Ein Mann und eine Frau sitzen in einem schönen Büro und führen ein angeregetes Gespräch.© Pixa­bay

So fin­dest du deine Be­treue­rin oder dei­nen Be­treu­er für die Ba­che­lor- und Mas­ter­the­sis

von viel.-Re­dak­ti­on

Mit guter Be­treu­ung der The­sis er­folg­reich zum Ab­schluss

Ein Thema für die Ab­schluss­ar­beit ist meist schnell ge­fun­den. Damit aus der Idee auch eine fer­ti­ge Ar­beit wird, braucht jede/jeder Stu­die­ren­de eine Be­treu­ungs­per­son, wel­che die Ba­che­lor- oder Mas­ter­the­sis un­ter­stützt. Eine Be­treue­rin oder ein Be­treu­er ist die wich­tigs­te An­sprech­per­son auf dem Weg zum Ab­schluss und auch die Per­son, die über die Note be­stimmt.

Aber wie fin­det man über­haupt einen Be­treu­er oder eine Be­treue­rin? Wie macht man seine Lieb­lings­pro­fes­so­rin auf sich auf­merk­sam, wie über­zeugt man den Do­zen­ten, mit dem man am bes­ten ar­bei­ten kann, von der ei­ge­nen Idee? Die viel.-Re­dak­ti­on hat zu­sam­men­ge­tra­gen, wel­che Schrit­te man bei der Suche und vor dem ers­ten Ge­spräch un­ter­neh­men kann, und was man sonst noch be­ach­ten soll­te, wenn es um die wich­tigs­te Ar­beit im Stu­di­um geht.

Wie komme ich an ein Thema?

Ein Thema für eine Ba­che­lor- oder Mas­ter­ar­beit ent­wi­ckelt man im bes­ten Fall selbst. Dazu kann man sich im Ver­lauf des Stu­di­ums no­tie­ren, wel­che The­men be­son­ders in­ter­es­sant er­schei­nen oder re­cher­chie­ren, zu wel­chen The­men man gerne mehr er­fah­ren möch­te. Es gibt an ei­ni­gen Fach­be­rei­chen au­ßer­dem die Mög­lich­keit, aus einer The­men­lis­te aus­zu­wäh­len. Wer dann noch immer keine Idee hat, kann auch ein Thema von einer Lehr­kraft vor­ge­ge­ben be­kom­men.

Wer kann und darf mich be­treu­en?

Eine Ba­che­lor- oder Mas­ter­the­sis kann an der FH Kiel nur be­treu­en, wer min­des­tens selbst die durch die Prü­fung fest­zu­stel­len­de oder eine gleich­wer­ti­ge Qua­li­fi­ka­ti­on be­sitzt und haupt­amt­lich als Leh­ren­de/r an der FH be­schäf­tigt ist.

Es gibt immer einen Erst- und einen Zweit­prü­fer für die Ab­schluss­ar­beit, man be­nö­tigt also nicht nur eine be­treu­en­de Per­son, son­dern auch eine/n Zweit­prü­fer/in. Min­des­tens eine Prü­fe­rin oder ein Prü­fer muss haupt­amt­lich an der FH Kiel leh­ren, die zwei­te Per­son darf auch von einer an­de­ren Hoch­schu­le kom­men.

Wann kann ich mich an eine/n Be­treu­er/in wen­den?

Jede/jeder Do­zie­ren­de hat nur be­grenz­te An­zahl an Be­treu­ungs­plät­zen frei, daher soll­te man sich so früh wie mög­lich darum küm­mern, ein ers­tes Ge­spräch zu ver­ein­ba­ren. Es gibt kei­nen An­spruch auf eine be­stimm­te Be­treu­ungs­per­son.

Was muss ich vor dem ers­ten Ge­spräch er­le­di­gen?

Vor dem früh­zei­ti­gen Kon­takt mit der ge­wünsch­ten Be­treu­ungs­per­son soll­te man ein  Ex­po­sé der ge­plan­ten Ar­beit er­stel­len. Ein Ex­po­sé soll­te kurz um­rei­ßen, warum das ge­wähl­te Thema re­le­vant ist, wel­che neue Fra­ge­stel­lung in die­sem For­schungs­feld in­ter­es­sant wäre und in wel­chen Be­rei­chen zu die­sem Thema be­reits ge­forscht wurde. Zu­sätz­lich ent­hält ein gründ­li­ches Ex­po­sé auch eine erste Glie­de­rung der Ar­beit, eine Be­schrei­bung der ge­plan­ten Me­tho­de, des Zeit­be­darfs und der wei­te­ren be­nö­tig­ten Res­sour­cen. Zu guter Letzt soll­te ein ers­tes Quel­len- und Li­te­ra­tur­ver­zeich­nis nicht feh­len, damit die Be­treue­rin oder der Be­treu­er sich einen Über­blick ver­schaf­fen kann, in wel­che Rich­tung man be­reits re­cher­chiert hat. Die­ses Ex­po­sé ist die Grund­la­ge des ers­ten Ge­sprächs.

