Die fünf Kieler Studenten (v.l.n.r.) Ben Wesch, Kevin Müller, Konrad Freyer, Nabil Borkowski und Nils Koepchen.© Fleet 7
Diese fünf Kie­ler Stu­den­ten wol­len ein mo­du­la­res Ge­päck­sys­tem ent­wi­ckeln: (v.l.n.r.): Ben Wesch, Kevin Mül­ler, Kon­rad Frey­er, Nabil Bor­kow­ski und Nils Ko­ep­chen.

Stu­die­ren­de der FH Kiel punk­ten bei Grün­dungs­sti­pen­di­um Pro­to­typ­ing Kit

von Frau­ke Schä­fer

Mit einer Sprach­box für Kin­der, exo­ti­schen Eis­sor­ten und einem cle­ve­ren Ge­päck­sys­tem möch­ten Kie­ler Stu­dent*innen den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit wagen. Eine Start­hil­fe er­hal­ten sie durch das „Pro­to­typ­ing Kit“ des Co-Working-Spaces Fleet 7, der Wer­ner-Pe­ter­sen-Stif­tung und der Fach­hoch­schu­le Kiel. Das Sti­pen­di­um be­inhal­tet nicht nur für jedes Grün­dungs­vor­ha­ben ein Start­ka­pi­tal von 1.000 Euro, einen tem­po­rä­ren Ar­beits­platz im Fleet 7, son­dern auch die Un­ter­stüt­zung und kon­struk­ti­ve Be­glei­tung durch Men­tor*innen aus Hoch­schu­len, Wirt­schaft und der Start-up-Szene.

Die Freu­de bei Nabil Bor­kow­ski über den Er­folg beim Pro­to­typ­ing Kit ist groß. Das Sti­pen­di­um sei per­fekt, um die Grün­dungs­idee des Teams Vetra­sy in den kom­men­den Mo­na­ten zu kon­kre­ti­sie­ren. „Es ist eine Mög­lich­keit für uns alle, einen Ein­blick in die Grün­dungs­sze­ne zu be­kom­men und ein Teil davon zu sein“, sagt der ge­bür­ti­ge Han­no­ve­ra­ner. Bor­kow­ski stu­diert In­for­ma­ti­ons­tech­no­lo­gie an der FH Kiel und möch­te ge­mein­sam mit den drei In­dus­trie­de­sign­stu­den­ten Ben Wesch, Kevin Mül­ler und Kon­rad Frey­er (Muthe­si­us Kunst­hoch­schu­le) und dem So­zio­öko­no­mie-Stu­den­ten Nils Ko­ep­chen (Kie­ler Uni­ver­si­tät) ein mo­du­la­res Ta­schen­sys­tem aus ver­schie­de­nen Hard­co­ver-Mo­du­len ent­wi­ckeln. So sol­len alle Dinge des täg­li­chen Le­bens in einem pas­sen­den Ele­ment ver­staut und je nach Be­darf und Ak­ti­vi­tät zur Ta­sche hin­zu­ge­fügt oder ent­fernt wer­den kön­nen: „Wir wol­len läs­ti­ges Um­pa­cken über­flüs­sig ma­chen, das Ver­ges­sen von Din­gen ver­mei­den hel­fen und gleich­zei­tig einen hö­he­ren Dieb­stahl­schutz ge­währ­leis­ten“, er­klärt der 20-Jäh­ri­ge das Prin­zip.

Ein ganz an­de­res An­lie­gen ver­folgt Mi­ri­am Hall­oun mit ihrer Sprach­box. Die 30-Jäh­ri­ge stu­diert So­zia­le Ar­beit an der Fach­hoch­schu­le Kiel und ar­bei­tet als mo­bi­le Heil­päd­ago­gin mit ei­ge­ner Pra­xis. Die Er­fah­run­gen im Be­reich der Früh­för­de­rung sind in ihre Grün­dungs­idee ein­ge­flos­sen: eine Sprach­box zur Un­ter­stüt­zung von Kin­dern mit Lern­schwie­rig­kei­ten, z. B. auf­grund so­zia­ler Be­nach­tei­li­gung, Sprach­bar­rie­ren, Seh­be­hin­de­run­gen oder an­de­rer Ent­wick­lungs­ver­zö­ge­run­gen. „Damit ein Klein­kind in sei­nem Lern­pro­zess neue Be­grif­fe nach­hal­tig auf­nimmt und im Lang­zeit­ge­dächt­nis spei­chern kann, soll­ten beim Spie­len mög­lichst ganz­heit­lich viele Sinne an­ge­spro­chen wer­den“, er­klärt Hall­oun. Ein ers­ter Pro­to­typ ent­stand an der FH Kiel. Hall­oun for­mu­lier­te ihren An­for­de­rungs­ka­ta­log, den Mas­ter­stu­die­ren­de der Elek­tri­schen Tech­no­lo­gi­en in einem Pro­jekt um­setz­ten. Nun möch­te die FH-Stu­den­tin eine*n In­ge­nieur*in en­ga­gie­ren, damit diese*r den Pro­to­ty­pen op­ti­miert.

Neue Eis­sor­ten möch­te die drit­te Sti­pen­dia­tin der FH Kiel ent­wi­ckeln. Die ge­bür­ti­ge Thai­län­de­rin At­cha­na Jiamsa­kul­torn ist in China auf­ge­wach­sen und stu­diert BWL. In ihrer Ab­schluss­ar­beit ana­ly­siert sie die Markt­chan­cen exo­ti­scher Eis­sor­ten, die sie aus ihrer Kind­heit kennt, er­klärt die 25-Jäh­ri­ge: „Als Kind habe ich Eis ge­ges­sen, das bei­spiels­wei­se aus Sü­ß­kar­tof­feln, Taro, Mais, Boh­nen und Tee her­ge­stellt ist. Die Sor­ten schme­cken auch süß, haben aber oft auch einen er­di­gen Ge­schmack, den ich sehr liebe.“ Mit ihrer ers­ten Sorte, einem Sü­ß­kar­tof­fe­leis, hat sie ihre Test­per­so­nen schon be­geis­tert. Im Rah­men des Sti­pen­di­ums möch­te sie u. a. wei­te­re Re­zep­te ent­wi­ckeln und op­ti­mie­ren, ein Ver­pa­ckungs­de­sign ent­wer­fen und eine Lan­ding­pa­ge auf­bau­en, um po­ten­zi­el­le In­ves­tor*innen für ihre Idee zu be­geis­tern.

 

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