Erasmus-Student Eliass Kaddouri vor Schild Fachbereich Informatik und Elektrotechnik© E. Kad­dou­ri
Eliass Kad­dou­ri ab­sol­vier­te ein Eras­mus-Se­mes­ter am Fach­be­reich In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik.

Von den Schwei­zer Ber­gen an die Kie­ler Förde – eine sym­bo­li­sche Reise

von Nele Be­cker

„Das Aus­lands-Se­mes­ter an der FH Kiel war für mich eine sym­bo­li­sche Reise.“ So fasst Eliass Kad­dou­ri sei­nen Auf­ent­halt in Kiel wäh­rend des Win­ter­se­mes­ters 2020/2021 zu­sam­men.

Kad­dou­ri ist Alum­ni des Stu­di­en­gangs Mi­cro­en­gi­nee­ring an der HEIG-VD – der Haute Ecole d’In­gé­nie­rie et de Ge­s­ti­on du Can­ton de Vaud in Yver­don-les-Bains im Schwei­zer Kan­ton Waadt. Am Fach­be­reich In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik der FH Kiel war er für ein Se­mes­ter in den Ba­che­lor-Stu­di­en­gang Me­cha­tro­nik ein­ge­schrie­ben.

Der Cam­pus der FH Kiel hat den Schwei­zer Stu­den­ten glei­cher­ma­ßen über­rascht und be­ein­druckt. Bei der ers­ten Er­kun­dung kurz nach An­kunft war Kad­dou­ri er­staunt dar­über, dass der Cam­pus in den Stadt­teil Neu­müh­len-Diet­richs­dorf ein­ge­bun­den ist und die Ge­bäu­de „wie in einem Dorf ver­steckt“ schei­nen.

Grüne meditierend sitzende Holzskulptur, die ihre Hände gen Himmel streckt©E. Kad­dou­ri
Auf sei­nem Spa­zier­gang über den Cam­pus ent­deck­te Kad­dou­ri zahl­rei­che Kunst­wer­ke - unter an­de­rem die grüne Holz­skulp­tur "Every Now" von Rosa Treß.

Auch die Kunst­wer­ke und In­stal­la­tio­nen be­geis­ter­ten ihn. „Da war zum einen diese grüne Sta­tue, die ihre Hände in den Him­mel rich­te­te – und die hohen Häu­ser wirk­ten wie eine Ver­bin­dung zum Him­mel und zu den Ster­nen“, er­in­nert er sich. Zum an­de­ren über­rasch­ten den Schwei­zer die Spu­ren aus der Ver­gan­gen­heit, wie der Bun­ker-D mit sei­ner Ge­schich­te.

Be­ein­druckt hat den Gast auch der ein­zig­ar­ti­ge Zu­gang zum Cam­pus vom Fähr­an­le­ger aus. Wäh­rend der ers­ten Wo­chen des Win­ter­se­mes­ters 2020/2021, die noch in Prä­senz statt­fin­den konn­ten, ge­noss Kad­dou­ri die „Ruhe und Ent­span­nung“ auf dem Weg zur Vor­le­sung auf der Fähre.

Möwe am Fähranleger©E. Kad­dou­ri
Be­ein­druckt hat den Aus­tausch­stu­den­ten unter an­de­rem der Weg zum Cam­pus per Fähre.

„Der per­sön­li­che Kon­takt mit Kom­mi­li­ton*innen und Do­zie­ren­den zu Be­ginn war sehr hilf­reich“, be­schreibt Kad­dou­ri. „Ich lerne zwar gerne vir­tu­ell und sehe auch Vor­tei­le in der On­line-Lehre, aber der ge­mein­sa­me Start in Prä­senz war si­cher­lich aus­schlag­ge­bend für ein er­folg­rei­ches Se­mes­ter.“

