendwie hat die Stadt einen besonderen Charme. Zum Essen und Trinken empfehle ich tatsächlich unseren Klassiker: Brot, Käse und französischen Wein. Das mag vielleicht wie ein Klischee klingen, aber es schmeckt wirklich gut. Die Natur genießen kann man am besten in den Alpen, wo wir im Winter Ski fahren und im Sommer wandern gehen. Das Highlight des Jahres sind für mich die „Les Ferias“-Feste. Traditionell sind dann alle in weiß und rot gekleidet, und es wird gesungen, getrunken und getanzt. Dass Französ*innen schlecht in Englisch sind, ist ein Vorurteil, das leider stimmt. Dafür kann ich euch aber mein liebstes Wort auf Französisch beibringen: „Chelou“ ist ein Slangwort und bedeutet so viel wie „seltsam“.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Paris, Brest, Montpellier, La Rochelle, Tarbes, Chambéry

 

Pablo aus Spanien

Geteiltes Bild: Links Feuerwerk in einer Stadt, rechts das Selfie eines jungen Mannes©Privat

Ich komme aus Valencia, was für mich die schönste Stadt in Spanien ist. Wenn ich sie mit drei Worten beschreiben müsste, dann wären das modern, innovativ und grün. Mein Lieblingsessen sind Croquetas (spanische Kroketten) gefüllt mit Béchamel. Wer gerne Zeit in der Natur verbringt, der/ dem empfehle ich eine Reise auf die Kanarischen Inseln, wo man Vulkane besichtigen oder an schwarzen Stränden spazieren gehen kann. Das spektakulärste Event des Jahres sind für mich die Fallas in Valencia. Das Fest geht über mehrere Wochen und ist berühmt für die riesigen Figuren aus Holz und Pappe, die am Ende feierlich verbrannt werden. Man sagt über uns Spanier*innen häufig, dass wir am Nachmittag schlafen, anstatt zu arbeiten. Das stimmt tatsächlich, aber dafür fangen wir morgens auch sehr früh mit der Arbeit an, wenn es noch nicht heiß ist. Mein Lieblingswort ist „aleshores“ (von daher). Ich weiß, es ist seltsam, aber irgendwie mag ich es einfach.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Valencia, Cádiz, Granada, Las Palmas de Gran Canaria

 

Naomi aus den Niederlanden

Geteiltes Bild: Links Häuser in einer Stadt, rechts das Portrait einer jungen Frau©Privat

Meine Lieblingsstadt in den Niederlanden ist Utrecht. Dank der großen Universität gibt es dort ein buntes Studierendenleben, und auch die Grachten in der Stadt sind wunderschön. Wer gerne unser Essen probieren möchte, der/ die sollte nach einer „Snackwall“ suchen. Das ist eine Art riesiger Snackautomat mit frittiertem Essen, wie zum Beispiel holländischen Kroketten. Der schönste Teil der Niederlande ist der Veluwe Nationalpark, der bekannt ist für sein violettes Heidekraut und seine vielen Tiere. Das beste Event des Jahres ist auf jeden Fall der Geburtstag des Königs am 27. April. Im ganzen Land gibt es dann Feste, Flohmärkte, und alle Menschen tragen Orange. Ein Klischee über die Niederlande, das zutrifft, sind natürlich die Fahrräder. Selbst nachts mit dem Fahrrad eine halbe Stunde zum Club zu fahren, ist bei uns normal. Ein holländisches Wort, das vor allen Dingen Deutsche sehr lustig finden, ist „Struisvogel“ (Straußenvogel).

Partnerhochschulen der FH Kiel: Den Haag, Breda, Enschede

 

Natalia aus Mexiko

Geteiltes Bild: Links bunte Häuser am Hang, rechts das Selfie einer jungen Frau©Privat

Meine Lieblingsstadt in Mexiko ist Puebla. Das Essen ist wahnsinnig lecker, es gibt viele spannende Museen, und das Wetter ist immer fantastisch. Berühmt ist Puebla aber vor allem für seine Vulkane. Als bestes mexikanisches Gericht empfehle ich Chilaquiles. Das Grundrezept besteht aus Tortilla-Stückchen mit Soße, saurer Sahne, Gemüse und Hähnchenfleisch. Grundsätzlich ist es aber ein leckeres Resteessen, das jede*r etwas anders zubereitet. Wer gerne in der Natur ist, sollte eine Wanderung auf den Vulkan Iztaccíhuatl machen. Man kann ihn sogar von innen besichtigen. Das beste Event des Jahres ist für mich der Unabhängigkeitstag am 15. September, an dem im ganzen Land zusammen gefeiert wird. Und es ist wahr: In Mexiko sind Gerichte sehr scharf und Menschen sehr warmherzig. Mein Lieblingswort ist „Apapacho“ – eine tiefe, liebevolle Umarmung, die man zum Beispiel einem Freund gibt, dem es gerade nicht gut geht.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Puebla, Monterrey

 

