Person genießt Ausblick über Landschaft© Pixabay

Entspannt durch die Prüfungsphase

von Julia Königs

Es ist wieder soweit: Nach den sorglosen, behaglichen Tagen des Jahreswechsels ist an der FH Kiel der offizielle Prüfungszeitraum gestartet. Die Studierenden aller Fachbereiche schreiben jetzt Klausuren, legen mündliche Prüfungen ab, halten Referate oder fertigen Haus- oder Abschlussarbeiten an. In solchen Phasen voller Konzentration, Anstrengung und emotionalen sowie psychischen Hochs und Tiefs ist es wichtig, sich bewusst Ruhepausen einzuplanen.

Wie man in einen Prüfungsplan ganz einfach Pausenzeiten einbaut, zeigen diese fünf Tipps und Tricks:

Tipp 1: Entspannung im Schlaf

Wer ausreichend schläft, kann bessere Leistungen erbringen. Das bestätigen diverse Studien, unter anderem eine Untersuchung der Duke University North Carolina. Die Forscher*innen konnten belegen, dass ein unregelmäßiger Schlafrhythmus dazu führt, stärker unter psychischen Belastungen (wie zum Beispiel Prüfungen!) zu leiden, einen erhöhten Blutzuckerspiegel zu haben und sogar anfälliger für depressive Verstimmungen oder Herzkrankheiten zu sein.

Für euch Prüflinge hast das also: Schlaft ausreichend, wenn ihr mitten in der Prüfungsphase steckt. Geht zwischen 22 Uhr und 23 Uhr zu Bett, ruht zwischen sieben und neun Stunden, bis ihr euch erholt fühlt. Gönnt euch den Schlaf, der euch nachweislich gesund und leistungsfähiger macht.

Tipp 2: Entspannung in Gesellschaft

Umgebt euch mit Menschen, die euch nicht verrückt machen. Das bedeutet, dass ihr bewusst darauf achten solltet, mit wem ihr die Stunden vor, nach oder zwischen euren Prüfungsleistungen verbringt. Es gibt Menschen, die euch nur noch stärker unter Druck setzen, mit euch über die bevorstehenden Tests reden wollen oder sich ständig sorgen. Geht stattdessen mit Freundinnen und Freunden in ein Café, trefft euch zu Hause auf einen Kaffee oder Tee, geht gemeinsam spazieren – und sei es nur für eine Stunde. Das Beisammensein mit liebenswerten Menschen hebt unsere Stimmung enorm und macht uns wieder zuversichtlicher.

Wenn ihr gerne mit Menschen zusammen seid, aber noch ein wenig Lernstoff wiederholen müsst, dann schließt euch einer Lerngruppe an, die zu eurem persönlichen Lernverhalten passt.

Tipp 3: Entspannung beim Essen – Tschüss, Gummibärchen und Chips

Eine bewusste, ausgeglichene Ernährung ist viel wichtiger, als die meisten denken. Um euch durch das Essen zu entspannen, gleichzeitig aber mental auf der Höhe zu bleiben, solltet ihr auf leichte und nahrhafte Lebensmittel zurückgreifen. Das heißt konkret: Greift zu viel Obst und Gemüse, je grüner desto besser. Meidet raffinierten Zucker und gesättigte Fettsäuren wie in Chips, Pizza, Gummibärchen oder Sahnetorten. Auch auf Alkohol solltet ihr verzichten.

Trinkt täglich mindestens zwei Liter klares Wasser oder Kräutertee, nehmt euch auch etwas zu essen und zu trinken in die Klausur mit, wenn ihr meint, es nicht anders zu überstehen. Hier helfen euch dann kein Schokoriegel und kein Traubenzucker, sondern Äpfel, Nüsse, Vollkornriegel.

Ihr habt keine Ahnung, was ihr kochen sollt? Auf YouTube beispielsweise gibt es hunderte gesunder Rezepte, die ihr einfach, kostengünstig und schnell nachkochen könnt.

Tipp 4: Entspannung durch Atemübungen – auch direkt in der Prüfung

Wenn es ernst wird und ihr dringend eine Spontanentspannung braucht, hilft euch zum Beispiel diese Atemübung.

Stellen wir uns vor, ihr schreibt gerade einen Test, aber spürt, dass ihr in Stress geratet. Legt den Stift beiseite, schließt die Augen, legt beide Hände auf die Oberschenkel und stellt die Füße locker mit der ganzen Sohle auf dem Boden ab. Atmet jetzt tief ein und in einer fließenden Bewegung wieder aus, ohne zu stocken. Wenn ihr ausgeatmet habt, haltet die Luft für sechs bis acht Sekunden an, dann atmet wieder ein und aus. Macht diese Übung zwei bis fünf Minuten lang. Ihr werdet spüren, wie ihr euer Gehirn mit viel mehr Sauerstoff versorgt, eure Schultern sinken und ihr euch entspannter fühlt.

Diese Übung könnt ihr auch vor einer Prüfung in Ruhe durchführen oder direkt morgens nach dem Aufwachen. Bewährt hat sich übrigens auch das Meditieren. Schon zehn Minuten können Wunder wirken – probiert es doch einmal aus. Geführte Meditationen führ Anfänger*innen findet ihr hier oder hier.

Tipp 5: Entspannung durch Bewegung

Ob Tanzen, Fußball spielen, Schwimmen, Yoga, Badminton, Fitness oder Laufen: Körperliche Bewegung macht euren Kopf wieder frei, fördert die Durchblutung des ganzen Körpers und baut Stress ab. Da helfen schon 30 Minuten täglich, zum Beispiel bei einem Spaziergang (am besten in der Natur) in angemessenem Tempo. Seid dabei einfach still oder hört Musik, einen spannenden Podcast, geht nach dem Sport noch für 15 Minuten in die Sauna. Mit diesen kleinen Schritten tut ihr viel für euer Wohlbefinden.

Wenn ihr direkt in einer Prüfung den Drang verspürt, euch zu bewegen oder Energie abzubauen, versucht es mit dieser Übung: Ballt eure Hände so fest ihr könnt zu Fäusten, haltet die Fäuste für drei bis fünf Sekunden, dann lasst die Finger wieder los. Wiederholt diese Bewegung ein paar mal nacheinander.

Ihr seid Expert*innen der Entspannung und habt noch mehr Tipps für eure Kommilitonen und Kommilitoninnen? Schreibt uns eure Nachrichten auf Facebook. 

Julia Königs

© Fachhochschule Kiel