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Mo­ti­va­ti­on für Home Of­fice und Ho­me­schoo­ling

von Lena Kuhn

Es ist für uns alle schräg: Vor­le­sun­gen und Se­mi­na­re fin­den jetzt zu­hau­se auf un­se­ren Lap­tops statt. Ein Hoch auf die Di­gi­ta­li­sie­rung! Aber wie kommt man mor­gens über­haupt aus dem Bett hoch, und wie wird man pro­duk­tiv?! Hier ein paar Tipps für die kom­men­de Zeit.

1. Rich­te dir einen Stu­di­en-/Ar­beits­platz ein.

Ein Ort dei­nes All­tags zu­hau­se soll­te ab jetzt dem Pro­duk­tiv­sein ge­wid­met wer­den. Alles, was ab­len­ken könn­te, hat ab so­fort Schreib­tisch­ver­bot. Po­si­tio­nie­re Lap­top, Schreib­uten­si­li­en und was immer du sonst zum Ar­bei­ten und Stu­die­ren brauchst per­ma­nent auf dei­nem aus­ge­wähl­ten Ar­beits­platz. Viel­leicht müs­sen dafür Mal­sa­chen wei­chen oder auch die Samm­lung dei­ner Rech­nun­gen von On­line-Käu­fen. Fe­der­map­pe, Stif­te, und ge­la­de­ne Tech­nik­tools wie Ta­blet­stift und Blue­tooth-Kopf­hö­rer sind jetzt Stamm­gäs­te auf dem Schreib­tisch. Und das bleibt auch so. Wenn du jetzt Dinge ma­chen möch­test, die mit Ar­beit und Stu­di­um nichts zu tun haben, aber einen Tisch be­nö­ti­gen, nimm einen an­de­ren: Couch­tisch und Kü­chen­tisch sind deine Freun­de. Dein Schreib­tisch ist strik­te Ar­beits­zo­ne.

2. Gib dir feste Zei­ten.

Ein Mor­gen im Home Of­fice ist vor allem eins: Ein ge­wöhn­li­cher Ar­beits­mor­gen. Man­che dei­ner Ver­an­stal­tun­gen im Stream haben mit Si­cher­heit schon feste Zei­ten. Für an­de­re Tage gilt: Stell dir trotz­dem einen We­cker und stehe mor­gens auf. Nimm dir feste Zei­ten vor, in denen du ler­nen oder ar­bei­ten möch­test. Lesen, Ar­bei­ten, Vor­le­sun­gen nach­ar­bei­ten – das braucht Zeit, die du an dei­nem Lern- und Ar­beits­ort in dei­nen ei­ge­nen vier Wän­den ver­brin­gen musst. Also plane diese Zei­ten und halte dich daran. Denke aber auch an Pau­sen!

3. Alle Ab­len­kun­gen außer Sicht­wei­te

Ar­beit und Stu­di­um räum­lich in einem WG-Zim­mer von Frei­zeit und Hobby zu tren­nen klingt schwie­rig. Also be­gin­ne mit klei­nen Din­gen: Leg den Zei­chen­block in die Küche, dein Handy dazu, und das ak­tu­el­le Buch kommt ins Nacht­schränk­chen. So sind deine Ab­len­kun­gen aus der Sicht, aber nicht aus der Welt – und in Pau­sen kannst du leicht auf sie zu­grei­fen!

4. Mach dir Musik an.

Nicht um­sonst sin­gen Ita­lie­ner*innen zur Mo­ti­va­ti­on von Pfle­ge­per­so­nal von ihren Bal­ko­nen. Auch dir tut ein biss­chen Hin­ter­grund­mu­sik gut. Wie Olli Schulz es so schön singt: „Baby, mach sie an, die Blue­tooth-Box.“ End­lich darfst du zum Stu­die­ren und Ar­bei­ten deine Lieb­lings­mu­sik hören, also los. Dem Hören von Musik zum Ar­bei­ten und Ler­nen wird in ver­schie­de­nen Stu­di­en das Stei­gern von Pro­duk­ti­vi­tät na­he­ge­legt. Ob das für dich stimmt, kannst du jetzt ge­müt­lich im Selbst­stu­di­um fest­stel­len.  Pro-Tipp: Diese Play­list auf Spo­ti­fy.

