Wenn das Team der Zentralen Studienberatung sich mit Interessierten auf Messen unterhält und Schulklassen neugierig den Jugendcampus besuchen, geht es in der Regel darum zu vermitteln, was sich alles hinter den abstrakten Namen und Begrifflichkeiten aus dem Hochschulkontext verbirgt. „Wir erklären die Hochschule, womit man sich während des Studiums in den Studiengängen auseinandersetzt und welche Berufsfelder am Ende des Studiums offenstehen“, erklärt Celina Cameron von der Zentralen Studienberatung. Um junge Menschen noch eindrücklicher zu vermitteln, worum es an der FH Kiel geht, wollte Cameron originelle Exponate erstellen.
Mit ihrer Idee trat Sie an Dr. rer. pol. Rainer Geisler, Professor für Management-Informationssysteme und internationales Projektmanagement am Fachbereich Maschinenwesen, heran. „Herr Geisler war von der Idee gleich begeistert und bot seine und die Unterstützung des Fachbereichs an“, erinnert sich Celina Cameron. Unter anderem stellte Geisler den Kontakt her zu Prof. Dr.-Ing. Sten Böhme und Prof. Dr.-Ing. Jochen Hasenpath vom Fachbereich, die bei der Entwicklung der Exponate gerne unterstützen wollten.

Das erste Exponat ist eine Postkarten-Druckmaschine. Ihr Herzstück ist eine Parallelkurbelkupplung, die nach ihrem Entwickler, Richard Schmidt, auch als Schmidt-Kupplung bekannt ist. „Die Schmidtkupplung ist ein wichtiges Bauteil im Maschinenbau, das Kraftübertragung ermöglicht“, erklärt Cameron. „Die Schülerinnen und Schüler können mit der Maschine Postkarten selbst bedrucken und lernen dabei auch, wie die Maschine eigentlich funktioniert. Am Ende gehen sie nicht nur mit einem individuellen Souvenir, sondern einem besseren Verständnis für die Technik. Zudem zeigt die Maschine, wie interdisziplinäres Arbeiten funktioniert, denn die Gestaltung der Druckvorlagen kommt aus dem Fachbereich Medien.“
Mit Sten Böhme hat Cameron eine Rennstrecke im Mini-Format herzurichten. „Die Schülerinnen und Schüler können sich mit Autos aus Lego-Bausteinen Wettrennen liefern“, erklärt Cameron. „Allerdings haben die Fahrzeuge Propeller und fahren gegen den Wind – wie die Gegenwind-Fahrzeuge des Hochschulteams Baltic Thunder.“ Durch den Wettbewerb vermittelt das Exponat den Interessierten, wie Propeller durch Luftströmungen angetrieben werden und welche faszinierende Technik hinter dem Windantrieb steckt.

Autos und Luft spielen auch im dritten Exponat eine Schlüsselrolle. „Mit Hilfe einer Luftpumpe sollen die Jugendlichen Strom erzeugen, der wiederum Fahrzeuge auf einer Carrera-Bahn antreibt“, beschreibt Cameron knapp die Idee hinter dem Aufbau. „Energie zu wandeln und eigenen Strom zu erzeugen, um damit etwas zu bewirken, begeistert die Schülerinnen und Schüler nicht nur, sondern wirft auch Fragen auf, die direkt zu den Themen des Fachbereichs Maschinenwesen führen“, weiß Cameron.
Doch nicht nur die Exponate sind eine Besonderheit, auch das Team, das sie herstellt, ist außergewöhnlich. „In unserem Team arbeiten Menschen zusammen, die aus ganz unterschiedlichen Teilen der Hochschule kommen“, erklärt Celina Cameron. Medien-Studentin Anne Hanß gestaltet Postkarten-Motive, Jochen Hasenpath und Sten Böhme vom Fachbereich Maschinenwesen lieferen den fachlichen Input und das Team der Zentralwerkstatt fertigt zusammen mit einem Labormitarbeiter benötigte Bauteile, damit Cameron und andere von der Zentralen Studienberatung mit den Exponaten in jungen Menschen Begeisterung für ein Studium an der FH Kiel wecken können.
Ihren ersten großen Auftritt hatten die Exponate auf dem MINT-Forum der vocatium Kiel am 13. und 14. Mai in der Wunderino Arena. Als sollen die Exponate auf den Fachhochschul-Infotagen (20. und 21. Mai) sowie beim Makerday SH (22. Mai) zum Einsatz kommen.