Wie ge­winnt man seine Wunsch­be­treu­ung für sich und das ei­ge­ne Thema?

Der ent­schei­den­de Schritt folgt: Man möch­te seine Be­treue­rin oder sei­nen Be­treu­er von sich und dem Thema über­zeu­gen. Na­tür­lich kann man nach Vor­le­sun­gen und Se­mi­na­ren auf die Per­son zu­ge­hen, von der man be­treut wer­den möch­te. Al­ler­dings soll­te das ge­wähl­te Thema immer zum For­schungs- und Lehr­be­reich der Be­treu­ungs­per­son pas­sen. Des­we­gen ein guter Tipp: Die Web­sei­te der Hoch­schu­le nach den Pro­fi­len der Do­zie­ren­den durch­su­chen und sich über For­schungs­schwer­punk­te in­for­mie­ren.

Ei­ni­ge Do­zie­ren­de neh­men auch E-Mail-An­fra­gen ent­ge­gen. Den Do­zie­ren­den fällt es aber leich­ter, Stu­die­ren­de ein­zu­ord­nen, wenn man sich vor­her schon ein­mal an der Hoch­schu­le be­geg­net ist. Daher soll­te man nicht „Bitte be­treu­en Sie meine Ab­schluss­ar­beit“ in die E-Mail schrei­ben, son­dern einen per­sön­li­chen Ter­min ver­ein­ba­ren und sich in der Sprech­stun­de vor­stel­len.

Hat man seine/n Wunsch­be­treu­er/in ge­fun­den, gilt es, im ers­ten Be­treu­ungs­ge­spräch mit dem Ex­po­sé zu über­zeu­gen. Wer sich in­ten­siv damit be­schäf­tigt hat, wel­che For­schungs­fra­ge er be­ant­wor­ten möch­te, kann da­durch einen po­si­ti­ven Ein­druck hin­ter­las­sen.

Bonus-Hin­weis: No­ti­zen ma­chen, wel­che Me­tho­den, Zi­tier­wei­sen und Be­no­tungs­kri­te­ri­en der be­treu­en­den Per­son wich­tig sind, um auch in der Ar­beit zu über­zeu­gen!

Was macht eine gute Be­treue­rin oder einen guten Be­treu­er aus?

Seien wir ehr­lich: Jede/r hat seine Lieb­lings­do­zie­ren­den. Doch nur, weil je­mand span­nen­de Vor­le­sun­gen hält und man auch ab­seits der Ver­an­stal­tun­gen gut mit einem Pro­fes­sor oder einer Pro­fes­so­rin aus­kommt, heißt das nicht, dass die Lehr­kraft auch gut be­treu­en kann.

Wer Be­treu­er/in einer Ab­schluss­ar­beit ist, soll­te:

  • die Stu­die­ren­den be­ra­ten, mo­ti­vie­ren und un­ter­stüt­zen,
  • Fach­kennt­nis­se, Em­pa­thie und Kom­mu­ni­ka­ti­ons­stär­ke be­sit­zen,
  • vor der Schreib­pha­se aus­führ­lich zum Thema be­ra­ten,
  • beim Ein­stieg in die Ar­beit hel­fen,
  • gän­gi­ge Me­tho­den der Fach­rich­tung er­läu­tern,
  • recht­zei­tig ein­grei­fen, wenn man den „roten Faden“ ver­liert,
  • hel­fen, wenn Zwei­fel, Un­si­cher­hei­ten und Schreib­blo­cka­den auf­tre­ten,
  • die Ein­lei­tung mehr­mals mit dem Stu­die­ren­den durch­ge­hen,
  • er­reich­bar sein und sich Zeit für re­gel­mä­ßi­ge Tref­fen neh­men.

Auch die Er­fah­run­gen, die Kom­mi­li­to­nin­nen und Kom­mi­li­to­nen mit ei­ni­gen Lehr­kräf­ten ge­sam­melt haben, kön­nen hel­fen, trotz­dem hat jede/r Stu­die­ren­de in­di­vi­du­el­le Vor­stel­lun­gen davon, wann eine Be­treu­ung gut ist.

Wer nach dem ers­ten Ge­spräch nicht das Ge­fühl hat, gut be­treut zu wer­den, kann wei­ter nach einer pas­sen­den Be­treu­ungs­per­son su­chen, ehe der The­sis-An­trag un­ter­zeich­net wurde. Die­ser An­trag ist bin­dend und gibt genau an, wann die Ba­che­lor- oder Mas­ter­the­sis im zu­stän­di­gen Prü­fungs­amt ein­zu­rei­chen ist.

Wenn man er­folg­reich an einer Ba­che­lor- oder Mas­ter­the­sis ar­bei­ten will, soll­te man sich immer ganz si­cher sein, dass die Be­treue­rin oder der Be­treu­er fach­lich zur Seite zu ste­hen und auf of­fe­ne Fra­gen ein­ge­hen kann.

Julia Kö­nigs

© Fach­hoch­schu­le Kiel