Fachhochschule Kiel News Standardbild© H. Börm

Si­che­rer Stand in un­ru­hi­ger See – Fach­hoch­schu­le Kiel ent­wi­ckelt neues Mo­ni­to­ring-Sys­tem für Off­shore-Wind­kraft­an­la­gen

von Frau­ke Schä­fer

Off­shore-Wind­ener­gie­an­la­gen sind enor­men Kräf­ten aus­ge­setzt, nicht nur über, son­dern auch unter Was­ser. Strö­mun­gen am Mee­res­bo­den för­dern eine Kolk­bil­dung, das heißt die Ent­ste­hung von Aus­buch­tun­gen und Lö­chern rund um die Un­ter­was­ser­grün­dun­gen der An­la­gen. Be­trei­ber der Off­shore-Bau­wer­ke set­zen re­gel­mä­ßig Tau­cher ein, um die Stand­si­cher­heit ihrer An­la­gen zu un­ter­su­chen und zu ge­währ­leis­ten. Diese Kon­trol­len sind mit hohen Kos­ten und Ri­si­ken ver­bun­den. Zudem er­folgt die Be­ob­ach­tung nur spo­ra­disch und nicht per­ma­nent.

An der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel star­tet am 1. April 2013 ein For­schungs­pro­jekt, um on­line­ge­stütz­te, per­ma­nent ar­bei­ten­de Mo­ni­to­ring-Sys­te­me zu ent­wi­ckeln. Das Pro­jekt unter der Lei­tung von Pro­fes­so­rin Sabah Badri-Höher vom Fach­be­reich In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik er­hält eine För­de­rung in Höhe von 113.000 Euro von der Ge­sell­schaft für En­er­gie und Kli­ma­schutz Schles­wig-Hol­stein GmbH aus dem EKSH-För­der­pro­gramm HWT En­er­gie und Kli­ma­schutz.

Ko­ope­ra­ti­ons­part­ne­rin ist die For­schungs- und Ent­wick­lungs­zen­trum Fach­hoch­schu­le Kiel GmbH. Sie un­ter­stützt das Pro­jekt fi­nan­zi­ell und stellt zudem ihre For­schungs­platt­for­men FINO1 und FINO3 für die In­stal­la­ti­on von Ver­suchs­an­la­gen zur Ver­fü­gung. Auch die dort bis­lang ge­sam­mel­ten Er­fah­run­gen hin­sicht­lich der Kolk­bil­dung flie­ßen in das Pro­jekt ein. An FINO1 bil­de­ten sich in den ver­gan­ge­nen Jah­ren Aus­kolk­un­gen bis zu einer Tiefe von 1,7 Me­tern. An FINO3 wur­den bis heute keine Aus­kolk­un­gen be­ob­ach­tet. Dort ist seit Mai 2012 ein in Zu­sam­men­ar­beit mit der Dan­Tysk Off­shore Wind GmbH ent­wi­ckel­tes Kolk­über­wa­chungs­sys­tem als ers­ter Pro­to­typ in Be­trieb. Acht Sen­so­ren wur­den mit einem Ab­stand von je­weils zwei Me­tern an einem Rah­men um den Pfahl herum be­fes­tigt und über­wa­chen von dort per­ma­nent die Bo­den­hö­he (siehe www.​fino3.​de).

Ver­öf­fent­licht am 26.03.2013

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