Zusammen mit seinem Team kreiert Jens Bahr Videospiele mit Mehrwert. (Foto: privat)© Bahr
Zu­sam­men mit sei­nem Team kre­iert Jens Bahr Vi­deo­spie­le mit Mehr­wert.

Vi­deo­spie­le mit Mehr­wert: Jens Bahr ist Krea­tiv­pi­lot

von Ma­rie­sa Brahms

Der ehe­ma­li­ge Stu­dent der Fach­hoch­schu­le Kiel ist mit sei­ner Firma „Off The Bea­ten Track“ von der Bun­des­re­gie­rung aus­ge­zeich­net wor­den.

Es war ein Zu­fall, der Jens Bahr schlie­ß­lich dazu ver­half, als einer von 32 Krea­ti­ven in Deutsch­land für seine Tä­tig­keit aus­ge­zeich­net zu wer­den. Denn er selbst wuss­te bis vor etwa einem hal­ben Jahr noch gar nichts von dem Preis Kul­tur- und Krea­tiv­pi­lo­ten, der ein­mal jähr­lich von der In­itia­ti­ve Kul­tur- und Krea­tiv­wirt­schaft der Bun­des­re­gie­rung ver­lie­hen wird. „Ein guter Freund sagte im Früh­som­mer zu mir, dass ‚Off The Bea­ten Track‘ in das An­for­de­rungs­pro­fil pas­sen würde und ob ich es nicht ein­mal ver­su­chen wol­len würde‘“, er­in­nert sich der 33-Jäh­ri­ge.

Zu­sam­men mit sei­nem Team kon­zi­piert Bahr Vi­deo­spie­le und setzt sie um. Was Bahr als Krea­tiv­pi­lo­ten qua­li­fi­ziert, ist der Ge­dan­ke, der hin­ter den Vi­deo­spie­len steht – die Gamer*innen er­le­ben durch die Spie­le Si­tua­tio­nen, die sie dann im rea­len Leben an­wen­den kön­nen. Das sieht dann etwa so aus wie in „The Cost of Re­co­ve­ry“, einem Vi­deo­spiel, das die Ge­schich­te eines neun­jäh­ri­gen Jun­gen er­zählt, der einen Schlag­an­fall er­lit­ten hat: „Hier ler­nen die Spie­len­den durch den Per­spek­tiv­wech­sel Em­pa­thie für den Jun­gen“, er­klärt Bahr die Idee hin­ter dem Nar­ra­tiv.

Bahr hat schon früh an­ge­fan­gen, sich Ge­schich­ten hin­ter Vi­deo­spie­len aus­zu­den­ken und diese dann zu pro­gram­mie­ren. Dass er sei­nen Ar­beits­tag ir­gend­wann Ga­ming wid­men würde, stand für ihn al­ler­dings erst fest, nach­dem er sein Stu­di­um der In­for­ma­tik in der Ta­sche hatte. Zwi­schen­zeit­lich hatte er sich an der Fach­hoch­schu­le Kiel in BWL ver­sucht.

Heute führt Bahr sein sie­ben­köp­fi­ges Team in Kiel zu gro­ßer An­er­ken­nung: Die Aus­zeich­nung „Kul­tur- und Krea­tiv­pi­lo­ten“ wird bun­des­weit an nur 32 Start-ups ver­lie­hen, die sich in einem Be­wer­bungs­pro­zess be­wei­sen müs­sen. Be­stand­teil die­ses Pro­zes­ses war unter an­de­rem ein Ju­ry­ge­spräch, in dem die Ge­schäfts­füh­ren­den die Idee hin­ter ihrer Un­ter­neh­mung ver­kau­fen muss­ten. Nach­dem es für Bahr im ver­gan­ge­nen Sep­tem­ber galt, die Jury zu über­zeu­gen, war er von sei­nem Er­folg nicht über­zeugt – schlie­ß­lich hatte er wäh­rend des Aus­wahl­pro­zes­ses auch ei­ni­ge an­de­re Be­wer­ber*innen ken­nen­ge­lernt, die eben­falls ori­gi­nel­le Kon­zep­te ver­tre­ten. Umso glück­li­cher war er, als ihn die Nach­richt über die Aus­wahl er­reich­te: „So eine Aus­zeich­nung ist eine tolle Wür­di­gung un­se­rer Ar­beit“, er­klärt der ehe­ma­li­ge FH-Stu­dent.

Neben der Ehre, sich of­fi­zi­ell als Krea­tiv­pi­lot be­zeich­nen zu kön­nen, geht mit der Aus­zeich­nung auch ein ma­te­ri­el­ler Preis ein­her: Die Ge­win­ner*innen dür­fen sich über ein tea­min­ter­nes Men­to­ring freu­en sowie über Work­shops, bei denen die Ge­schäfts­füh­ren­den der 32 Teams so al­ler­hand ler­nen. Bahr hat be­reits an dem ers­ten Work­shop teil­ge­nom­men und zieht eine Bi­lanz: „Die At­mo­sphä­re unter den Ge­win­ner*innen ist sehr in­spi­rie­rend und der Aus­tausch wirk­lich in­ter­es­sant.“

Bahr und sein Team gu­cken po­si­tiv in das neue Jahr. Das soll vor allem die Um­set­zung wei­te­rer Vi­deo­spiel-Ideen be­inhal­ten.

© Fach­hoch­schu­le Kiel