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FH Kiel begleitet wissenschaftlich Feldversuch mit elektrisch betriebenen Kleintransportern

von Volker Mielisch

Die E.ON Hanse AG schafft fünf Elektro-Kleintransporter an, die für den innerbetrieblichen und stadtnahen Zustelldienst erprobt werden. Das Kompetenzzentrum für Elektromobilität der FH Kiel - vertreten durch das Institut für Mechatronik - wird dazu eine wissenschaftliche Begleitung durchführen, um eine detaillierte Nutzungs- und Reichweitenanalyse zu erstellen. Diese Untersuchung wird von der Innovationsstiftung Schleswig-Holstein finanziell gefördert.

Vor dem Hintergrund immer knapper werdender fossiler Ressourcen stellt die Elektromobilität trotz bestehender Nachteile eine Alternative für zukünftige Anforderungen der individuellen Mobilität dar. Neben der Rohstoffverknappung bei gleichzeitig steigendem Verkehr ist es daher umso wichtiger, die Abhängigkeit zu den Erdöl produzierenden Ländern sowie den CO2-Ausstoß zu reduzieren.

Der zu erwartende Preisanstieg wird vor allem auch Unternehmen treffen, die eine große Flotte von Fahrzeugen unterhalten, was einen erheblichen wirtschaftlichen Druck auf diese Unternehmen nach sich ziehen wird. Darüber hinaus ist zu erwarten, dass die eingeführten Umweltzonen in Zukunft noch restriktiver gehandhabt werden. Damit wird der Betrieb für innerstädtische Zustellaufgaben auf der Basis heutiger verbrennungsmotorisch betriebener Nutzfahrzeuge immer problematischer.

Von den fünf Fahrzeugen sind zwei für die Erprobung im betreibseigenen eigenen Fuhrpark vorgesehen, in den Bereichen Haustechnik, Postdienste und Küche an verschiedenen Standorten in Schleswig-Holstein und Hamburg. Ein weiteres Fahrzeug kommt auf Föhr zum Einsatz. Dieser Einsatzort eignet sich besonders für den Praxistest, da die Insel als abgeschlossener Bereich betrachtet werden kann. Das Elektrofahrzeug kann hier seine besonderen Vorteile in einer touristisch geprägten Region unter Beweis stellen. Die drei weiteren Fahrzeuge sollen in Zusammenarbeit mit interessierten Kommunen erprobt werden. Hierzu wird den Kommunen angeboten, jeweils für einen Zeitraum von rund sechs Wochen ein Fahrzeug in der Praxis zu erproben. Der erste Einsatzort wird die Insel Pellworm sein, auf der E.ON Hanse seit über 25 Jahren ein Hybridkraftwerk mit Wind- und Photovoltaikanlagen betreibt.

Im Rahmen der einjährigen Projektlaufzeit der wissenschaftlichen Begleitung ist vorgesehen, folgende Daten zusammenzutragen:

· Täglicher elektrischer Energiebedarf
· Tägliche Ladezeiten
· Typische Strombelastung von Batteriesystemen und Leistungselektronik
·  Fahrstrecken und Nutzungsanalyse (Kilometer und Orte sowie effektive  Nutzungszeiten)

Die Datenerfassung erfolgt sowohl in dem Fahrzeug auf Pellworm als auch in einem Fahrzeug bei wechselnden Kommunen.

Die Ergebnisse werden genau darüber Aufschluss geben, in welcher Weise die Kleintransporter schon heute den Anforderungen aktueller Transportaufgaben genügen und welche Anforderungen in Zukunft notwendig werden.

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