5. Lass’ den Schlaf­an­zug im Bett

Mal ehr­lich, wir kön­nen alle in Jog­gers rum­lau­fen ohne Angst vor (so­zia­len) Sank­tio­nen. Der Traum! Aber ein Alb­traum für deine Pro­duk­ti­vi­tät. Hier gilt ge­nau­so: Trenn die Wel­ten. Schlaf­an­zug und Jog­ging­ho­sen sind fürs Ent­span­nen re­ser­viert. Fürs Ar­bei­ten oder Stu­die­ren soll­test du auch zu­hau­se ent­spre­chen­de Klei­dung tra­gen. Ein neues Shirt, ge­kämm­te Haare, neue So­cken und eine Jeans sieht zwar viel­leicht zu­hau­se außer dir nie­mand, aber du spürst den Un­ter­schied und sitzt gleich auf­rech­ter. Und ein biss­chen schum­meln ist okay – ein neues Shirt, ge­kämm­te Haare, sau­be­re So­cken und eine Jog­ging­ho­se gehen auch.

6. Er­stell dir einen Zeit­plan.

Wenn die äu­ße­re Struk­tur fehlt, wird es schwie­rig, sich an Ter­mi­ne zu hal­ten. Des­we­gen emp­fiehlt es sich, den neuen On­line-Stun­den­plan in Pa­pier­form am Ar­beits­platz in Sicht­wei­se auf­zu­hän­gen. So siehst du selbst, wann du on­line sein musst, und auf wel­cher Platt­form wel­ches Modul statt­fin­det. 

Die frei­en Zei­ten nutzt du zum Selbst­stu­di­um. Schreib dir auf, wann du was ma­chen möch­test. Und dann halte dich daran! Denk auch daran, in dei­nen Lern­plan Puf­fer­zei­ten und Pau­sen mit auf­zu­neh­men.  

7. An­fan­gen, wenns los­geht. 

Feste fei­ern wie sie fal­len oder eben: Selbst­stu­di­um, so­bald die Auf­ga­ben on­line ste­hen. Eine Ten­denz zum Auf­schie­ben um­gehst du schnell, indem du ein­fach an­fängst, wenn die Dinge di­rekt an­packst und mal los­legst. Die Zei­ten, die von Do­zent*innen für Lehr­ein­hei­ten und Mög­lich­kei­ten zur Rück­fra­ge ge­stellt wer­den, soll­test du un­be­dingt nut­zen. Nicht nur, aber auch als Zeit­rah­men für dich selbst. Nach­fra­gen und Vor­le­sun­gen sind auch im Ho­me­of­fice deine Pflicht als Stu­die­ren­de*r.

8. In­for­mie­re dich, so viel DU willst. 

Das Handy nicht per­ma­nent am Schreib­tisch lie­gen zu haben, ist si­cher ein gutes Vor­ha­ben. Aber wenn du dich so nicht in­for­miert fühlst und ner­vös wirst, nutzt das nichts. Des­we­gen in­for­mie­re dich, so viel du willst und so viel dir gut tut. Wenn du dich be­wusst nicht per­ma­nent auf dem Lau­fen­den hal­ten möch­test, ist das ge­nau­so okay wie stünd­lich auf ent­spre­chen­de Nach­rich­ten-Ka­nä­le zu gu­cken. 

9. Es gibt keine dum­men Fra­gen.

Fra­gen laut in Zoom zu stel­len, kann viel Mut er­for­dern. Statt­des­sen sind Mög­lich­kei­ten zur Nach­fra­ge über Mail, über Mood­le oder in den Sprech­zei­ten der Pro­fes­so­res und Do­zent*innen on­line viel­fäl­tig ver­füg­bar. 

