Ein Mann© J. Kläschen
Als Pro­jekt­ma­na­ger Di­gi­ta­li­sie­rung lenkt Armin Jacob unter an­de­rem die Ent­wick­lung des Cam­pus-Ma­nage­ment-Sys­tems Casy.

Casy wei­ter be­we­gen

von Joa­chim Kläschen

Seit Ja­nu­ar 2025 ist Armin Jacob in der Ab­tei­lung Hoch­schul­ent­wick­lung als Pro­jekt­ma­na­ger Di­gi­ta­li­sie­rung tätig. Joa­chim Kläschen hat mit ihm über seine Auf­ga­ben und sei­nen Weg an die Hoch­schu­le ge­spro­chen.

 

Herr Jacob, seit Be­ginn des Jah­res sind sie als Pro­jekt­ma­na­ger Di­gi­ta­li­sie­rung im Team der FH Kiel aktiv. Was be­deu­tet Di­gi­ta­li­sie­rung für Sie per­sön­lich?

Di­gi­ta­li­sie­rung ist für mich ein sehr fa­cet­ten­rei­cher Be­griff. Im ein­fachs­ten Fall wer­den nur be­stehen­de ana­lo­ge Daten und Pro­zes­se di­gi­tal ab­ge­bil­det, aber wenn dabei nicht auch Op­ti­mie­rungs­po­ten­zia­le ge­nutzt wer­den, ist der Mehr­wert für alle Be­tei­lig­ten be­grenzt. Des­halb soll­te es aus mei­ner Sicht auch immer darum gehen, die Di­gi­ta­li­sie­rung nicht als Selbst­zweck zu sehen, son­dern eben mit einem Mehr­wert zu ver­knüp­fen. Das kann eine Ar­beits­er­leich­te­rung durch den Weg­fall nicht mehr not­wen­di­ger Work­flows oder auch eine Fle­xi­bi­li­sie­rung sein. Das ist ins­be­son­de­re dann wich­tig, wenn Per­so­nen­grup­pen und Sta­ke­hol­der davon über­zeugt wer­den müs­sen, einen lang­wie­ri­gen Ver­än­de­rungs­pro­zess mit­zu­tra­gen und aktiv zu ge­stal­ten. Di­gi­ta­li­sie­rung hat für mich also auch immer etwas mit po­si­ti­ver Ver­än­de­rung zu tun.

 

Wel­che Be­rei­che, Auf­ga­ben und Pro­jek­te be­treu­en Sie an der Hoch­schu­le als Pro­jekt­ma­na­ger Di­gi­ta­li­sie­rung?

Mein Haupt­auf­ga­ben­ge­biet ist das Pro­jekt Casy, das die Ein­füh­rung von HISi­nO­ne an der FH Kiel um­fasst. Die­ses Cam­pus-Ma­nage­ment-Sys­tem soll schluss­end­lich alle Be­rei­chen des Hoch­schul­le­bens – von der Ein­schrei­bung über die Stu­die­ren­den-, Prü­fungs- und Ver­an­stal­tungs­ver­wal­tung bis hin zur Ex­ma­tri­ku­la­ti­on – di­gi­tal ab­bil­den und als Er­satz für äl­te­re Soft­ware­lö­sun­gen die­nen. Unter mei­ner Vor­gän­ge­rin, Frau Dr. Seyer, wur­den die Mo­du­le für Ein­schrei­bung und Stu­die­ren­den­ver­wal­tung be­reits er­folg­reich ein­ge­führt und bil­den heute die Grund­la­ge der Stu­die­ren­den­ver­wal­tung. In mei­ner Rolle als or­ga­ni­sa­to­ri­sche Pro­jekt­lei­tung ko­or­di­nie­re ich die be­tei­lig­ten Ak­teu­re in­ner­halb der Hoch­schu­le, för­de­re den pro­duk­ti­ven Aus­tausch und schaf­fe die not­wen­di­gen Rah­men­be­din­gun­gen für eine mög­lichst er­folg­rei­che und rei­bungs­lo­se Sys­tem­ein­füh­rung.

