Drei Gründer im Portrait nebeneinander gestellt.© 3KOM­MA3

Wenn Kom­mi­li­to­nen zu Kol­le­gen wer­den

von Ma­rie­sa Char­lot­te Brahms

Die Idee zur ei­ge­nen Me­di­en­pro­duk­ti­ons­fir­ma 3KOM­MA3 reif­te bei Tor­ben Gör­ldt, Gun­nar Deth­lef­sen und Hal­kert Sach wäh­rend ihres MMP-Stu­di­ums an der FH Kiel.

An die Frage nach dem un­kon­ven­tio­nel­len Namen haben sich die drei krea­ti­ven Köpfe ge­wöhnt. „Tat­säch­lich kommt die Frage öfter, ob es sich dabei um un­se­ren No­ten­schnitt han­delt“, sagt Tor­ben Gör­ldt mit einem Schmun­zeln. Dabei ge­fällt ihm und sei­nen Kol­le­gen schlicht die Sym­me­trie der Schreib­wei­se.

Ken­nen­ge­lernt haben sich Tor­ben, Gun­nar und Hal­kert im Stu­di­um. Alle drei kom­men aus dem Nor­den, ihre Wege kreuz­ten sich aber erst auf dem Cam­pus. „Ich bin ei­gent­lich schon in mei­ner Ju­gend viel mit der Ka­me­ra her­um­ge­lau­fen“, er­in­nert sich Tor­ben. Als ihn die Zu­las­sungs­be­stä­ti­gung für ein Mul­ti­me­dia Pro­duc­tion Stu­di­um er­reich­te, war die Vor­freu­de groß.

Über ihre Hiwi-Jobs haben sie wäh­rend ihres Stu­di­ums erste be­ruf­li­che Er­fah­rung bei eLK.​Medien, einem E-Lear­ning Ser­vice der CAU, ge­sam­melt. An­ge­fan­gen bei der Tech­nik­ver­wal­tung, über­nah­men sie dann spä­ter klei­ne­re Film­pro­jek­te. Die erste Zu­sam­men­ar­beit in Ori­gi­nal­be­set­zung stand dann mit dem Uni­sport-Film ins Haus. „Daran haben wir ein hal­bes Jahr lang ge­ar­bei­tet“, er­in­nert sich Gun­nar, „und fest­ge­stellt, dass wir uns in un­se­ren In­ter­es­sen und Fä­hig­kei­ten gut er­gän­zen.“ Auf die­ser Grund­la­ge bau­ten die drei Film­be­geis­ter­ten wei­ter auf - noch im sel­ben Jahr do­ku­men­tier­ten sie das Wa­ter­kant-Fes­ti­val, ge­wan­nen den Jür­gen-Pre­di­ger-Film­preis und wag­ten dann den Schritt in die Selbst­stän­dig­keit. Dass sich die­ser Mut aus­zahlt, be­weist das Auf­trags­buch der Kie­ler: Das Trio hatte unter an­de­rem schon Mar­te­ria, Jür­gen Drews und Otto Waal­kes vor der Ka­me­ra. Neben Image­fil­men bie­tet die Firma au­ßer­dem die ge­wis­sen­haf­te Be­glei­tung von Mar­ke­ting­kam­pa­gnen an.

Durch einen Tipp sind sie auf ihren jet­zi­gen Stand­ort in der Alten Mu ge­kom­men. Ein Freund hatte von den Räum­lich­kei­ten be­rich­tet, damit schien die Suche nach einem ge­eig­ne­ten Co­wor­king-Space be­en­det. Nach ei­ni­gen Vor­stel­lungs­ge­sprä­chen war die Kom­mis­si­on ih­rer­seits über­zeugt, dass die drei Fil­me­ma­cher in das Kon­zept der Krea­tiv­werk­statt pas­sen. Daran hat sich bis heute auch nichts ge­än­dert. Zu­sam­men mit Start-ups wie Gold­ei­mer und Un­ver­packt bil­den 3Kom­ma3 den Schmelz­tie­gel der Kie­ler Start-Ups. Dar­aus sind be­reits ei­ni­ge Zu­sam­men­ar­bei­ten ent­stan­den – „weil wir hier sehr viele krea­ti­ve Leute sind“, fin­det Tor­ben.

Da­durch fühl­ten sich 3KOM­MA3 ge­ra­de in ihrer An­fangs­zeit an­ge­spro­chen. „Im ers­ten hal­ben Jahr sind die Dinge ein­fach ge­lau­fen, da hat­ten wir keine Zeit, uns einen Kopf zu ma­chen“, er­in­nert sich Tor­ben. Das sei nun­mehr der nö­ti­gen Pro­fes­sio­na­li­tät ge­wi­chen. Trotz­dem sind sich die Kie­ler einig, dass ihre Ent­spannt­heit ge­ra­de an­fangs dabei ge­hol­fen hat, nicht von Grün­dungs­ängs­ten ge­lähmt zu wer­den. Grund­sätz­lich üben sich die Drei in nord­deut­scher Ge­las­sen­heit – ge­nährt aus dem Spaß an der Ar­beit, dem brei­ten Port­fo­lio und dem guten Netz­werk in der Bran­che.

Die drei Stu­den­ten be­fin­den sich zur­zeit auf den letz­ten Me­tern ihres Mas­ters in Me­di­en­kon­zep­ti­on. Für die nahe Zu­kunft hat das Team in­ter­es­san­te Pro­jek­te in Pla­nung. Das Stu­di­um an der Fach­hoch­schu­le ist zwar in ab­seh­ba­rer Zeit vor­bei, ihrer Be­deu­tung für die Firma sind sich Gun­nar, Tor­ben und Hal­kert aber be­wusst. „Im Ba­che­lor-Stu­di­um hat uns die Lust auf mehr ge­packt,“ re­sü­miert Gun­nar, „ohne die dort ge­lehr­ten In­hal­te und schlie­ß­lich auch unser Zu­sam­men­tref­fen gäbe es 3KOM­MA3 heute wohl nicht.“

Üb­ri­gens: Ge­prägt vom Man­gel an ge­eig­ne­ten Dreh­plät­zen und Stu­di­os in ihrer Zeit vor 3KOM­MA3, stel­len die drei ihr Film- und Fo­to­stu­dio Stu­die­ren­den kos­ten­güns­tig zur Ver­fü­gung.

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