Portrait von Naomi Leutzow. Sie hält ihre Auszeichnung in den Händen. © F. Klein
Naomi Leutzow studiert im Master Angewandte Kommunikationswissenschaften an der FH Kiel. Für ihre Moderation im Campus Radio erhielt sie die Hörmöwe.

Käsekuchen und Türkischquiz

von Felix Klein

Naomi Leutzow hätte wohl nie gedacht, dass das Käsekuchen-Rezept ihrer Oma ihr eines Tages eine Auszeichnung einbringt. „Meine Oma backt einen tollen Käsekuchen mit Mandarinen drin. Da ist eine Baiser-Haube oben drauf, und die ist sehr schwierig zu machen“, erzählt sie und streicht mit ihren Händen imaginären Eischnee in der Luft glatt. Deshalb bat sie per WhatsApp ihre Oma um Rat. Nach ein paar Nachrichten und Bildern hin und her gelang ihr der Kuchen.

Diese Geschichte erzählte Naomie Leutzow im Campus Radio Aktiv Kiel. Dort moderiert die 25-jährige Studentin der Angewandten Kommunikationswissenschaften. Unteranderem für diese Anmoderation erhielt sie die Hörmöwe. Die Hörmöwe hat gelb-blau gesteifte Beine, ist schneeweiß und besteht aus Pappmaschee. Die Auszeichnung wird an Radioproduzierende von Offenen Kanälen und Freien Radios in verliehen. Das sind alles Sender, die nicht zum öffentlich-rechtlichen oder privaten Rundfunk gehören. Seit 24 Jahren verleihen der Offene Kanal Schleswig-Holstein und Hamburgs Bürger*innensender TIDE die Auszeichnung für originelle, informative und gut gemachte Radioinhalte.

Die Hörmöwe - Sie hat gelb-blau gesteifte Beine, ist schneeweiß und besteht aus Pappmaschee.©F. Klein
Die Hörmöwe wird an Radioproduzierende von Offenen Kanälen und Freien Radios verliehen.

Naomi Leutzow hat in der Kategorie „Aircheck“ gewonnen. Das bedeutet, dass ihre Moderation bewertet wurde. Sie redete von Hobbies in Schleswig-Holstein, gab Veranstaltungstipps und nahm an einem Türkischquiz im Studio teil. Ihre humorvolle und originelle Art überzeugte die Jury. Was für die Hörer*innen einfach klingt, heißt für Naomi Leutzow viel Arbeit: „Eine gelungene Moderation bedeutet für mich gute Vorbereitung“, erzählt sie und ergänzt: „Ein Prozent Talent gehört vielleicht auch noch dazu.“ 

Am letzten Tag der Abgabefrist reichte Naomie Leutzow ihre Bewerbung ein. Die Nominierung erfolgte sehr unspektakulär: „Ich habe eine Mail bekommen. Da stand ‚Deine Nominierung für die Hörmöwe‘ drin.“ Am 18. November fuhr Sie dann mit ihrer besten Freundin nach Hamburg zur Preisverleihung. Vor Ort stieg ihre Aufregung: „Als meine Kategorie dran war, ging mir ganz schön die Pumpe.“ Dann wurde ihr Name aufgerufen. Sie ging zur Bühne und nahm die Auszeichnung entgegen. Am nächsten Tag rief sie ihre Familie an: „Alle waren super stolz, meine Oma hat gesagt, ich sei eine Kanone.“

Ob Naomi Leutzow nach ihrem Studium beim Radio arbeiten will, weiß sie noch nicht. Grundsätzlich sei sie dankbar, dass sie an der FH Kiel Radio machen darf. Für sei es nicht selbstverständlich, dass so etwas möglich ist und dass sie dort so viel ausprobieren kann. „Das macht ganz viel Spaß, das ist ganz toll“, betont sie. In ihrer Stimme schwingt sehr viel Begeisterung mit.

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