Frau am Laptop© Ohm

Von Ko­pen­ha­gen an die Kie­ler Förde: Neu­an­fang im Lock­down

von Su­san­ne Meise

Au­ßer­ge­wöhn­li­cher hätte der Neu­an­fang für Marie Kris­tin Ohm nicht sein kön­nen: Am 1. April, mit­ten im Lock­down zur Ein­däm­mung der Co­ro­na-Pan­de­mie, hat die Kie­le­rin ihre Stel­le als ad­mi­nis­tra­ti­ve Lei­te­rin des Pro­jekts „Auf­wind in­ter­na­tio­nal“ zur In­ter­na­tio­na­li­sie­rung der Hoch­schu­le an­ge­tre­ten.

216 Ki­lo­me­ter Luft­li­nie lie­gen zwi­schen Kiel und Ko­pen­ha­gen, wo die 31-Jäh­ri­ge die ver­gan­ge­nen vier Jahre ge­lebt hat. Nach dem Ab­schluss ihres Mas­ter­stu­di­ums Eu­ro­päi­sche Sprach­wis­sen­schaf­ten in Frei­burg führ­te sie ihr Weg nach einem Zwi­schen­stopp beim Ham­bur­ger Me­di­en­haus Gru­ner+Jahr an die Deutsch-Dä­ni­sche Han­dels­kam­mer (AHK) in die dä­ni­sche Haupt­stadt, wo sie blieb. „Die fla­chen Hier­ar­chi­en haben mir ge­fal­len und das kol­le­gia­le, ja fast schon freund­schaft­li­che Ver­hält­nis unter den Kol­le­gen“, sagt Marie Kris­tin Ohm, die wäh­rend ihres Stu­di­ums Dä­nisch ge­lernt hatte.

Zwar war sie nicht aktiv auf der Suche nach einer neuen Auf­ga­be, stol­per­te aber über die Aus­schrei­bung einer Pro­jekt­lei­tung an der FH Kiel, die die in­ter­na­tio­na­le Aus­rich­tung der Hoch­schu­le wei­ter vor­an­trei­ben soll. Darin fand sich Ohm auf An­hieb wie­der, be­warb sich und er­hielt die Zu­sa­ge. „Die wei­te­re In­ter­na­tio­na­li­sie­rung von Stu­di­um und Lehre, die För­de­rung der Mo­bi­li­tät von Stu­die­ren­den wie auch Leh­ren­den und Mit­ar­bei­ten­den der Ver­wal­tung und der Aus­bau des Netz­werks – das klingt sehr span­nend“, sagt sie wei­ter und ver­rät, dass sie sich auf den per­sön­li­chen Aus­tausch mit in­ter­na­tio­nal Stu­die­ren­den, For­schen­den und Leh­ren­den freut.

Durch die Co­ro­na-Krise wird das aber noch etwas auf sich war­ten las­sen. Selbst die Kol­leg*innen im In­ter­na­tio­nal Of­fice hat Marie Kris­tin Ohm wegen des Lock­downs noch nicht per­sön­lich ken­nen­ler­nen kön­nen. Das Team ar­bei­tet im Home-Of­fice und steht über Te­le­fon- und Vi­deo­kon­fe­ren­zen in Kon­takt. „Für mich ist Heim­ar­beit nichts Neues“, be­rich­tet Ohm. In Dä­ne­mark sei das stark ver­brei­tet. So habe sie bei der AHK immer einen Tag pro Woche von zu­hau­se aus ge­ar­bei­tet. Die dä­ni­sche Ar­beits­kul­tur sei nicht nur von Ver­trau­en und In­no­va­ti­on ge­prägt, son­dern sei auch schon stark di­gi­ta­li­siert. „Selbst in Ver­wal­tungs­an­ge­le­gen­hei­ten set­zen die Dän*innen auf di­gi­ta­le Lö­sun­gen. So hat jede/r Bür­ger*in ein di­gi­ta­les Post­fach, in dem sie/er Post von den Äm­tern er­hält“, er­klärt Ohm. Seit Jah­ren schon könn­ten zum Bei­spiel Um­zü­ge und Schei­dun­gen per Maus­klick auf den Weg ge­bracht wer­den, und auch die ei­ge­ne Pa­ti­en­ten­ak­te ist di­gi­tal ein­zu­se­hen. 

Wer das dä­ni­sche Ar­beits- oder Uni­ver­si­täts­le­ben ein­mal per­sön­lich ken­nen­ler­nen möch­te, dem emp­fiehlt Marie Kris­tin Ohm ein Aus­tausch­se­mes­ter oder Prak­ti­kum in Dä­ne­mark. Auch für Mit­ar­bei­ter*innen aus der Ver­wal­tung gibt es Mög­lich­kei­ten der Mo­bi­li­tät. Ohm und ihre Kol­leg*innen hel­fen gern wei­ter.

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