Per­spek­ti­visch wer­den noch wei­te­re The­men­be­rei­che da­zu­kom­men.

 

Stück für Stück di­gi­ta­li­siert die FH Kiel mit Casy/HISi­nO­ne den kom­plet­ten Stu­dent-Life-Cycle – von der Be­wer­bung bis zur Ex­ma­tri­ku­la­ti­on. Was sind hier die nächs­ten Schrit­te und auf wel­che Ver­bes­se­run­gen dür­fen sich die Stu­die­ren­den freu­en?

Der nächs­te große Schritt im Pro­jekt Casy ist die Ein­füh­rung von HISi­nO­ne EXA, das die Ver­wal­tung von Stu­di­en­gän­gen, Prü­fun­gen und Ver­an­stal­tun­gen ver­ein­heit­licht und die bis­he­ri­gen Sys­te­me HIS POS/QIS ab­löst. Diese Ein­füh­rung er­folgt schritt­wei­se bis 2027. Kon­kret pla­nen wir die Um­stel­lung von HIS POS/QIS auf EXA Prü­fungs­ma­nage­ment/Stu­di­en­gangs­ma­nage­ment im Win­ter­se­mes­ter 2026/2027. Für das Jahr 2027 ist dann die Ein­füh­rung des Ver­an­stal­tungs­ma­nage­ments vor­ge­se­hen, das die Ver­wal­tung von Räu­men und die Pla­nung von Lehr­ver­an­stal­tun­gen er­mög­licht.

HISi­nO­ne löst so die bis­he­ri­gen iso­lier­ten Ein­zel­sys­te­me wie bei­spiels­wei­se die Mo­dul­da­ten­bank und Mo­du­l­an­mel­dung ab. Für Stu­die­ren­de be­deu­tet das spür­ba­re Ver­bes­se­run­gen, da als Teil des Ein­füh­rungs­pro­zes­ses auch die bis­he­ri­gen Pro­zes­se und Sys­te­me auf den Prüf­stand ge­stellt und ver­ein­heit­licht wer­den. Prü­fungs­an­mel­dun­gen, Mo­dul­be­le­gun­gen und Ver­an­stal­tungs­pla­nung wer­den über das Casy-Por­tal in­tui­ti­ver und ef­fi­zi­en­ter ge­stal­tet. In Zu­kunft sol­len auch alle stu­di­en­be­zo­ge­nen Do­ku­men­te, wie Prü­fungs­nach­wei­se und Be­schei­ni­gun­gen, in einer E-Stu­die­ren­den­ak­te ge­führt wer­den und für eine bes­se­re Über­sicht über den Stu­di­en­ver­lauf sor­gen – dabei haben wir immer auch den Da­ten­schutz im Blick. Na­tür­lich wird die Be­nut­zer­ober­flä­che in einer fri­schen An­mu­tung er­schei­nen.

Die Hoch­schu­le geht damit einen gro­ßen Schritt in Rich­tung Ver­wal­tungs­di­gi­ta­li­sie­rung und so­wohl für Stu­die­ren­de als auch Mit­ar­bei­ten­de wer­den viele Pro­zes­se kla­rer de­fi­niert und mit we­ni­ger Auf­wand um­setz­bar sein, aber auch eine Ein­ar­bei­tung er­for­dern. Wir wer­den dafür na­tür­lich ent­spre­chen­de Schu­lun­gen an­bie­ten.

 

Wer ist an der Um­set­zung von HISi­nO­ne EXA be­tei­ligt und wie läuft die Ko­or­di­na­ti­on des Pro­jekts?

Die Ein­füh­rung von HISi­nO­ne EXA wird durch eine klare Gre­mi­en­struk­tur ge­steu­ert, die stra­te­gi­sche Ent­schei­dun­gen, ope­ra­ti­ve Um­set­zung und fach­li­che Ab­stim­mung ver­bin­det.

