ein mit Lego gebautes Gefährt© M. Brahms
Die Schü­ler*innen-Teams muss­ten in vie­len ver­schie­de­nen Auf­ga­ben ihr Kön­nen unter Be­weis stel­len.

Wie­der­se­hen in Diet­richs­dorf: Lego Le­ague zu­rück an der Fach­hoch­schu­le Kiel

von Ma­rie­sa Brahms

Nach einer zwei­jäh­ri­gen Pause hatte die Fach­hoch­schu­le Kiel am Sams­tag, 26. März, 100 be­geis­ter­te Bast­ler*innen und Tüft­ler*innen zur Lego Le­ague auf den Diet­richs­dor­fer Cam­pus ein­ge­la­den.

Das jähr­li­che Kräf­te­mes­sen für Schü­le­rin­nen und Schü­ler konn­te in den ver­gan­ge­nen zwei Pan­de­mie-Jah­ren wie so viele Wett­kämp­fe nur on­line statt­fin­den. „Das nimmt der gan­zen Ver­an­stal­tung die be­son­de­re At­mo­sphä­re“, sagte Kai Prin­zen­berg. Der Schü­ler des Emil-von-Beh­ring-Gym­na­si­ums Gro­ßhans­dorf war zu­sam­men mit sei­nen fünf Team­kol­le­gen aus Ah­rens­burg an­ge­reist. Dort tref­fen sie sich re­gel­mä­ßig nach dem Schul­un­ter­richt mit ihrem Leh­rer und Lei­ter der Ro­bo­tik-AG Hel­muth Sobott­ke. Dass er seine Ge­gen­spie­ler*innen nun live und in Farbe er­le­ben konn­te, ge­fiel dem Schü­ler am Sams­tag be­son­ders – und das, ob­wohl die Teams räum­lich ge­trennt von­ein­an­der ihre Auf­ga­ben be­wäl­ti­gen muss­ten. „Man be­geg­net sich dann auf dem Gang und grüßt sich“, er­zähl­te Kais Team­kol­le­ge Fre­de­rik Wussow. Ganz so wie vor der Pan­de­mie war es eben doch nicht.

Die Or­ga­ni­sa­ti­on des Events, auf wel­chem Ro­bo­tik-in­ter­es­sier­te Schü­ler*innen aus dem Land Schles­wig-Hol­stein und eines aus Ber­lin auf­ein­an­der­tra­fen, war des­halb be­son­ders auf­wen­dig. Feu­er­pro­be für Prof. Dr. Sabah Badri-Höher: Die Pro­fes­so­rin am In­sti­tut für Kom­mu­ni­ka­ti­ons­tech­nik an der Fach­hoch­schu­le Kiel hatte erst jüngst die Nach­fol­ge von Dr. Ger­hard Wal­ler im Orga-Team an­ge­tre­ten.

Zu­sam­men mit ihren Kol­le­gen Kay Schmidt-Reth­mei­er, Wolf­ram Acker und ihrem Vor­gän­ger Wal­ler be­ur­teil­te sie zudem als Jury die Leis­tun­gen der Grup­pen. Was ihr be­son­ders im­po­niert hat? Die Ziel­ori­en­tiert­heit der jun­gen Men­schen: „Man kann viel über mög­li­che Lö­sun­gen fach­sim­peln, aber hier be­wei­sen die Jun­gen und Mäd­chen, dass sie ge­ra­de durch’s An­pa­cken schnell eine Lö­sung fin­den“, er­klär­te Badri-Höh­ler.

Pro Teil-Wett­be­werb haben die Teams circa 20 Mi­nu­ten Zeit, ihre Lego-Ro­bo­ter durch den Par­cours zu ma­nö­vrie­ren, Auf­ga­ben zu lösen oder Prä­sen­ta­tio­nen über mög­li­che An­wen­dungs­ge­bie­te ihrer Proto-Typen zu hal­ten. Ge­ra­de Letz­te­res hat Badri-Höher be­ein­druckt: „Eine Grup­pe hat einen Ro­bo­ter für die Mi­ni­mie­rung von CO2-Aus­stoß bei der Müll­ent­sor­gung ge­baut und ihre Ge­dan­ken­gän­ge da­hin­ter un­glaub­lich sou­ve­rän vor­ge­stellt“, schwärm­te sie. 

Mit­hil­fe von QR-Codes weiß der Ro­bo­ter genau, wel­che Müll­ton­ne voll ist und noch ge­leert wer­den muss. Auf diese Weise er­spart er sich müh­sa­me Fahr­ten zu lee­ren Ton­nen. Für die Pra­xis auf den Stra­ßen hieße dies vor allem: we­ni­ger Luft­ver­schmut­zung für Leer­stre­cken und enor­me Zeit­ein­spar­nis­se.

„Diese Kin­der haben eine super Zu­kunft“, ist die Pro­fes­so­rin über­zeugt. Ge­ra­de der An­sporn, in Teams schnell zu Lö­sun­gen zu kom­men und sich in der Grup­pe zu be­wei­sen und zu über­zeu­gen habe einen hohen Mehr­wert für die Schü­ler*innen. „Das ist die per­fek­te Er­gän­zung zu Fron­tal­un­ter­richt, wie er in der Schu­le statt­fin­det“, fin­det sie.

Des­halb möch­te Badri-Höher die Teams auch gerne mo­ti­vie­ren, im nächs­ten Jahr wie­der­zu­kom­men. „Wir be­wer­ten in vier ver­schie­de­nen Ka­te­go­ri­en“, er­zähl­te sie. Für die Ka­te­go­ri­en For­schung, In­no­va­ti­on, De­sign und Wett­be­werbs­ver­hal­ten be­kom­men die Grup­pen dann Punk­te von eins bis vier. „Um vier Punk­te zu be­kom­men, müs­sen die Grup­pen alles geben“, so Badri-Höher, „das ist eine Aus­zeich­nung für sich.“

Aus­zeich­nungs­wer­te Leis­tun­gen haben die Pro­fes­so­rin und ihre Jury-Kol­le­gen am Sams­tag viele ge­se­hen. Am Ende stand das Team „Cle­ver­di­nos“ des Eric-Kan­del-Gym­na­si­ums Ah­rens­burg vorn. Trotz­dem waren Kai Prin­zen­berg und sein Team zu­frie­den mit der er­brach­ten Per­for­mance. Vor allem in der Ka­te­go­rie For­schung haben sie bril­liert. Dass er im nächs­ten Jahr wie­der­kommt, stand für ihn außer Frage.

Genau wie seine Team­kol­le­gen will Kai üb­ri­gens In­ge­nieur wer­den. Da macht es so­wie­so Sinn, sich auf dem Cam­pus der Fach­hoch­schu­le Kiel schon ein­mal um­zu­gu­cken.

Eben­falls emp­feh­lens­wert: Der Bei­trag über die FIRST® LEGO® Le­ague von Cam­pusTV. 

© Fach­hoch­schu­le Kiel