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Schul­bank drü­cken für den Ar­beits­schutz

von Frau­ke Schä­fer

Tag­täg­lich be­kla­gen sich die tech­ni­schen Un­ter­neh­men über einen Fach­kräf­te­man­gel. Der de­mo­gra­fi­sche Wan­del, eine al­tern­de Ge­sell­schaft und die Ver­län­ge­rung der Le­bens­ar­beits­zeit durch die Er­hö­hung des Ver­ren­tungs­al­ters auf 67 Jahre be­deu­ten neue An­for­de­run­gen an die Ge­stal­tung der Ar­beits­be­din­gun­gen.

Die Be­las­tun­gen aus Lärm und Vi­bra­tio­nen in der Ar­beits­welt be­rück­sich­tigt die neue Lärm- und Vi­bra­ti­ons-Ar­beits­schutz­ver­ord­nung (Lärm­Vi­bra­tio­nArbSchV), die in Deutsch­land auf­grund der EU-Rah­men­richt­li­ni­en in Kraft ge­tre­ten ist. Sie setzt neue Maß­stä­be für die Un­ter­neh­men, die bis­lang aber kaum be­ach­tet wer­den. Die Un­ter­neh­men sind grund­sätz­lich auf­ge­for­dert, ihre Ar­beit­neh­me­rin­nen und Ar­beit­neh­mer vor Lärm zu schüt­zen. Frü­her muss­ten diese ihren Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­tern per­sön­li­che Schutz­aus­rüs­tun­gen ab einem Wert von 85 dB(A) zur Ver­fü­gung stel­len, ab 90 dB(A) galt eine per­sön­li­che Tra­ge­pflicht für die Be­schäf­tig­ten. Mit der neuen Lärm- und Vi­bra­ti­ons-Ar­beits­schutz­ver­ord­nung wurde die Gren­ze für Schutz­maß­nah­men ver­schärft, sie wurde um 5 dB(A) her­ab­ge­setzt. Per­sön­li­che Schutz­aus­rüs­tun­gen müs­sen jetzt also be­reits ab 85 dB(A) ge­tra­gen und ab 80 dB(A) zur Ver­fü­gung ge­stellt wer­den.  

Die neue Ver­ord­nung stellt hohe An­for­de­run­gen an die Un­ter­neh­mer. Diese neuen An­for­de­run­gen und der damit ver­bun­de­ne Be­ra­tungs­auf­wand für die Un­ter­neh­men ist Ge­gen­stand der dies­jäh­ri­gen ge­mein­sa­men Fort­bil­dung der nord­deut­schen Be­rufs­ge­nos­sen­schaf­ten aller Bran­chen und der staat­li­chen Ar­beits­schutz­ver­wal­tung in den Räu­men der Fach­hoch­schu­le Kiel am 04. März 2008.  

„Beide In­sti­tu­tio­nen ge­mein­sam wei­ter­zu­bil­den, be­deu­tet für alle Be­tei­lig­ten einen ech­ten Ge­winn. Die Be­rufs­ge­nos­sen­schaf­ten und die staat­li­che Ar­beits­schutz­ver­wal­tung spre­chen mit einer Stim­me, so ist die Be­ra­tung von Un­ter­neh­men op­ti­mal“, er­klärt der Rek­tor der Fach­hoch­schu­le Kiel, Prof. Dr.-Ing. Con­stan­tin Ki­ni­as, der die schon zum drit­ten Mal in der Fach­hoch­schu­le Kiel statt­fin­den­de ge­mein­sa­me Wei­ter­bil­dung des Re­vi­si­ons­per­so­nals der Un­fall­ver­si­che­rungs­trä­ger und der staat­li­chen Ar­beits­schutz­ver­wal­tung er­öff­net. 

Zur dies­jäh­ri­gen Fort­bil­dung „Ver­ord­nung zum Schutz der Be­schäf­tig­ten vor Ge­fähr­dun­gen durch Lärm und Vi­bra­ti­on“ wer­den rund 50 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mer aus dem nord­deut­schen Raum er­war­tet. Aus­rich­ter der Ver­an­stal­tung sind das Mi­nis­te­ri­um für So­zia­les, Ge­sund­heit, Fa­mi­lie und Se­nio­ren des Lan­des Schles­wig-Hol­stein, die Deut­sche Ge­setz­li­che Un­fall­ver­si­che­rung Lan­des­ver­band Nord­west und der Ar­beits­kreis Un­fall­ver­hü­tung in Schles­wig-Hol­stein, mit Un­ter­stüt­zung des Ver­eins Deut­scher Re­vi­si­ons-In­ge­nieu­re und des Ver­eins Deut­scher Ge­wer­be­auf­sichts­be­am­ter.  

Kiel, 3. März 2008
Au­to­rin: Frau­ke Schä­fer

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