Den Um­gang mit Leh­ren­den und Stu­die­ren­den hebt Kad­dou­ri po­si­tiv her­vor: „Was mir wäh­rend des Se­mes­ters be­son­ders auf­ge­fal­len ist, waren die Pro­fes­so­res, Do­zen­tin­nen und Do­zen­ten, die immer sehr sym­pa­thisch, dy­na­misch und freund­lich waren. Sie ver­mit­tel­ten in jedem Kurs Ver­trau­en und viel Po­si­ti­ves.“ Zwar seien die ers­ten Tage der Ein­ge­wöh­nung in der neuen Um­ge­bung mit vie­len neuen Ge­sich­tern eine Her­aus­for­de­rung ge­we­sen, er­in­nert sich der Schwei­zer, doch „meine Kom­mi­li­ton*innen boten mir un­auf­ge­for­dert Hilfe an, so­dass ich mich schnell will­kom­men fühl­te“.

Ein Mann sitzt an einem Tisch, auf dem ein Laptop steht©E. Kad­dou­ri
Vom Stu­den­ten­wohn­heim aus nahm Eliass Kad­dou­ri an den On­line-Ver­an­stal­tun­gen teil, nach­dem die Prä­senz­leh­re nicht mehr mög­lich war.

Die zahl­rei­chen Grup­pen­ar­bei­ten, an denen er wäh­rend sei­ner Zeit in Kiel teil­nahm, emp­fand Kad­dou­ri als sehr mo­ti­vie­rend. Auch er selbst konn­te einem Kom­mi­li­to­nen aus Ka­me­run hel­fen, indem er ihm die Nut­zung Soft­ware Mat­lab er­klär­te und bei den ers­ten Schrit­ten der An­wen­dung half.

Für den Eras­mus-Stu­den­ten waren die In­ter­dis­zi­pli­nä­ren Wo­chen ein be­son­de­res High­light. „Diese Form des Ler­nens war eine ganz neue Er­fah­rung. Kunst und Multi­dis­zi­pli­na­ri­tät sind für mich es­sen­zi­ell für das Stu­di­um. Ich habe viel ge­lernt und be­hal­te wert­vol­le Er­in­ne­run­gen“, re­sü­miert Kad­dou­ri.

Um seine Eras­mus-Er­fah­rung ab­zu­run­den, be­such­te er nicht nur einen Deutsch-Sprach­kurs, um sich im All­tag bes­ser zu­recht­zu­fin­den. Zu­sätz­lich nutz­te er die Mög­lich­keit, am Zen­trum für Spra­chen und In­ter­kul­tu­rel­le Kom­pe­tenz (ZSIK) Rus­sisch zu ler­nen.

Skulptur vor Gebäude auf einer Wiese©E. Kad­dou­ri
Die Kunst­wer­ke auf dem Cam­pus der FH Kiel hat­ten für Eliass Kad­dou­ri eine be­son­de­re Be­deu­tung.

Zu­sam­men­fas­send be­schreibt der Aus­tausch­stu­dent seine Reise an die Fach­hoch­schu­le Kiel als „sym­bo­li­schen Weg zwi­schen den Küns­ten, den Geis­tes­wis­sen­schaf­ten und der Wis­sen­schaft“. Kad­dou­ri: „Die Kunst­wer­ke auf dem Cam­pus die­nen als Bin­de­glied zwi­schen den ver­schie­de­nen Dis­zi­pli­nen und re­prä­sen­tie­ren dabei das Po­ten­zi­al der Fach­hoch­schu­le für Di­ver­si­tät und Viel­falt. Ich denke gern an mein Eras­mus-Se­mes­ter an der FH Kiel zu­rück.“

Selbstgezeichnetes Kunstwerk©E. Kad­dou­ri
Kunst und In­ter­dis­zi­pli­na­ri­tät haben Kad­dou­ris Se­mes­ter an der FH Kiel be­son­ders in­spi­riert. Zeich­nung: Eliass Kad­dou­ri, In­sta­gram: @ekad281
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