Die Mitglieder vom Start-up Tricode im Coworkungspace Fleet 7 in Kel, von links Jonas Reinhardt, Nikita Segal, Kathrin Boersch und Benno Lauther © U. Dahl
Die Mit­glie­der vom Start­up Tri­code sind als Ge­sund­heits­pio­nie­re aus­ge­zeich­net wor­den: v.l. Jonas Rein­hardt (Ab­sol­vent Wirt­schafts­in­for­ma­tik FH Kiel), Ni­ki­ta Segal (Stu­dent Wirt­schafts­in­for­ma­tik FH Kiel), Kath­rin Bo­ersch (Me­di­cal In­ter­face De­si­gne­rin) und Benno Lau­ther (In­for­ma­tik-In­ge­nieur) im Co­wor­king­space Fleet7 in Kiel.

Start-up Tri­code von FH-Kiel-Ab­sol­vent und Stu­dent aus­ge­zeich­net

von Frau­ke Schä­fer

In­no­va­ti­ve Lö­sun­gen für das deut­sche Ge­sund­heits­we­sen zeich­nen die Tech­ni­ker Kran­ken­kas­se und das Han­dels­blatt jähr­lich aus. Für 2020 darf sich das Di­gi­tal-Health-Start-up Tri­code, das zwei Kie­ler noch wäh­rend ihres Stu­di­ums an der Fach­hoch­schu­le (FH) Kiel im Ja­nu­ar 2020 ge­grün­det haben, über den Titel Health-i-Pio­nier freu­en. In part­ner­schaft­li­cher Zu­sam­men­ar­beit mit dem Uni­ver­si­täts­kli­ni­kum Schles­wig-Hol­stein (UKSH) hat­ten sie die App „Sta­tus­plus Blut­spen­de“ ent­wi­ckelt, um Blut­spen­den zu di­gi­ta­li­sie­ren.

Die Freu­de beim Tri­code-Team in Kiel ist rie­sen­groß. Noch nicht ein­mal fünf Mo­na­te sind seit dem Launch der App „Sta­tus­plus Blut­spen­de“ ver­gan­gen, und jetzt ge­hört das Start-up Tri­code u.a. ge­mein­sam mit dem Impf­stoff­her­stel­ler Cur­e­vac zu den vier Health-i-Pioneers des Jah­res 2020. „Das ist eine un­glaub­li­che Ehre und macht uns stolz“, er­klärt Tri­code-Ge­schäfts­füh­rer Jonas Rein­hardt. „Als Ge­sund­heits­pio­nier 2020 aus­ge­zeich­net zu wer­den, ist für uns ein gro­ßes Si­gnal, das uns sagt: ‚Was ihr macht, ist wirk­lich rich­tig gut und wich­tig für unser Ge­sund­heits­sys­tem und un­se­re Ge­sell­schaft‘. Wir wol­len die Sta­tus­plus Blut­spen­de damit noch stär­ker bun­des­weit adres­sie­ren.“

Ak­tu­ell dient die App, die auf allen gän­gi­gen Smart­pho­nes ge­nutzt wer­den kann, als di­rek­te Schnitt­stel­le der Spen­der*innen zum UKSH. Die Nut­zer*innen kön­nen z.B. ihren Blut­spen­de-Aus­weis und ihr Blut­bild di­gi­tal ab­ru­fen, er­fah­ren, wann sie theo­re­tisch wie­der spen­den könn­ten und wann eine Spen­de trans­fun­diert wurde. Seit ihrem Launch am 14. Juni 2020 haben über 7.000 Men­schen die „Sta­tus­plus Blut­spen­de“-App her­un­ter­ge­la­den und nut­zen sie aktiv zum re­gel­mä­ßi­gen Blut­spen­den.

Kli­ni­ken und Blut­spen­de-Diens­te er­hal­ten ih­rer­seits die z.B. Mög­lich­keit, mit we­ni­gen Maus­klicks alle Spen­der*innen über die ak­tu­el­len Blut­vor­rä­te zu in­for­mie­ren oder in­di­vi­dua­li­sier­te Push-Be­nach­rich­ti­gun­gen zu ver­sen­den. So ist bei Ver­sor­gungs­eng­päs­sen ein Spen­den­auf­ruf an die App mög­lich, um viel schnel­ler als bis­her in Not­si­tua­tio­nen re­agie­ren zu kön­nen. Ge­plant ist au­ßer­dem die Di­gi­ta­li­sie­rung von Spen­der-Fra­ge­bö­gen, um den Do­ku­men­ta­ti­ons­auf­wand in den Blut­spen­de-Ein­rich­tun­gen zu mi­ni­mie­ren und die Ver­weil­dau­er vor Ort zu hal­bie­ren.

Ak­tu­ell ver­han­delt Rein­hardt mit wei­te­ren Blut­spen­de-Diens­ten au­ßer­halb Schles­wig-Hol­steins über eine Ein­füh­rung der App. Mit dem nächs­ten Re­lease plant das Team ei­ni­ge Ver­bes­se­run­gen: Die Spen­der*innen sol­len noch leich­ter in die App ein­ge­führt wer­den, die Über­sicht wird über­ar­bei­tet. Au­ßer­dem strebt das Tri­code-Team tech­ni­sche Wei­ter­ent­wick­lun­gen für die Kli­ni­ken an, er­klärt Rein­hardt: „Hier­bei geht es pri­mär um die Aus­wer­tun­gen des Spen­den­ver­hal­tens. Wie oft kom­men Spen­de­rin­nen und Spen­der be­stimm­ter Blut­grup­pen, wie sind die sai­so­na­le Ver­läu­fe von Be­dar­fen und ei­ni­ges mehr. Es bleibt also wei­ter­hin span­nend!“

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