Das Team Swipe 'n Eat© J. Brunn
Das Gewinner-Team Swipe 'n Eat (v.l.n.r.): Eihab Hassan, Marvin Schlott, Fiona Neumann und Cassedy Krajnik

Ein Finale voller guter Ideen

von Frauke Schäfer

Heute (23.02.2024) fand an der Fachhochschule (FH) Kiel das Finale der StartUp Challenge SH statt. 16 Teams von Beruflichen Schulen aus dem ganzen Land hatten sich in Regionalentscheiden hierfür qualifiziert. Ihre Gründungsideen stellten sie einer Jury aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik vor.

Das Team „Swipe ´n Eat“ hat das Finale der StartUp Challenge SH gewonnen. Als „Tinder für die Speisekarte“ beschreibt Marvin Schlott das Prinzip ihrer App: Die Nutzer*innen öffnen beim Restaurantbesuch über einen QR-Code eine personalisierte Speisekarte. Diese berücksichtigt alle im Profil gespeicherten Vorlieben, Allergien oder Unverträglichkeiten, zeigt ein Foto des Gerichts sowie Informationen über dessen Zutaten und Inhaltsstoffe. „Mit einem Wisch nach rechts und links kann man entscheiden, was man essen möchte“, erklärt Schlott weiter. Was das vierköpfige Team vom RBZ Steinburg mit dem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro machen wird, weiß es noch nicht. Auch wie es mit der App weitergeht, ist noch unklar: „Erst mal auf die Schule konzentrieren“, sagt Cassedy Krajnik. Platz 2 und damit 2.000 Euro Preisgeld gingen an das Team Piezo Revolution von der Walther-Lehmkuhl-Schule aus Neumünster. Die Schüler*innen haben stromerzeugende Module für Schiffsrümpfe entwickelt. Mit der Idee für eine virtuelle Tierarztpraxis überzeugte BudgieCare, für Platz 3 gab es ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro.

Die Bandbreite der Ideen, die die 60 Schüler*innen präsentierten, war beeindruckend: Wärmegewinnung aus Misthaufen, ein UV-Strahlung messendes Armband, das vor Hautschäden warnt, eine Kinderwagenmatratze mit Kühl- und Wärmfunktion und vieles mehr „Wir haben das Finale der StartUp Challenge SH bereits zum dritten Mal an der FH Kiel ausgerichtet, und ich bin immer wieder fasziniert von dem Einfallsreichtum und der Ernsthaftigkeit der Teams,“ sagt Prof. Dr. Björn Christensen, Präsident der FH Kiel.

Auch Julia Carstens ist begeistert. Die Wirtschafts-Staatssekretärin hatte im vergangenen Jahr das Grußwort beim Finale gehalten und ist in diesem Jahr Mitglied der Jury. „Ich bin überzeugt, dass der Wirtschaftsstandort Schleswig-Holstein von der verborgenen Kreativität und Innovationskraft der Schülerinnen und Schüler profitieren kann. Es liegt mir am Herzen, junge Menschen frühzeitig dazu zu ermutigen, kreativ und unternehmerisch zu denken. Die StartUp Challenge SH bietet dafür eine ausgezeichnete Gelegenheit,“ so Carstens.  

Die StartUp Challenge SH schlägt eine Brücke zwischen beruflichen Schulen und regionalen Gründungszentren. Seit 2021 wird der Wettbewerb von der Fachhochschule Kiel und dem Schleswig-Holsteinischen Institut für Berufliche Bildung (SHIBB) landesweit für alle berufsbildenden Schulen angeboten. Seitdem ist die Zahl der teilnehmenden Schulen deutlich gestiegen: „Wir fördern unternehmerisches Denken und Handeln und somit Kompetenzen, die gerade für die Herausforderungen der Zukunft wie Klimawandel, Fachkräftemangel und Unternehmensnachfolge in unserer regional geprägten Wirtschaft immer notwendiger werden,“ sagt Jörn Krüger, Direktor des SHIBB, das seit seiner Gründung 2021 zuständig für die gesamte Berufliche Bildung in Schleswig-Holstein ist und den Wettbewerb finanziell und personell gemeinsam mit der FH Kiel trägt. „Vor 16 Jahren ist die StartUp Challenge SH als Schulprojekt in Steinburg gestartet. Heute ist sie ein landesweiter Wettbewerb mit mittlerweile 14 teilnehmenden Schulen. Ich finde das großartig!“, stellt Krüger fest.

Weitere Informationen zum Wettbewerb, Sponsor*innen und Kooperationspartner*innen unter: https://startup-challenge-sh.de/

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