Und wenn dir die ak­tu­el­le Lage Angst be­rei­tet: Hier sind ei­ni­ge Mög­lich­kei­ten zur In­for­ma­ti­ons­ein­ho­lung bei der Lan­des­haupt­stadt Kiel. Zöger nicht, Fra­gen zu stel­len. Eine sol­che Zeit wie die jet­zi­ge haben die viele noch nicht er­lebt. Un­si­cher­heit ge­hört dazu. Fra­gen tut nicht weh, und es gibt keine dum­men Fra­gen.

10. Ab­wechs­lung tut gut!

Trotz Lern­plan und trotz Kon­takt­be­schrän­kun­gen muss nicht jeder Tag gleich an­fan­gen und gleich enden. Wech­sel die Lern­me­tho­den ab. Vor­le­sun­gen am Lap­top, No­ti­zen per Hand auf einen Zet­tel. Du hast eh Zeit: Mal dir schö­ne Lern­zet­tel, ar­bei­te auf Mind­maps mit ver­schie­de­nen Far­ben. Tob dich lern­tech­nisch aus. 

Glei­ches gilt für dei­nen Ta­ges­ab­lauf: Geh ab und zu mal aus dem Haus und schau dich um. Al­lein Spa­zie­ren gehen bie­tet dir ganz neue Mög­lich­kei­ten, deine Um­ge­bung zu ent­de­cken. Und Be­we­gung an der fri­schen Luft scha­det be­kannt­lich nie. Viel­leicht wirst du ja doch noch zur*m Ma­ra­thon­läu­fer*in!

11. Mach’ dir Dinge be­wusst.

Ei­gent­lich sind Ar­bei­ten und Stu­die­ren nie so an­ge­nehm wie jetzt. Du sparst dir Bus­fah­ren mit an­de­ren oder Fahr­rad­fah­ren im Regen, du hast immer deine Snacks griff­be­reit, du kannst auf Toi­let­te gehen, ohne dich durch Sitz­rei­hen von Kom­mi­li­ton*innen durch­schlän­geln zu müs­sen… Alles in allem doch ganz cool! Trotz­dem lau­fen das Leben und das Stu­di­um wei­ter. Und unter an­de­ren Um­stän­den willst du doch ei­gent­lich noch immer das Glei­che: Ler­nen. Nutze die Mög­lich­kei­ten, die dir ge­ge­ben wer­den. Schwarz­se­hen hilft nicht. An­de­ren Dinge be­wusst ma­chen hilft auch viel: Deine Freund*innen und Be­kann­te in sys­tem­re­le­van­ten Be­ru­fen, die noch zur Ar­beit gehen müs­sen, kön­nen wis­sen, dass du trotz Ho­me­of­fice und On­line Stu­di­um nicht nur Däum­chen drehst, son­dern wei­ter etwas leis­test!

12. Ver­giss Man­ches trotz­dem nicht.

Es fol­gen die Klas­si­ker: Trink genug, geh dann und wann mal raus, hab so­zia­len Kon­takt. Trin­ken führt zu Pin­kel­pau­sen, in denen du mal aufs Handy lu­schern kannst. Geh raus, um fri­sche Luft zu schnap­pen und Not­wen­dig­kei­ten zu er­le­di­gen. So­zia­ler Kon­takt läuft ein­wand­frei on­line: Ruf mal wie­der bei dei­nen Gro­ß­el­tern an, skype mit dei­nen Freun­den, ver­ab­re­det euch zu einer Wlan-Party! Auch in neuen Si­tua­tio­nen gibt es All­tag ab­seits von Stu­di­um und Ar­beit.

Wir sit­zen alle im glei­chen Boot. Also lasst uns ge­mein­sam das Beste draus ma­chen. Und bleibt ge­fäl­ligst zu­hau­se, so gut ihr könnt! #flat­ten­the­cur­ve

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