Schematische Darstellung des Innovationsfeldes Energy.© UXMA
Sche­ma­ti­sche Dar­stel­lung des In­no­va­ti­ons­fel­des En­er­gy.

Sau­be­re En­er­gie spei­chern, trans­por­tie­ren und für die Mo­bi­li­tät der Zu­kunft nut­zen

von Chris­tin Beeck/CAU

Wie lässt sich die be­stehen­de Lücke zwi­schen Er­zeu­gung und Nut­zung von er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en für den ma­ri­ti­men Be­reich schlie­ßen? Wie kann diese En­er­gie ins­be­son­de­re für einen sau­be­ren und bes­ten­falls au­to­nom ge­steu­er­ten Nah­ver­kehr ge­nutzt wer­den? Auf diese und ähn­li­che Fra­gen will der trans­dis­zi­pli­nä­re Ver­bund CAPTN En­er­gy in den nächs­ten Jah­ren in­no­va­ti­ve Ant­wor­ten geben. Vom Pro­gramm „WIR! - Wan­del durch In­no­va­ti­on in der Re­gi­on“ des Bun­des­mi­nis­te­ri­ums für Bil­dung und For­schung (BMBF) er­hält die Kie­ler Ko­ope­ra­ti­on in einem ers­ten Schritt 250.000 Euro für die Ent­wick­lung eines Ge­samt­kon­zep­tes bis Ende No­vem­ber 2021. Mit die­sem Kon­zept be­wer­ben sich die Part­ner um bis zu 15 Mil­lio­nen Euro Bun­des­mit­tel, die ab 2022 bis zum Jahr 2027 für In­no­va­ti­ons­pro­jek­te ge­nutzt wer­den kön­nen. Die Kon­zep­ter­stel­lung er­folgt durch die Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel (CAU) zu­sam­men mit der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel und der thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems GmbH. Un­ter­stützt wer­den die Ver­bund­part­ner von der Kie­ler Agen­tur DSN Con­nec­ting Know­ledge.

„Diese För­de­rung ist ein ers­ter, aber wich­ti­ger Schritt. Mit den Mit­teln kön­nen wir un­se­re hoch­in­no­va­ti­ve Pro­jekt­idee kon­kre­ti­sie­ren und uns mit die­sem Kon­zept auf Bun­des­mit­tel in Höhe von 15 Mil­lio­nen Euro be­wer­ben. Sind wir er­folg­reich und kön­nen unser Pro­jekt um­set­zen, wäre dies eine große Chan­ce für die Re­gi­on. Hier gibt es viele aus­ge­zeich­ne­te Ak­teu­re, um in­no­va­ti­ve Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen für die En­er­gie- und Ver­kehrs­wirt­schaft zu ent­wi­ckeln“, be­tont Frank Mei­sel, Pro­jekt­lei­ter und Pro­fes­sor für Sup­ply Chain Ma­nage­ment an der CAU. „Die ma­ri­tim ge­präg­te Wirt­schaft an den bei­den Mee­res­küs­ten und ent­lang des Nord-Ost­see-Ka­nals könn­te noch mehr von der geo­gra­fi­schen Lage pro­fi­tie­ren, denn in Schles­wig-Hol­stein bie­ten sich her­vor­ra­gen­de Vor­aus­set­zun­gen für die Ge­win­nung er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en. Schon heute wird hier mehr Strom er­zeugt als ver­braucht wer­den kann. Die­sen über­schüs­si­gen Strom soll­ten wir in­tel­li­gent spei­chern und nach­hal­tig nut­zen. Im Ide­al­fall wer­den die Pro­duk­te und Dienst­leis­tun­gen, die wir ent­wi­ckeln wol­len, eine Blau­pau­se für ma­ri­ti­me Mo­bi­li­täts­an­wen­dun­gen welt­weit“, er­läu­tert Pro­fes­sor Frank Mei­sel.

