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FH Kiel spricht sich gegen vor­über­ge­hen­de Ein­stel­lung der Hoch­schul­li­nie 60S aus

von Ann-Chris­tin Wim­ber

Die An­kün­di­gung von­sei­ten der Kie­ler Ver­kehrs­be­trie­be (KVG), die Hoch­schul­li­nie 60S nicht wie­der in Be­trieb zu neh­men, kam für die grö­ß­te Fach­hoch­schu­le des Lan­des mit Cam­pus in Kiel-Diet­richs­dorf über­ra­schend. Die Schnell­li­ne ver­bin­det die Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät und die FH Kiel. „Sie ist eine von zwei Bus­li­ni­en, die so­wohl für un­se­re Stu­die­ren­den als auch für un­se­re Be­schäf­tig­ten zen­tral sind“, er­klärt Prof. Dr. Björn Chris­ten­sen, Prä­si­dent der FH. Hier­bei sei die Ver­si­che­rung der KVG, die 60S würde vor­aus­sicht­lich ab dem 10. Ok­to­ber wie­der ver­keh­ren, für die FH Kiel nur ein­ge­schränkt hilf­reich. „Un­se­re Vor­le­sungs­zeit be­ginnt – im Ver­gleich zur Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät – be­reits Mitte Sep­tem­ber.“

In einem Spit­zen­ge­spräch zwi­schen der FH Kiel und der KVG am gest­ri­gen Don­ners­tag mach­te die Ver­kehrs­ge­sell­schaft be­reits Vor­schlä­ge, wie der Weg­fall der 60S kom­pen­siert wer­den könne. Es würde ge­prüft, die Linie 11 zu be­son­de­ren Spit­zen­zei­ten durch zu­sätz­li­che Busse zu ver­stär­ken. Par­al­lel dazu könn­ten Fahr­gäs­te auch die be­stehen­den Li­ni­en 14/15 mit Hal­te­stel­le im Diet­richs­dor­fer Zen­trum sowie die Linie F2 der Schlepp- und Fähr­ge­sell­schaft nut­zen. „Diese An­ge­bo­te wer­den lei­der nicht aus­rei­chen“, be­tont die Kanz­le­rin der FH Kiel, Dr. Anja Fran­ke-Schwenk. „Sie kön­nen den Be­darf, der sich aus den Pend­lern zur Fach­hoch­schu­le und wie­der in die Stadt zu­rück er­gibt, nicht aus­glei­chen.“

Mo­ritz Stetz­kamp, Vor­stand AStA FH Kiel, un­ter­streicht, dass viele Stu­die­ren­de auf einen zu­ver­läs­si­gen Nah­ver­kehr an­ge­wie­sen sind: „Dass die Hoch­schul­bus­li­nie 60S min­des­tens bis zum 10. Ok­to­ber ein­ge­stellt wird, stellt viele Stu­die­ren­de vor große Her­aus­for­de­run­gen.“ Zudem be­dau­ert er die man­geln­de Kom­mu­ni­ka­ti­on von­sei­ten der KVG: „Wir hät­ten uns ge­wünscht, dass die In­ter­es­sen der Stu­die­ren­den im Vor­we­ge mit uns be­spro­chen und be­rück­sich­tigt wor­den wären.“

Auch der Per­so­nal­rat be­tont, dass die 60S von vie­len Mit­ar­bei­ten­den ge­nutzt wird, auch aus öko­lo­gi­schen Grün­den: Viele Be­schäf­tig­te der Fach­hoch­schu­le Kiel seien im Be­sitz eines Job­ti­ckets. Die jetzt weg­fal­len­de Ver­bin­dung mache die Fahrt­zeit mit den öf­fent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln ei­gent­lich deut­lich kür­zer und at­trak­ti­ver. Die­sen Vor­teil bräuch­te die FH wei­ter­hin für einen nach­hal­ti­gen Ar­beits­weg.

Der Senat hat im Früh­jahr mit gro­ßer Mehr­heit ein zu­kunfts­ge­rich­te­tes Mo­bi­li­täts­kon­zept für die FH be­schlos­sen. „Vor die­sem Hin­ter­grund ist die über den Vor­le­sungs­start hin­aus­ge­hen­de Ein­stel­lung der Linie 60S als eine der zwei zen­tra­len Bus­li­ni­en zum Ost­ufer­cam­pus ein mehr als un­glück­li­ches Si­gnal“, sagt Se­nats­vor­sit­zen­der Prof. Dr. Claus Neu­mann.

Das obers­te Ziel des Prä­si­di­ums ist, dass ab Vor­le­sungs­start eine rei­bungs­lo­se Er­reich­bar­keit der FH si­cher­ge­stellt ist. „Wir wer­den wei­ter­hin mit der KVG im Ge­spräch blei­ben“, meint Chris­ten­sen. Die KVG be­ton­te be­reits am Don­ners­tag, dass der Fach­hoch­schu­le bis zum kom­men­den Mon­tag ein kon­kre­ter Maß­nah­men­plan vor­ge­legt werde.

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