Lennard Worobic im Stadion von Werder Bremen.© Woro­bic

Bun­des­li­ga haut­nah: sechs Mo­na­te Prak­ti­kum beim Lieb­lings­ver­ein

von Kris­ti­na Lang­hof

Pres­se­kon­fe­ren­zen aus dem Ho­me­of­fice und Live-Be­richt­erstat­tung bei Bun­des­li­ga-Par­ti­en – FH-Stu­dent Len­nard Woro­bic ab­sol­vier­te ein sechs­mo­na­ti­ges Prak­ti­kum bei Wer­der Bre­men. Was er dort er­leb­te und wie der Ar­beits­all­tag in einem Bun­des­li­ga-Ver­ein aus­sieht, er­zähl­te er im Ge­spräch mit der Cam­pus­re­dak­ti­on.

Len­nard, du hast nun sechs Mo­na­te Prak­ti­kum bei Wer­der Bre­men in der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­ab­tei­lung hin­ter dir. Was zähl­te dort zu dei­nen Auf­ga­ben?
 

Die Auf­ga­ben haben sich stark am Ta­ges­ge­schäft ori­en­tiert und waren dem­entspre­chent viel­fälf­tig. Ich habe Pres­se­ge­sprä­che mit Spie­lern ver­folgt und Texte dazu ge­schrie­ben, News­let­ter er­stellt und ver­schickt und durf­te wei­te­re Er­fah­run­gen im So­ci­al-Media-Ma­nage­ment sam­meln. Ge­ne­rell wurde mir schnell viel Ei­gen­ver­ant­wor­tung auf­ge­tra­gen, was ich als sehr po­si­tiv emp­fun­den habe. So war ich auch an Spiel­ta­gen so­fort ins Ge­sche­hen in­vol­viert. Ge­mein­sam mit Kol­le­gen habe ich dann von den Bun­des­li­ga-Par­ti­en live be­rich­tet.

Das hört sich nach einem auf­re­gen­den Ar­beits­all­tag an. Wel­che Fä­hig­kei­ten waren dabei be­son­ders wich­tig?

Da es häu­fig auch mal schnell gehen muss, braucht man in der Regel einen küh­len Kopf und darf nicht in Hek­tik ver­fal­len, um zügig aber sau­ber zu ar­bei­ten. Das kommt mit der Zeit. An­sons­ten soll­te eine ge­wis­se Af­fi­ni­tät zum Schrei­ben sowie In­ter­es­se am Pro­fi­fuß­ball vor­han­den sein. Im Vor­der­grund steht aber die Lei­den­schaft zum Sport.

An der FH stu­dierst du Öf­fent­lich­keits­ar­beit und Un­ter­neh­mens­kom­mu­ni­ka­ti­on. Haben dich die Stu­di­en­in­hal­te schon ein biss­chen vor­be­rei­tet?

Es war von Vor­teil, dass wir schon früh im Stu­di­um ge­lernt haben, wie man eine Pres­se­mit­tei­lung schreibt oder wie ziel­grup­pen­spe­zi­fi­sche Kom­mu­ni­ka­ti­on funk­tio­niert. Durch mei­nen Hiwi-Job in der Cam­pus­re­dak­ti­on kann­te ich zudem schon das Sys­tem Typo3 und bin dem­entspre­chend nicht von null ge­star­tet. Das sind alles gute Grund­la­gen für die Pra­xis. Diese an­zu­wen­den und wei­ter­zu­ent­wi­ckeln lernt man dann im Prak­ti­kum.

Wie hat sich die Co­ro­na-Pan­de­mie auf das Prak­ti­kum aus­ge­wirkt?

Als ich im Ok­to­ber 2020 an­ge­fan­gen habe, konn­te ich zu­min­dest noch für ein paar Tage den Bü­ro­all­tag im wohn­in­vest WE­SER­STA­DI­ON mit­er­le­ben. An mei­nem ers­ten Tag war ich di­rekt beim Trai­ning und bei der Pres­se­kon­fe­renz, was da­nach dann lei­der sel­te­ner wurde. Unser Team hat im Laufe des Win­ters immer mehr von Zu­hau­se aus ge­ar­bei­tet, so dass ich haupt­säch­lich für Spiel­ta­ge ins Sta­di­on kam. Na­tür­lich wäre es schön ge­we­sen, häu­fi­ger mit allen zu­sam­men vor Ort zu ar­bei­ten, aber die Si­tua­ti­on ließ es nun mal nicht zu. Trotz­dem konn­te ich Ei­ni­ges mit­neh­men und bin dank­bar für die Er­fah­rung. Auch im Ho­me­of­fice war ich bei Wer­der sehr gut in­te­griert.

Was hat dich wäh­rend des Prak­ti­kums am meis­ten be­ein­druckt?


Das Pen­sum, mit dem die Kol­le­gen Tag für Tag ar­bei­ten. Dass sich auch ab­seits des Plat­zes so viele Men­schen für Grün-Weiß rein­hau­en, hat mich wirk­lich fas­zi­niert. Da merkt man mal, wie viele Stell­schrau­ben es in einem Bun­des­li­ga-Ver­ein gibt. Wenn nicht ge­ra­de Co­ro­na ist, gibt es au­ßer­dem noch mehr zu tun, noch mehr Ein­drü­cke und Ge­sche­hen rund um den Os­ter­deich. Da dann trotz­dem jeden Tag ab­zu­lie­fern, ver­dient mei­ner Mei­nung nach Re­spekt.  

Was hast du im Laufe der Zeit bei Wer­der da­zu­ge­lernt?
 

Vor allem habe ich ge­lernt, schnell und gleich­zei­tig ef­fek­tiv zu ar­bei­ten. Dabei konn­te ich an mei­nem Schreib­stil fei­len und meine Fä­hig­kei­ten in der Ar­beit mit Typo3 und So­ci­al Media ver­bes­sern. Au­ßer­dem habe ich ge­lernt, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men, was mich glau­be ich noch ein biss­chen bes­ser auf die Ar­beits­welt vor­be­rei­tet hat.

Wür­dest du an­de­ren Stu­die­ren­den ein Prak­ti­kum bei einem Sport­ver­ein emp­feh­len?

Wenn sie sich für die ent­spre­chen­de Sport­art in­ter­es­sie­ren, würde ich es de­fi­ni­tiv emp­feh­len. Ich kann zwar nicht sagen, wie es bei an­de­ren Clubs ist, ich habe aber span­nen­de Ein­bli­cke in die in­ter­nen Ab­läu­fe be­kom­men und vie­les da­zu­ge­lernt. Auch wenn ich Wer­der-Fan bin ist das na­tür­lich ge­ne­rell keine Vor­aus­set­zung für ein Prak­ti­kum bei einem Ver­ein. Eine ge­wis­se Be­last­bar­keit und die Be­reit­schaft, am Wo­chen­en­de zu ar­bei­ten, soll­te man mit­brin­gen. Dann steht dem Prak­ti­kum im Pro­fi­sport-Be­reich nichts im Wege.

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