Fachhochschule Kiel News Standardbild© H. Börm

Fach­hoch­schu­le Kiel forscht im bun­des­wei­ten „Netz­werk Wind­ener­gie“

von Klau Ni­li­us

Er­neu­ter Er­folg für die Fach­hoch­schu­le Kiel: Zu­sam­men mit meh­re­ren Uni­ver­si­tä­ten und Groß­for­schungs­in­sti­tu­ten er­forscht sie Tur­bu­len­zen im Wind. Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung (BMBF) hat die­ses Netz­werk mit dem Namen "Wind­tur­bu­len­zen und deren Be­deu­tung für die Nut­zung der Wind­ener­gie“ so­eben be­wil­ligt. Das Fi­nanz­vo­lu­men be­läuft sich auf ins­ge­samt 1 Mil­li­on Euro.

Ko­or­di­niert wird das BMBF-Netz­werk durch das Zen­trum für Wind­ener­gie­for­schung For­Wind an der Uni­ver­si­tät Ol­den­burg. Pro­jekt­part­ner sind das Labor für nu­me­ri­sche Me­cha­nik im Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen der Fach­hoch­schu­le Kiel, das In­sti­tut für Theo­re­ti­sche Phy­sik an der Uni­ver­si­tät Müns­ter, das Max-Planck-In­sti­tut für Phy­sik kom­ple­xer Sys­te­me in Dres­den sowie das In­sti­tut für Ae­ro­dy­na­mik und Strö­mungs­tech­nik des Deut­schen Zen­trums für Luft- und Raum­fahrt in Göt­tin­gen.

Im Rah­men des Pro­jekts, das den Aus­tausch zwi­schen Hoch­schu­len und Groß­for­schungs­ein­rich­tun­gen auf dem Ge­biet der Wind­ener­gie vor­an­trei­ben will, wird die Wei­ter­ent­wick­lung von Wind­kraft­an­la­gen er­forscht. Dies ist für die Zu­kunft der Wind­ener­gie­nut­zung von hoher Be­deu­tung. Die hoch­ran­gi­gen For­scher­grup­pen be­schäf­ti­gen sich so­wohl mit Pro­ble­men der Grund­la­gen­for­schung als auch mit Fra­gen der An­wen­dung. Die Ex­per­ten kom­men aus den Ge­bie­ten der Tur­bu­lenz­for­schung, der nicht­li­nea­ren Dy­na­mik, der Cha­os­theo­rie, der sto­chas­ti­schen Pro­zess­mo­del­lie­rung und der Wind­ener­gie­an­wen­dung – dies ist die Auf­ga­be der Kie­ler Hoch­schu­le. Sie set­zen sich mit un­ter­schied­li­chen The­men aus­ein­an­der. Zum einen sol­len Wind­bö­en, Ex­trem­win­d­er­eig­nis­se und Wind­tur­bu­len­zen und deren Wech­sel­wir­kung mit Ro­tor­blät­tern bzw. deren Aus­wir­kung als Las­ten er­forscht wer­den. Zum an­de­ren sol­len neue Mo­del­le zur bes­se­ren Be­schrei­bung von Wind­fel­dern, zur bes­se­ren Be­rech­nung von Um­strö­mun­gen sowie zur stand­or­tu­n­ab­hän­gi­gen Cha­rak­te­ri­sie­rung der dy­na­mi­schen Wind­leis­tungs­pro­duk­ti­on ent­wi­ckelt wer­den.

Prof. Dr. Alois P. Schaf­f­ar­c­zyk, Lei­ter des Nu­me­ri­schen La­bors der Kie­ler Hoch­schu­le, zeig­te sich hoch­er­freut über die Ge­neh­mi­gung des Pro­jek­tes durch das BMBF. Gleich­zei­tig wies er als Spre­cher des Kom­pe­tenz­zen­trums Wind­ener­gie Schles­wig-Hol­stein, dem Ver­bund­pro­jekt schles­wig-hol­stei­ni­scher Hoch­schu­len, auf die be­son­de­re Be­deu­tung des Pro­jek­tes im Hin­blick auf den zur­zeit bei Bund und Land be­an­trag­ten Bau einer For­schungs­platt­form in der Nord­see west­lich von Sylt hin. Diese Platt­form soll ein­mal Mess­da­ten zur Rea­li­sie­rung von Off­shor-Wind­parks in der Nord­see lie­fern. Das BMBF-Pro­jekt füge sich somit in die von der schles­wig-hol­stei­ni­schen Lan­des­re­gie­rung ge­plan­te Er­wei­te­rung der öko­lo­gi­schen Winder­zeu­gung ein.

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