Die Len­kungs­grup­pe trägt die Ge­samt­ver­ant­wor­tung für das Pro­jekt und setzt sich aus Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­tern der Hoch­schul­lei­tung, der Ver­wal­tung und der Fach­be­rei­che zu­sam­men. Sie trifft grund­sätz­li­che Ent­schei­dun­gen, über­wacht den Fort­schritt und for­mu­liert bei Be­darf Emp­feh­lun­gen für das Prä­si­di­um.

Das Pro­jekt­kern­team über­nimmt die ope­ra­ti­ve Um­set­zung. Es be­steht aus der Vi­ze­prä­si­den­tin für Stu­di­um und Lehre (VPI), dem Vi­ze­prä­si­den­ten für Di­gi­ta­li­sie­rung (VPD) sowie der tech­ni­schen und der or­ga­ni­sa­to­ri­schen Pro­jekt­lei­tung. Die­ses Team ko­or­di­niert die Pro­jekt­ab­wick­lung, stellt die Ein­hal­tung der Zeit- und Qua­li­täts­zie­le si­cher und fun­giert als Schnitt­stel­le zu ex­ter­nen Part­nern wie der HIS – Hoch­schul-In­for­ma­ti­ons-Sys­tem eG.

Dar­über hin­aus gibt es spe­zia­li­sier­te Ar­beits­grup­pen, die sich mit den ein­zel­nen The­men von HISi­nO­ne EXA – also dem Prü­fungs­ma­nage­ment, Ver­an­stal­tungs­ma­nage­ment und Stu­di­en­gangs­ma­nage­ment – be­fas­sen. Hier ar­bei­ten Ver­tre­te­rin­nen und Ver­tre­ter der Prü­fungs­äm­ter, der Stu­di­en­gangs­ko­or­di­na­ti­on und der Cam­pus-IT zu­sam­men, um die An­for­de­run­gen aus den Fach­be­rei­chen op­ti­mal um­zu­set­zen.

Die Kom­mu­ni­ka­ti­on mit der Hoch­schul­ge­mein­schaft er­folgt kon­ti­nu­ier­lich durch re­gel­mä­ßi­ge In­for­ma­ti­ons­ver­an­stal­tun­gen, hoch­schul­wei­te Rund­mails und Gre­mi­en­sit­zun­gen. So ver­su­chen wir, eine gute In­te­gra­ti­on in den Hoch­schul­all­tag zu er­rei­chen.

 

Wel­cher Weg hat Sie an die FH Kiel ge­führt?

Ich habe an der CAU Kiel Wirt­schafts­in­for­ma­tik im Ba­che­lor und Mas­ter stu­diert und dort wäh­rend mei­nes Ba­che­lors als IT-Hiwi ge­ar­bei­tet. Par­al­lel zu mei­nem Mas­ter­stu­di­um habe ich dort dann auch eine Stel­le als IT-Tech­ni­ker an­ge­tre­ten und mich wäh­rend der Co­ro­na-Zeit unter an­de­rem um Fra­ge­stel­lun­gen rund um die di­gi­ta­le Lehre, die Mo­der­ni­sie­rung von Räum­lich­kei­ten für hy­bri­de Ver­an­stal­tun­gen, IT-Be­schaf­fun­gen und Sup­port ge­küm­mert. Im Sep­tem­ber 2022 bin ich dann an die ZBW – Leib­niz-In­for­ma­ti­ons­zen­trum Wirt­schaft Kiel ge­wech­selt und habe dort als wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter in einem Dritt­mit­tel­pro­jekt ge­ar­bei­tet. Nach mei­nem Mas­ter­ab­schluss im ver­gan­ge­nen Jahr stand ich vor der Frage mei­ner nächs­ten be­ruf­li­chen Sta­ti­on. Ich habe mich für die Tä­tig­keit hier an der FH Kiel ent­schie­den, da das Pro­jekt Casy auf einen er­folg­rei­chen Ver­lauf zu­rück­blickt, klare Ziele ver­folgt und ich auf ein en­ga­gier­tes, of­fe­nes Team ge­trof­fen bin.

Vie­len Dank für das Ge­spräch.

 

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