eine Hand hält ein Objektiv in der Hand, dahinter weite Landschaft© GWÖ Kiel
Die GWÖ-Regionalgruppe ist Partnerin des Projekts am Fachbereich Wirtschaft.

Studierende und Unternehmen testen Gemeinwohl-Ökonomie in der Praxis

von Nele Becker

In einer Veranstaltungsreihe, bei der Studierende und Unternehmen der Region zusammengeführt werden, wenden beide nach einer Einführung in die Thematik gemeinsam diese alternative Wirtschaftsform auf die beteiligten Unternehmen an.

Ein Blick auf die Wirtschaft vor dem Hintergrund der aktuellen Krisen zeigt: Ein „Weiter wie bisher“ können wir uns nicht leisten. Für dieses Problem möchte die Gemeinwohl-Ökonomie (GWÖ) Lösungen bieten. Ziel dieser alternativen Wirtschaftsform ist ein gutes Leben für alle innerhalb der Grenzen unseres Planeten. Die GWÖ-Bewegung möchte von einer kapitalistischen Marktwirtschaft zu einem ökonomischen Modell wechseln, bei dem das Gemeinwohl an erster Stelle steht.

Matrix der Gemeinwohlökonomie©GWÖ Kiel
Die Gemeinwohl-Ökonomie Matrix 5.0.

Was utopisch klingen mag, wird bereits von zahlreichen Unternehmen in der Praxis gelebt. „Das Besondere an der Gemeinwohl-Ökonomie ist, dass sie auch in Profitunternehmen gelebt wird und funktioniert“, erklärt Prof. Dr. Natascha Kupka vom Fachbereich Wirtschaft der FH Kiel. Gemeinsam mit Lisa Buddemeier, Organisationsentwicklerin, GWÖ-Referentin und Leiterin der Kieler GWÖ-Regionalgruppe, bietet die Juristin eine Veranstaltungsreihe für Studierende und Unternehmen an der Fachhochschule an.

Beide Seiten sollen vom Austausch profitieren: Ziel ist es, Unternehmen aus der Region den Einstieg in die Gemeinwohl-Ökonomie und das Managementinstrument – die Gemeinwohl-Ökonomie Matrix 5.0 – zu erleichtern. Studierende können Theorien praktisch anwenden und anhand der Matrix – einem Punktesystem, testen, wie das Konzept in der Wirtschaft aussehen kann. „Um zukunftsfähig zu bleiben, sollten wir uns auch mit alternativen Wirtschaftsmodellen auseinandersetzen“, sagt Kupka und fügt hinzu: „Deshalb ist das Thema für die Studierenden besonders relevant.“ 

Neben zwei Einführungsveranstaltungen zu den Grundlagen der Gemeinwohl-Ökonomie und den Themenfeldern der sogenannten GWÖ-Matrix 5.0 am 27. und 28. Oktober 2022 stehen Unternehmensbesuche und eine gemeinsame Abschlusspräsentation am 2. Dezember 2022 auf dem Programm.

Die Workshops leiten Lisa Buddemeier und Gerd Lauermann, Strategie- und GWÖ-Berater aus Hamburg. Interessierte Unternehmen sind eingeladen, sich bei Lisa Buddemeier oder Prof. Dr. Natascha Kupka zu melden.

Studierende aller Fachbereiche der FH Kiel, die Interesse an Gemeinwohl-Ökonomie haben und die Potentiale des Konzepts in der Praxis testen möchten, können sich über die IDW-Website zur Veranstaltung anmelden.

© Fachhochschule Kiel