Fachhochschule Kiel News Standardbild© H. Börm

Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel be­schlie­ßt Stel­lung­nah­me zu den Eck­punk­ten für ein neues Hoch­schul­ge­setz

Der Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel hat sich nach Mit­tei­lung sei­nes Vor­sit­zen­den Prof. Dr. Urban Hell­muth, Dekan des Fach­be­reichs Land­bau, in sei­ner letz­ten Sit­zung des ab­ge­lau­fe­nen Jah­res mit den Eck­punk­ten für ein neues Hoch­schul­ge­setz des schles­wig-hol­stei­ni­schen Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­ums be­fasst und fol­gen­de Stel­lung­nah­me be­schlos­sen:

„Der Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel be­für­wor­tet die Ab­sicht, den Hoch­schu­len die ‚grö­ßt­mög­li­che Selbst­stän­dig­keit’ zu si­chern.

Hin­sicht­lich der Mög­lich­keit zur Er­rich­tung einer Stif­tungs­hoch­schu­le müs­sen die Ziele, Chan­cen und Ri­si­ken be­hut­sam ab­ge­wo­gen wer­den. Die Rechts­la­ge der Stu­die­ren­den, Leh­ren­den, Mit­ar­bei­te­rin­nen und Mit­ar­bei­ter darf hier­durch nicht ge­schwächt wer­den. Die Auf­ga­ben­stel­lung staat­li­cher Hoch­schu­len ist nicht un­ter­neh­me­risch und soll­te es auch nicht sein.

Die bis­he­ri­gen Gre­mi­en haben sich mit den ge­ge­be­nen Pa­ri­tä­ten in der ste­ti­gen Zu­sam­men­ar­beit zur Steue­rung der Fach­hoch­schu­le Kiel deut­lich be­währt und sind daher zu er­hal­ten. Die Steue­rung der Hoch­schu­le über einen Hoch­schul­rat – gemäß den Eck­punk­ten für ein neues Hoch­schul­ge­setz – ist für eine ef­fek­ti­ve und ef­fi­zi­en­te Ge­stal­tung der Hoch­schul­wirk­lich­keit nicht ziel­füh­rend. Die Ein­be­zie­hung ge­sell­schaft­li­cher Grup­pen im bis­he­ri­gen Hoch­schul­bei­rat ge­währ­leis­tet, dass ge­sell­schaft­li­che Er­war­tun­gen und An­for­de­run­gen in die Fach­hoch­schu­le ge­tra­gen wer­den.

Der Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel sieht die bis­he­ri­ge Rek­to­rats­ver­fas­sung als un­ein­ge­schränkt ge­eig­net an, die Lei­tungs­funk­tio­nen der Hoch­schu­le allen An­for­de­run­gen gemäß zu be­set­zen und sieht keine Not­wen­dig­keit zur Re­for­mie­rung.

Der Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel be­grü­ßt, dass die Hoch­schu­len künf­tig Be­ru­fun­gen von allen Pro­fes­so­rin­nen und Pro­fes­so­ren in ei­ge­ner Zu­stän­dig­keit re­geln kön­nen sol­len. Die Ein­füh­rung einer „neuen Per­so­nal­ka­te­go­rie“, wis­sen­schaft­li­che Hilfs­kraft mit Ab­schluss mit einer un­ter­ta­rif­li­chen Be­zah­lung, lehnt der Senat ab.

Der Senat der Fach­hoch­schu­le Kiel ist der Mei­nung, dass die Eck­punk­te zur Ein­füh­rung von Stu­di­en­ge­büh­ren nicht er­füll­bar sind und di­stan­ziert sich daher von der Ab­sicht der Ge­büh­ren­er­he­bung. Ein kos­ten­pflich­ti­ges Stu­di­um würde vie­len po­ten­zi­el­len Stu­die­ren­den die Mög­lich­keit der Hoch­schul­aus­bil­dung ver­weh­ren. Es kann nicht im Sinne einer Hoch­schu­le sein, zu­künf­ti­ge Stu­die­ren­de ab­hän­gig von ihrer Fi­nanz­kraft statt an­hand ihrer in­tel­lek­tu­el­len Fä­hig­kei­ten zu­zu­las­sen.

Das Stu­di­um ist und bleibt ein ent­schei­den­der Teil der Per­sön­lich­keits­bil­dung von Stu­die­ren­den und soll mit dem Stu­di­en­ab­schluss nicht nur hoch­qua­li­fi­zier­te Aka­de­mi­ker, son­dern auch ver­ant­wor­tungs­vol­le Per­sön­lich­kei­ten her­vor­brin­gen. Die­ses Ziel wird je­doch nicht er­reicht, indem man die Stu­die­ren­den durch die Ein­füh­rung von Stu­di­en­ge­büh­ren zwingt, sich nur und aus­schlie­ß­lich auf ihr Fach zu kon­zen­trie­ren oder neben dem Stu­di­um ver­mehrt zu ar­bei­ten, statt zum Bei­spiel auch eh­ren­amt­li­che Tä­tig­kei­ten wahr­neh­men zu kön­nen.“

© Fach­hoch­schu­le Kiel