Luise Brensing neben der mobilen Coffee-Bar© F. Klein
Seit dem Früh­jahr 2024 bertreibt Luise Bren­sing die Man­da­ri­ne.

Kaf­fee trifft Man­da­ri­ne

von Felix Klein

Seit die­sem Früh­jahr steht Luise Bren­sing mit ihrer mo­bi­len Cof­fee Bar auf dem Cam­pus der Fach­hoch­schu­le Kiel. Der große oran­ge­far­be­ne Kas­ten na­mens Man­da­ri­ne fällt auf. Auf engs­tem Raum hat Bren­sing darin alles ver­staut, was sie für einen guten Kaf­fee be­nö­tigt: Eine Sieb­trä­ger­ma­schi­ne, eine Kaf­fee­müh­le und sogar ein klei­nes Wasch­be­cken fin­den ihren Platz. Aber auch für an­de­res Zu­be­hör, wie Mehr­weg­be­cher, ist Stau­raum vor­han­den.

„Für mich hat Kaf­fee mit Ge­nuss zu tun, und es geht mir in ers­ter Linie um den Ge­schmack. Ich dach­te mir, dass das eine klei­ne Markt­lü­cke auf dem Cam­pus sei“, sagt die an­ge­hen­de Me­di­en­in­ge­nieu­rin. Die Öff­nungs­zei­ten der Man­da­ri­ne rich­ten sich nach ihren Vor­le­sungs­zei­ten. Wenn Bren­sing auf dem Cam­pus ist, gibt es auch Kaf­fee von der Man­da­ri­ne. Die Cof­fee Bar zu be­trei­ben, ist denk­bar ein­fach: Klap­pe auf, Ma­schi­ne an – diese muss al­ler­dings eine ge­rau­me Zeit vor­wär­men.

Arbeitsraum der Mandarine: Kaffeemühle, Spühlbecken und Kaffeemanschine.©F. Klein
In der mo­bi­len Cof­fee Bar hat Luise Bren­sing alles ver­staut, was sie für einen guten Kaf­fee be­nö­tigt.

An­fang des Som­mer­se­mes­ters kam Bren­sing aus Neu­see­land wie­der. „Dort war alles lo­cker­flo­ckig, und wenn du eine Idee hast, dann machst du es ein­fach. Diese En­er­gie habe ich mit hier­her ge­nom­men“. Dem­entspre­chend tat­kräf­tig ging die 22-Jäh­ri­ge an die Ar­beit, als die Idee einer mo­bi­len Cof­fee Bar auf­kam: Auf Klein­an­zei­gen fand sie einen alten Wä­sche­wa­gen, den sie um­bau­en woll­te. „Ich habe den Wagen mit den Öffis von Ham­burg nach Kiel trans­por­tiert und Men­schen auf der Stra­ße nach Hilfe ge­fragt“, er­zählt die Stu­den­tin. Nach einer Fahrt im über­füll­ten Re­gio­nal­zug war der Wä­sche­wa­gen end­lich in Kiel. „In der Fes­tung Fried­rich­sort durf­te ich den Wagen aus­bau­en und an­strei­chen“, sagt Bren­sing. Dort hatte sie alle Werk­zeu­ge, die sie zum Bau be­nö­tig­te.

Schaut man ge­nau­er hin, zeigt sich, dass der Bau der Man­da­ri­ne auch ein Up­cy­cling-Pro­jekt war: „Ei­gent­lich ist alles wie­der­ver­wer­tet wor­den. Es gibt re­la­tiv wenig neue Sa­chen, bis auf das Wasch­be­cken und die Kaf­fee­müh­le“, sagt die Stu­den­tin. Die Sieb­trä­ger­ma­schi­ne be­schreibt Bren­sing als „dau­er­haf­te Leih­ga­be“ der Kie­ler Braue­rei Czer­nys, die ei­gent­lich ka­putt war. Der Deal: Sie re­pa­riert die Ma­schi­ne und darf sie für ihr Pro­jekt nut­zen. Eine klei­ne Her­aus­for­de­rung, denn es han­del­te sich um ein äl­te­res Mo­dell. Dank per­sön­li­cher Kon­tak­te und Bau­plä­nen im In­ter­net meis­ter­te Bren­sing die Auf­ga­be: „Ich mag es zu bas­teln und weiß gerne, wo etwas her­kommt und wie etwas ent­steht. Das ging dann Lear­ning by doing.“

Ein kleinens Aquarell der Mandarine.©F. Klein
Klei­nes Aqua­rell der Man­da­ri­ne – ge­malt von einer Mit­ar­bei­te­rin der FH Kiel.

Große Pläne hat Luise Bren­sing mit der Man­da­ri­ne nicht, denn die Cof­fee-Bar ist in ers­ter Linie für den Ver­kauf an der Hoch­schu­le ge­dacht: „Ich will Freu­de und Ge­nuss auf den Cam­pus brin­gen – mehr ist es nicht“, sagt die Stu­den­tin durch­aus be­schei­den und lacht. Aus die­sem Grund stellt auch die vor­le­sungs­freie Zeit kein Pro­blem für sie dar. Dann heißt es: Klap­pe zu und rei­sen.

Die Man­da­ri­ne hat Mon­tag bis Mitt­woch ge­öff­net. Ei­ge­ne Be­cher kön­nen mit­ge­bracht wer­den.  

© Fach­hoch­schu­le Kiel