Markus Schack, Leiter des Zentrums für Kultur- und Wissenschaftskommunikation an der FH Kiel an einem Bedienpult im Mediendom.© F. Klein
Markus Schack, Leiter des Zentrums für Kultur- und Wissenschaftskommunikation an der FH Kiel. Vor rund 30 Jahren rief er zusammen mit Dagobert Michelsen und Mitarbeitenden des Kieler Planetariums die Midnightshow ins Leben.

Das etwas andere Programm

von Felix Klein

Kiel Mitte der Neunziger-Jahre, Knooper Weg: „Gegenüber von den Stadtwerken gab es ein Gebäude der FH Kiel, drinnen war ein Hochspannungslabor. Auf dessen Dach war ein Hörsaal, und darüber war das Planetarium“, erzählt Markus Schack, Leiter des Zentrums für Kultur- und Wissenschaftskommunikation (ZKW) an der FH Kiel. Dort arbeitete er zusammen mit seinem Kommilitonen Dagobert Michelsen. Die beiden Informatik-Studenten führten Besucher*innen durch das Planetarium. Irgendwann kam ihnen und anderen Mitarbeitenden ein Gedanke: „Immer nur Sterne und wissenschaftliche Sachen zeigen – man kann auch mal etwas Anderes ausprobieren.“ Gemeinsam riefen sie die Midnightshow ins Leben. 

Die erste Veranstaltung setzten sie auf Sonntagmorgen null Uhr an. „Wann sind die Leute gekommen? In der Nacht zum Montag“, erinnert sich Schack. Um weitere Missverständnisse zu vermeiden, fand die Veranstaltung ab dann samstags um 23:30 Uhr statt. „Während der Show haben wir locker moderiert und Sterne gezeigt. Ab und an sind wir mit den Leuten auch auf die Terrasse und haben den echten Sternenhimmel angeschaut“. Einen vorgefertigten Plan hatte die Gruppe um Schack und Michelsen nie, aber das Konzept ging auf: Die Veranstaltung entwickelte sich zum Geheimtipp. „Die Midnightshow lebte davon, dass sie jedes Mal anders war“, fasst Schack das Erfolgsrezept der Veranstaltung zusammen.

Auch die Kneipen in der Nähe trugen dazu bei, dass die Midnightshow oft ausverkauft war, ist Schack überzeugt. Das Motto: Kneipe, Planetarium, weiterziehen. Anfangs gab es eine Veranstaltung im Monat, dann zwei und schlussendlich jede Woche. Eines Abends musste Schack sogar vier Mal durchs Programm führen. „Irgendwann mussten wir schauen, dass wir die Show ab und zu ausfallen lassen. Wir wollten auch mal eine Party feiern“, sagt er und lacht.

Zeichnung©F. Lühnung
Zeichnung von Dr. Felix Lühnung Mitte der 90er, der damals im Planetarium gearbeitet hat.

Als das Planetarium 2002 umzog und als Mediendom der FH Kiel wiedereröffnet wurde, blieb das große Publikum für die Midnightshow aus. Das Konzept blieb erhalten, doch die Veranstaltung in ihrer ursprünglichen Form fand nicht mehr statt. Das 20-jährige Bestehen des Mediendoms nahmen Markus Schack und Dagobert Michelsen zum Anlass, um noch einmal durchs Programm der Midnightshow zu führen. Krankheitsbedingt musste die Veranstaltung letztes Jahr ausfallen und findet jetzt am 23. März 2024 um 20:00 Uhr statt. „Wir haben wieder ein besonderes Programm vorbereitet. Einige Sachen von damals habe ich reaktiviert“, verrät Schack. Fest steht: Die Besucher*innen können sich auf eine Veranstaltung der besonderen Art freuen.

Für alle, die den ersten Termin verpassen: Am Samstag, den 18. Mai um 20:00 Uhr findet eine zweite Veranstaltung statt.

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