Ein Potraitfoto der afrodeutschen Filmemacherin Mo Aumang.© G. Schmalz
In einer Kooperationsveranstaltung der FH und der Uni Kiel wird der Film "Die Arier" von Mo Asumang gezeigt. Anschließend steht die afrodeutsche Filmemacherin für eine Diskussion zur Verfügung.

Rassismuskritik an deutschen Hochschulen

von Frauke Schäfer

Gemeinsam wollen die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) und die Fachhochschule (FH) Kiel am kommenden Montag, 26. April 2021, mit einer Veranstaltung zu einem rassismuskritischen Diskurs an deutschen Hochschulen beitragen. In einer Kooperationsveranstaltung der Diversitätsbeauftragten wird der Film „Die Arier“ von Mo Asumang gezeigt, im Anschluss kann mit der Filmemacherin diskutiert werden.

Rassismus ist fest in der Gesellschaft verankert, auch Hochschulen sind nicht frei davon. Ihn zu thematisieren und sich gegen Rassismus zu positionieren, ist sowohl der FH Kiel als auch der CAU wichtig. Mit ihrem digitalen Kinoabend wollen sie gemeinsam zu einem rassismuskritischen Diskurs an deutschen Hochschulen beitragen, erklärt der Vizepräsident der Fachhochschule Kiel, Prof. Dr. Tobias Hochscherf: „Die Kieler Hochschulen sind unterschiedlich – jede hat ihre Stärken und ihre eigene Ausrichtung. Ich freue mich, dass wir bei wichtigen gesellschaftlichen Themen – und hierzu zählt der Kampf gegen Rassismus – gemeinsame Veranstaltungen anbieten.“

„Auch wenn wir unsere Universität gern als einen diskriminierungs- und rassismusfreien Raum verstehen möchten, dürfen wir nicht die Augen davor verschließen, dass Alltagsrassismus in allen Teilen der Gesellschaft – auch an den Hochschulen – verankert ist. Widerstand dagegen beginnt mit Informationen, wie vielfältig Rassismus in Erscheinung tritt, und mit dem daran anschließenden Hinterfragen der eigenen Denk- und Handlungsmuster“, erläutert Prof. Dr. Nele Matz-Lück, CAU-Vizepräsidentin für Internationales, Nachwuchs, Gleichstellung und Diversität.

Für ihren Film „Die Arier“ stand Mo Asumang nachts am Waldrand mit dem Ku-Klux-Klan, sprach ebenso mit Neonazi-Anführern wie mit Rassist*innen aus der Mitte der Gesellschaft. „Die Strategie ist jedoch immer die gleiche“, sagt Mo Asumang. „Man muss sich zunächst selber stärken und hinterfragen, um seine Werte wie Offenheit oder Freiheit im Gegenüber mit Rassisten platzieren zu können, sonst geht man unter oder verfällt selbst dem Hass.“ Am 26. April wird ab 19 Uhr zunächst der Film gezeigt, anschließend können die Teilnehmenden online und live bis 20.30 Uhr mit der Filmemacherin sprechen. Die Moderation des Abends übernimmt die CAU-Hochschulgruppe Empowerment für Black Indigenious and People of Color. „Ich möchte nicht nur zeigen, wie sich Rassismus auf der eigenen Haut anfühlt, sondern auch mit Studierenden darüber sprechen wie ich die Tricks der Rassist*innen enttarnt und mich selbst empowert habe“, so Asumang. 

„Wir finden es ungemein wichtig, Rassismus an unseren Hochschulen als bedeutendes Thema der Diversitäts- und Antidiskriminierungsarbeit herauszustellen und in verschiedenen Veranstaltungsformaten darüber ins Gespräch zu kommen“, betont die*der Diversitätsbeauftragte der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel Eddi Steinfeldt-Mehrtens. Die Diversitätsbeauftragte der Fachhochschule Kiel, Alexa Magsaam, fügt hinzu: „Hochschulen haben als Orte der Wissensproduktion, als Arbeitgeber*innen und Ausbildungsstätten eine besondere Verantwortung, auch reflektiert mit den eigenen rassistischen Strukturen umzugehen und gegen diese vorzugehen.“

Bei der Veranstaltung handelt es sich um eine Kooperationsveranstaltung der Diversitätsbeauftragten der FH Kiel und der CAU. Der Abend beginnt mit Grußworten von Prof. Dr. Tobias Hochscherf (FH Kiel) und Prof. Dr. Nele Matz-Lück (CAU).

Eine Anmeldung ist unter diversity(at)fh-kiel.de bis zum Sonntag, 25. April, möglich. Der Link zur Online-Veranstaltung wird zugeschickt.

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