CAPTN En­er­gy ist Teil der schles­wig-hol­stei­ni­schen CAPTN-In­itia­ti­ve, in deren Rah­men die be­tei­lig­ten Part­ner ge­mein­sam trans­dis­zi­pli­nä­re For­schungs­pro­jek­te zu Mo­bi­li­täts­kon­zep­ten der Zu­kunft ent­wi­ckeln und um­set­zen wol­len. Das Be­son­de­re am ak­tu­el­len Pro­jekt ist die Ver­knüp­fung zwi­schen re­gio­na­len Ak­teu­rin­nen und Ak­teu­ren aus dem Be­reich der er­neu­er­ba­ren En­er­gi­en und des ma­ri­ti­men Sek­tors. „Bis­her sind ähn­li­che In­itia­ti­ven und Pro­jek­te streng Sek­tor-ba­siert. Mit un­se­rem stra­te­gi­schen An­satz, ge­mein­schaft­lich neues Wis­sen zu ge­ne­rie­ren sowie spe­zi­fi­sches Know-how und Fach­wis­sen in den Or­ga­ni­sa­tio­nen und Köp­fen der Re­gi­on zu ent­wi­ckeln, un­ter­schei­den wir uns von an­de­ren Pro­jek­ten. Durch eine früh­zei­ti­ge Im­ple­men­tie­rung der en­er­gie­tech­ni­schen und ma­ri­ti­men Kom­pe­ten­zen kön­nen die Lü­cken zwi­schen En­er­gie­er­zeu­ger und En­er­gie­nut­zer in der Be­reit­stel­lungs­ket­te ge­schlos­sen wer­den“, er­klärt Ulf Schümann, Pro­fes­sor am In­sti­tut für Elek­tri­sche En­er­gie­tech­nik der FH Kiel.

Auf dem Weg von der Er­zeu­gung bis hin zur Nut­zung er­neu­er­ba­rer En­er­gi­en durch ma­ri­ti­me An­wen­dun­gen sind Bran­chen des En­er­gie-, Schiffs-, Tech­nik- und Ver­kehrs­sek­tors ein­ge­bun­den. Wirt­schafts­part­ner der ers­ten Stun­de ist das Un­ter­neh­men thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems GmbH. „Wir von thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems freu­en uns auf einen er­folg­rei­chen Pro­jekt­start von CAPTN En­er­gy. Zu­sam­men mit un­se­ren Bünd­nis­part­nern haben wir mit die­sem För­der­pro­jekt eine gute Op­ti­on er­hal­ten, in­no­va­ti­ve und vor allem prak­ti­ka­ble Lö­sun­gen zur Nut­zung und Be­reit­stel­lung von re­ge­ne­ra­ti­ven En­er­gi­en für ma­ri­ti­me An­wen­dun­gen zu er­ar­bei­ten und mit auf den Weg zu brin­gen, um somit den Wan­del un­se­rer schö­nen Re­gi­on po­si­tiv mit­zu­be­ein­flus­sen. Dabei kön­nen wir auf un­se­rem viel­sei­ti­gen Wis­sen und un­se­ren prak­ti­schen Er­fah­run­gen im Be­reich Was­ser­stoff­spei­che­rung, Brenn­stoff­zel­len – und Re­for­mer­tech­no­lo­gi­en auf­bau­en und für unser ma­ri­ti­mes Schles­wig-Hol­stein nut­zen“, er­klärt Dipl. Ing. Ma­ri­on Bal­lach, Pro­jekt­ma­na­ge­rin im Be­reich For­schung & Ent­wick­lung und Ver­ant­wort­li­che für die Pro­jek­t­an­tei­le von thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems. Un­ter­stützt wer­den die Pro­jekt­part­ner von einem gro­ßen Kon­sor­ti­um von Bünd­nis­part­nern aus Wirt­schaft, Wis­sen­schaft und der Lan­des­haupt­stadt Kiel.

Pro­jekt­part­ner: Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel, Fach­hoch­schu­le Kiel sowie thys­sen­krupp Ma­ri­ne Sys­tems GmbH

Mehr In­for­ma­tio­nen zu CAPTN:
www.​captn.​sh

© Fach­hoch­schu­le Kiel