Mann mit VR-Brille, Beamerbild an der Wand und Publikum auf Stühlen© Worobic

Medienstudierende präsentieren interaktive Spiele mit gesellschaftlichem Nutzen

von Lennard Worobic

Ein ganzes Semester lang steckten Medienstudierende aus dem fünften Semester viel Arbeit in das Modul „Interaktive Anwendungen“. Unter der Leitung von Professorin Franziska Uhing entwickelten die Student*innen interaktive Spiele, die sowohl Spaß bereiten als auch Wissen vermitteln sollen. Am Dienstag, den 14. Januar 2020, präsentierten die Multimedia Production-Studierenden ihre Ergebnisse im KOSMOS von opencampus – mit großem Erfolg! 

Gleich zu Beginn der Veranstaltung rief Alexander Ohrt von opencampus die Studierenden auf, auch nach der Präsentation an ihren Projekten weiterzuarbeiten, um vielleicht schon bald ein Start-Up zu gründen. Er ermutigte sie zu einer Bewerbung für ein Gründungsstipendium und lud zur Prototypingweek 2020 in Kiel ein. Die Ergebnisse, welche im Anschluss von den FH-Student*innen vorgestellt wurden, konnten sich sehen lassen. 

„Mit dem Grundwissen aus den ersten vier Semestern konnten die Studierenden nun ihre eigenen Projekte mit selbst gewähltem technischem Schwerpunkt realisieren“, erklärt Franziska Uhing und fügt begeistert hinzu: „Die Vielfalt und das Niveau der Projekte war beeindruckend.“ Die Bereiche Bildung, Nachhaltigkeit und eHealth bildeten den Rahmen für einige Ausarbeitungen. Innerhalb dieser Kategorien wurde für reichlich Abwechslung gesorgt, die Studierenden bewiesen in ihren Projekten den eigenen Ideenreichtum. Vom Multiplayer-Spiel „Greenstadt“, welches sich mit umweltfreundlicher Stadtplanung beschäftigt, bis hin zum „Mega Projekt“, einem Projektmanagementtool, war alles dabei. Die Wissensvermittlung stand bei vielen Anwendungen im Vordergrund. In Kombination mit spielerischen Elementen nennt sich das „Serious Games“, erklärt Jonas Hirsekorn, der gemeinsam mit Dominik Klippert das Spiel „Albedo Bounce“ ins Leben rief. Dabei handelt es sich um ein Game, welches User*innen während des Spielens die Probleme des Treibhauseffekts näherbringt. „Um einen gesellschaftlichen Nutzen mit in unser Spiel einzubauen, haben wir uns mit aktuellen Themen beschäftigt“, berichtet Hirsekorn. 

Neben den Lerneffekten, welche die Anwendungen mit sich bringen, darf der Spaß am Spielen natürlich auch nicht zu kurz kommen. Das Game „Escape if you can“ von Leonard Kuhlmann und Jonas Werner ist eine VR-Anwendung im Computermuseum der FH Kiel. „Wir möchten die Besucher des Computermuseums mit unserer VR-Anwendung unterhalten“, erläutert Kuhlmann. Mit der VR-Brille auf dem Kopf tauchen Spieler*innen durch ein Portal in die Computergeschichte ein. Verschiedene Rätsel müssen gelöst werden, um das Spiel zu gewinnen – nur so findet man den Ausweg. 

Einige Studierende haben ihre Projekte in Zusammenarbeit mit dem Hansemuseum in Lübeck realisiert. In „VR Hanse Lübeck“ von Manfred Ludzuweit und Maja Weiblen steht dem Spieler eine Ausbildung als Handelskaufmann bevor. Auch Sven Möller, Sven Krumbeck und Ben Veith entwickelten eine VR-Anwendung für das Hansemuseum. In ihrem Spiel reist man virtuell von Hafen zu Hafen und erledigt Aufgaben wie die Beladung von Schiffen. 

„Ich bin begeistert wie selbstverständlich und routiniert die Studierenden VR, AR, App- und Videospieleanwendungen entwickelt haben“, sagt Alexander Ohrt von opencampus. Was die Zukunft angeht ist er zuversichtlich: „Wenn wir diese tollen Entwickler*innen in der Region halten und mit hiesigen Startups und Unternehmen vernetzen können, haben wir gute Karten, Kiel und Schleswig-Holstein in die virtuelle Zukunft zu führen“, so Ohrt. Auch Franziska Uhing zeigt sich mit den Ergebnissen der Arbeiten sehr zufrieden. „Die Studierenden haben sich großen fachlichen Herausforderungen gestellt, wirklich jedes Team ist über das hinausgegangen, was ihnen vorher vermittelt wurde“, meint die Professorin. Für die spätere berufliche Entwicklung prophezeit sie ihren Student*innen „beste Voraussetzungen“, wenn die angehenden Medienproduzent*innen diese Lernbereitschaft beibehalten. 

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