Noé aus Belgien

Geteiltes Bild: Links Grachten, rechts das Portrait eines jungen Mannes©Privat

Ich liebe Brügge. Die Stadt ist bunt, es gibt einen kleinen Kanal, auf dem man mit dem Boot fahren kann und noch dazu die besten Waffeln Belgiens. Waffeln sind übrigens auch mein absoluter Favorit in der Kategorie Essen, dicht gefolgt von belgischen Pommes. Für einen Ausflug kann ich unseren Zoo „Pairi Daiza“ empfehlen. Das Gelände ist riesig, und es wird sich sehr gut um die Tiere gekümmert. Das Highlight des Jahres ist für mich das Fest „Le Doudou“ in meiner Heimat Mons. Traditionell wird ein Kampf eines Ritters gegen einen Drachen nachgestellt. Viele Leute denken übrigens, dass wir im französischen Teil von Belgien die Flamen nicht mögen. Ich weiß nicht wieso, aber das ist tatsächlich wahr. Und zu guter Letzt noch eine kleine Redewendung für den nächsten Smalltalk: „M’en fou.“ bedeutet so viel wie „Ist mir egal“, aber auf eine lustige Art und Weise.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Brüssel, Kempen, Antwerpen, Namur

 

Naomi aus dem Vereinigten Königreich

Geteiltes Bild: Links Landschaft, rechts das Portrait einer jungen Frau©Privat

Die beste Stadt ist natürlich London. Die Atmosphäre ist so lebendig und multikulturell, dass es niemals langweilig wird. Aber auch die kleineren Städte, wie Bath und Oxford, mag ich sehr gern. Wer britisches Essen probieren möchte, der/ dem empfehle ich zur Tea time Scones mit Marmelade und Clotted Cream. Allgemein ist das Gebäck bei uns sehr lecker, wie ich finde. Besonders schöne Natur und Wanderwege gibt es im Nationalpark „Peak District“ und „Lake District“ zu entdecken. Das beste Fest des Jahres ist für mich die „Bonfire Night“ am 5. November mit viel Feuerwerk, Lagerfeuer und heißer Schokolade. Abgesehen davon kann ich es aber zugeben: Ja, ich trinke sehr viel Tee mit Milch, und ja, ich esse dazu gerne Biscuits – so wie fast jede*r im Vereinigten Königreich. Mein Lieblingswort ist „higgledy-piggledy“, was man übersetzen kann als „kunterbunt durcheinander“.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Glasgow, Newcastle, Lincoln, Nottingham, Sunderland

 

Ann aus Indien

Geteiltes Bild: Links Gewürze, rechts das Portrait einer jungen Frau©Privat

Wer nach Indien reist, sollte auf jeden Fall einen Tag in Bengaluru verbringen. In der pulsierenden Großstadt gibt es viel zu entdecken und ausgezeichnetes Street Food aus verschiedenen Ländern. Das beste indische Gericht ist Dosa, eine Art Pfannkuchen aus Reispulver mit Ei und Kokosnuss-Chutney. Die tropische Natur in Indien ist wunderschön, besonders im Bundesstaat Kerala, der direkt am Arabischen Meer liegt. Das schönste Fest in Indien ist das Erntedankfest Pongal, wenn alle Menschen zusammenkommen, feiern und essen (vor allem Zuckerrohr). Wenn es ums Essen geht, stimmt übrigens das Klischee: Wir Inder*innen kochen mit vielen Gewürzen und essen gerne scharf. Wer das nicht so gerne mag, sollte besser eine indische „Pazham“ probieren. Das bedeutet „Banane“ auf Indisch (Malayalam) und ist mein Lieblingswort, weil es immer sehr lustig ist, wenn Leute versuchen es auszusprechen.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Coimbatore, Kattankulathur

 

Justin aus Australien

Geteiltes Bild: Links ein Strand, rechts das Selfie eines jungen Mannes©Privat

Die beste Stadt Australiens ist natürlich unsere Hauptstadt Sydney. Und das liegt vor allem an dem warmen Klima und den wunderbaren Menschen, die dort leben. Was das Essen angeht, kann ich Australischen Meat Pie sehr empfehlen. Das ist im Wesentlichen Teig gefüllt mit Rindfleisch und Soße – der absolut beste Snack, wenn man nachts spät nach Hause kommt. Wer gerne die Natur erkundet, der/ die wird in Australien auf jeden Fall glücklich. Mein persönliches Highlight sind die Fische und Korallen im Great Barrier Reef. Ein besonderes Fest gibt nicht unbedingt, aber an Silvester ist immer viel los. Dadurch, dass bei uns im Dezember der Sommer ist, feiern wir draußen und auch gerne am Strand. Und ja, es stimmt: We love some shrimp on the barbie. Sprich: In Australien grillen wir gerne auch Garnelen oder Shrimps. Ein Wort, das wir sehr oft benutzen, ist „mate“ (Freund). Im Britischen wird es auch verwendet, aber in Australien hörst du es jeden Tag.

Partnerhochschulen der FH Kiel: Queensland, Wollongong

© Fachhochschule Kiel