eine junge Frau an einem Gerät© S. Ka­rao­g­lan
Nach ihrem Mas­ter in Wirt­schafts­in­ge­nieurs­we­sen möch­te Ma­rei­ke Licht auf jeden Fall bei Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems blei­ben.

Laut­los unter Was­ser: in­no­va­ti­ve An­triebs­tech­nik für U-Boote

von Leon Gehde

Neben ihrem be­rufs­be­glei­ten­den Mas­ter an der FH Kiel ar­bei­tet Ma­rei­ke Licht in der F&E-Ab­tei­lung von Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems.

„Zu­stän­dig für die Ent­wick­lung, Fer­ti­gung und Qua­li­täts­si­che­rung des Brenn­stoff­zel­len­mo­duls eines au­ßen­luft­un­ab­hän­gi­gen An­triebs für U-Boote“, be­schreibt Ma­rei­ke Licht sach­lich ihre Ar­beit bei Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems. Was für Au­ßen­ste­hen­de be­ein­dru­ckend klingt, ge­hört für die 24-Jäh­ri­ge seit 2016 zu ihrem be­ruf­li­chen All­tag. Licht ist Ab­sol­ven­tin des dua­len Ba­che­lor-Stu­di­en­gangs Ma­schi­nen­bau an der Fach­hoch­schu­le Kiel.

„Ma­schi­nen­bau war jetzt nicht mein Kind­heits­traum. Es war eher ein Pro­zess“, er­klärt Ma­rei­ke Licht die Wahl ihres Stu­di­ums. Ihr Vater, der ihr das Schlos­sern bei­brach­te, und ein Prak­ti­kum im tech­ni­schen Be­reich wäh­rend des Ab­iturs weck­ten schlie­ß­lich ihr In­ter­es­se. Fest stand für Licht von An­fang an, dass es ein dua­les Stu­di­um sein soll­te: „Ich woll­te die be­trieb­li­che Pra­xis – das fand ich wich­tig für die spä­te­re be­ruf­li­che Lauf­bahn.“ Auf das An­ge­bot der FH Kiel stieß Licht bei der Re­cher­che auf der In­ter­net­sei­te der Hoch­schu­le. Pas­send dazu sah sie eine Stel­len­an­zei­ge von Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems. „Das klang per­fekt für mich - di­rekt be­wor­ben, di­rekt an­ge­nom­men“, sagt Licht ver­gnügt.

Wäh­rend des dua­len Stu­di­ums durch­lief sie un­ter­schied­li­che Ab­tei­lun­gen bei Thys­sen­Krupp. Be­son­ders ge­fiel ihr der Be­reich For­schung & Ent­wick­lung. „Dort bin ich auf ei­ge­nen Wunsch den Gro­ß­teil der Aus­bil­dung ge­blie­ben“, er­klärt sie. Die Stu­di­um­in­hal­te an der FH Kiel hät­ten die prak­ti­sche Tä­tig­keit er­gänzt: „Qua­li­täts­si­che­rung und Qua­li­täts­ma­nage­ment zum Bei­spiel konn­te ich sehr gut an­wen­den. Bei einer F&E-Ab­tei­lung fällt aber auch viel Spe­zi­fi­sches an, was ich mir prak­tisch an­ge­eig­net habe.“

‚Ad­van­ced Sub­ma­ri­ne Fuel Cell‘ – so heißt das Pro­gramm, mit dem Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems eine ei­ge­ne Fer­ti­gung von Brenn­stoff­zel­len­an­trie­ben am Stand­ort Kiel auf­bau­en möch­te. Nach­dem Licht 2019 ihren dua­len Ba­che­lor ab­schloss, ar­bei­tet sie nun Voll­zeit bei dem An­bie­ter für U-Boote und an­de­re Ma­ri­ne­schif­fe. Dort gibt es für sie viel zu tun, denn noch be­fin­det sich die Fer­ti­gung in der Pi­lot­pha­se. „Der Brenn­stoff­zel­len­an­trieb ist re­la­tiv neu. Da gibt es für viele tech­ni­sche Her­aus­for­de­run­gen noch keine fer­ti­gen Lö­sun­gen“, so Licht.

Brenn­stoff­zel­len­an­trie­be in U-Boo­ten – diese be­son­ders leise deut­sche Ei­gen­ent­wick­lung, bei des­sen Be­trieb im Üb­ri­gen nur rei­nes Was­ser als Ab­fall­pro­dukt an­fällt – ist welt­weit bis­her ein­zig­ar­tig. „Das ist na­tür­lich bei uns als ein­zi­gem An­bie­ter sol­cher Un­ter­see­boo­te DAS Kauf­ar­gu­ment“, fügt Licht hinzu, deren Ar­beit damit eben­falls ziem­lich ein­zig­ar­tig ist. „Mein Vater ist auch In­ge­nieur, der fin­det es auch span­nend und fragt mich zu gerne aus“, sagt Licht und lacht.

Doch ihren Fin­dungs­pro­zess be­trach­tet Licht noch nicht als ab­ge­schlos­sen. Ak­tu­ell macht sie zu­sätz­lich einen be­rufs­be­glei­ten­den Mas­ter im Wirt­schafts­in­ge­nieurs­we­sen eben­falls an der FH Kiel und freut sich auf den im Herbst an­ste­hen­den Ab­schluss: „Wie es denn auch wei­ter­ge­hen mag – bei Thys­sen­Krupp Ma­ri­ne Sys­tems möch­te ich je­den­falls blei­ben.“

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