Ein beleuchtetes Gebäude© Bax­mann

Ad­vent in Ant­wer­pen + 5 Tipps für die Weih­nachts­zeit im Aus­lands­se­mes­ter

von Ju­lia­ne Bax­mann

Ju­lia­ne Bax­mann vom Fach­be­reich Me­di­en stu­diert für ein Se­mes­ter in Ant­wer­pen. In loser Folge be­rich­tet sie von ihren Er­fah­run­gen in Bel­gi­en.

Im De­zem­ber scheint die Welt etwas mehr zu­sam­men­zu­rü­cken: lange Ad­vents­früh­stü­cke mit kis­ten­wei­se Man­da­ri­nen, Weih­nachts­märk­te, auf denen es nach Glüh­wein, ge­brann­ten Man­deln und Spe­ku­la­ti­us riecht – das er­zeugt eine hei­me­li­ge Stim­mung. Die Su­per­märk­te ver­kau­fen seit Wo­chen Leb­ku­chen und Punsch und die Tage schei­nen kür­zer als die Näch­te zu sein. Je­den­falls in Deutsch­land.

Auch in Ant­wer­pen gibt es Weih­nachts­märk­te, doch diese sind eher kit­schig und über­lau­fen, er­in­nern mehr an einen Rum­mel als an den be­sinn­li­chen Kie­ler Weih­nachts­markt. Glüh­wein gibt es zwar, aber der schmeckt zu­hau­se ir­gend­wie an­ders, bes­ser. Leb­ku­chen sucht man hier ver­geb­lich, dafür fin­det man hier den bes­ten Spe­ku­la­ti­us und traum­haf­te Pra­li­nen­krea­tio­nen.

Das wich­tigs­te Fest ist in Bel­gi­en nicht Hei­li­ge Abend, son­dern „Sin­ter Klaas“ am 5. De­zem­ber. An die­sem Tag kommt tra­di­tio­nell der Ni­ko­laus und be­schenkt die Kin­der. Au­ßer­dem gibt es keine Ad­vents­ka­len­der, was mich wohl am meis­ten scho­ckiert hat. In Deutsch­land voll­kom­men nor­mal, doch hier habe ich in den Su­per­märk­ten ver­geb­lich nach Scho­ko­la­den­ka­len­dern mit 24 Tür­chen ge­sucht.

Die Stadt ist auf­wän­dig ge­schmückt und auch der Weih­nachts­markt wurde mit Licht­spie­len und Kunst­wer­ken auf­ge­wer­tet. An jeder Ecke steht ein Weih­nachts­baum und die Stra­ßen der Stadt sind voll mit kauf­lus­ti­gen Men­schen, die prall ge­füll­te Tüten und Ta­schen tra­gen. Wer bei die­ser Deko nicht in Stim­mung kommt, der ist de­fi­ni­tiv ein Weih­nachts­grinch.

Doch bei aller Vor­freu­de und fest­li­chen Be­leuch­tung, ist es be­son­ders in die­ser Zeit des Jah­res für viele mei­ner Mit­stu­dent*innen schwer von der Fa­mi­lie ge­trennt zu sein, auch für mich. Doch es gibt ei­ni­ge Tipps und Tricks wie man sich diese be­sinn­li­che Zeit im Jahr trotz­dem so schön und ge­müt­lich wie mög­lich ma­chen kann.

Tipps gegen Heim­weh wäh­rend der Vor­weih­nachts­zeit:  

  • Viel un­ter­neh­men: Man ist nie al­lein. Vor allem in einem Eras­mus-Se­mes­ter sit­zen alle im glei­chen Boot, denn die meis­ten sind zum ers­ten Mal wäh­rend der Weih­nachts­zeit von ihrer Fa­mi­lie ge­trennt. Dinge wie Aus­flü­ge, ge­mein­sa­me Abend­essen, Film­aben­de oder Wich­teln ma­chen die Zeit nicht nur ge­müt­li­cher, sie scheint auch viel schnel­ler zu ver­flie­gen.
  • Tra­di­tio­nen trotz­dem ze­le­brie­ren: In mei­ner Fa­mi­lie sind Ad­vents­sonn­ta­ge etwas Be­son­de­res. Es wer­den Kekse ge­ba­cken, es gibt ein aus­gie­bi­ges Ad­vents­früh­stück, lange Spa­zier­gän­ge und das Haus wird de­ko­riert. Was hält euch davon ab genau das glei­che auch mit euren Freun­den zu ma­chen?
  • Neue Städ­te/Orte ent­de­cken: Von Bel­gi­en aus ist es sehr ein­fach, die ver­schie­dens­ten Städ­te Eu­ro­pas mit dem Zug oder dem Bus zu ent­de­cken. Viele Städ­te haben ihren ganz ei­ge­nen Charme zur Weih­nachts­zeit und es macht umso mehr Spaß, die ver­schie­de­nen Weih­nachts­märk­te zu ent­de­cken. Auch in an­de­ren Län­dern kann man diese Zeit na­tür­lich nut­zen, um das Land wei­ter zu er­kun­den. Man­che Rei­se­un­ter­neh­men bie­ten zu die­ser Jah­res­zeit be­son­de­re An­ge­bo­te an.
  • Weih­nachts­kar­ten schrei­ben: Back to the Roots. Ich bin ein gro­ßer Fan von Post­kar­ten und Brie­fen. Für mich war es schon immer eine Tra­di­ti­on, mei­ner Fa­mi­lie und Freun­den Kar­ten oder Brie­fe zu Weih­nach­ten zu schrei­ben. Vor allem wenn man im Aus­land ist und seine Liebs­ten eine lange Zeit nicht ge­se­hen hat, ist es nicht nur eine schö­ne Er­in­ne­rung, son­dern auch mal eine will­kom­me­ne Ab­wechs­lung zu der her­kömm­li­chen, schnel­len Whats­App-Nach­richt. Und mal ehr­lich, wer freut sich nicht über eine schö­ne, hand­ge­schrie­be­ne Karte in sei­nem Brief­kas­ten?
  • Au­ßer­ge­wöhn­li­che Ge­schen­ke shop­pen: Ja, Weih­nach­ten kommt meis­tens ganz plötz­lich und un­er­war­tet. Ge­schen­ke wer­den meis­tens in der letz­ten Mi­nu­te, im schlimms­ten Fall noch am 24. De­zem­ber, be­sorgt. Warum nicht die Mög­lich­keit nut­zen, und im Aus­land au­ßer­ge­wöhn­li­che Ge­schen­ke zu kau­fen? In mei­nem Fall wer­den meine Liebs­ten in die­sem Jahr wohl mit Scho­ko­la­de, Bier und Schmuck über­häuft. Ich wohne schlie­ß­lich nicht um­sonst in der Stadt der Dia­man­ten und im Land der Pra­li­nen.

Mit die­sen Tipps geht die Zeit bis zu den Fei­er­ta­gen mit Si­cher­heit schnel­ler rum als man „Eras­mus“ sagen kann. Schlie­ß­lich ist es bald so weit. Und: Schon Ge­dan­ken über Ge­schen­ke ge­macht?

© Fach­hoch­schu­le Kiel