Florian Bödecker© Mat­thi­as Pilch

Pro­fes­sor Flo­ri­an Bö­de­cker re­fe­riert zu „So­zia­le Ar­beit mit äl­te­ren Men­schen“

von Ann-Chris­tin Wim­ber

Prof. Dr. Flo­ri­an Bö­de­cker ge­hört zu den neu­be­ru­fe­nen Pro­fes­so­res der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel. Im Som­mer­se­mes­ter 2019 über­nahm er die Pro­fes­sur „So­zia­le Ar­beit mit äl­te­ren Men­schen“, die am Fach­be­reich So­zia­le Ar­beit und Ge­sund­heit an der FH Kiel an­ge­sie­delt ist. Co­ro­na-be­dingt ver­spä­tet, stellt sich Bö­de­cker am 30. Mai 2022 den Mit­ar­bei­ten­den der Hoch­schu­le, Stu­die­ren­den sowie in­ter­es­sier­ten Be­su­chern vor.

In der Ver­an­stal­tung, die von 16:15 bis 17:45 Uhr in Hör­saal 8 (Ge­bäu­de 2, So­kra­tes­platz 6) statt­fin­den wird, re­fe­riert Bö­de­cker über Al­ters­bil­der und ihre Fol­gen als Her­aus­for­de­rung für die So­zia­le Ar­beit mit äl­te­ren Men­schen. So hät­ten Un­ter­su­chun­gen ge­zeigt, dass un­se­re Sicht­wei­se auf das Äl­ter­wer­den die ei­ge­ne Ge­sund­heit und damit unser Le­bens­al­ter be­ein­flus­se. Auch wie wir mit Se­nio­ren reden und diese be­han­deln, ist eng an diese Sicht­wei­se des Al­terns ge­knüpft. Ste­reo­ty­pe Sicht­wei­sen vom Äl­ter­wer­den könn­ten au­ßer­dem zu Al­ters­dis­kri­mi­nie­rung bei­tra­gen. „Der Ver­such, Al­ters­bil­der po­si­tiv zu be­set­zen, steht al­ler­dings auch in der Kri­tik“, er­läu­tert Bö­de­cker. „Damit wür­den le­dig­lich Nor­men des mitt­le­ren Al­ters auf den spä­te­ren Le­bens­ab­schnitt aus­ge­dehnt und das vier­te, ge­brech­li­che Alter wei­ter aus­ge­grenzt. Ich möch­te in mei­nem Vor­trag des­halb zum einen er­klä­ren, wel­che Fol­gen Al­ters­bil­der für äl­te­re Men­schen haben. Au­ßer­dem möch­te ich er­läu­tern, wie ein sinn­vol­ler Um­gang mit die­sen Al­ters­bil­dern in Bezug auf uns selbst sowie für die So­zia­le Ar­beit mit äl­te­ren Men­schen aus­se­hen kann.“

Neben den Grund­la­gen der So­zia­len Ar­beit mit äl­te­ren Men­schen bil­den die Ein­füh­rung in die qua­li­ta­ti­ve In­ter­view­for­schung, das kri­ti­sche Den­ken sowie das wis­sen­schaft­li­che Ar­bei­ten und Schrei­ben die Schwer­punk­te sei­ner Lehr­tä­tig­keit an der FH Kiel. Bö­de­cker ist Di­plom-Päd­ago­ge. Er stu­dier­te Er­zie­hungs­wis­sen­schaf­ten mit der Fach­rich­tung So­zi­al­päd­ago­gik an der Uni­ver­si­tät Hil­des­heim sowie der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin. Au­ßer­dem ar­bei­te­te er als so­ci­al worker (So­zi­al­ar­bei­ter) in Eng­land. Als Dok­to­rand war er am Netz­werk Al­ters­for­schung der Uni­ver­si­tät Hei­del­berg sowie als wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter an der Uni­ver­si­tät Ulm tätig.

Zu den bis­he­ri­gen Schwer­punk­ten sei­ner Ar­beit ge­hör­ten auch die Zwei­er­be­zie­hung bei De­menz, die wis­sen­schaft­li­che Wei­ter­bil­dung im Alter und die Un­ter­stüt­zung in­ter­na­tio­na­ler Stu­die­ren­der beim Über­gang in den Beruf. Er er­hielt 2015 den Theo und Friedl Schöl­ler Seite 2 von 2 An­er­ken­nungs­preis für Al­ters­me­di­zin und im Jahr 2018 den Con­So­zi­al Wis­sen­schafts­preis für her­aus­ra­gen­de wis­sen­schaft­li­che Ar­bei­ten im So­zi­al­be­reich.

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