Die Grafik zeigt Spielfiguren, ähnlich wie die von #Mensch ärgere dich nicht'.©

Zu­sam­men­halt in Zei­ten von Co­ro­na

von Lena Kuhn

Das neue Virus stellt die Ge­sell­schaft vor viele neue Her­aus­for­de­run­gen. Hier ein paar Ideen, wie jede*r einen Bei­trag gegen die Aus­wir­kun­gen leis­ten kann – oder wo Hilfe zu fin­den ist. 

Un­ter­stüt­zung von Ta­feln:

Deutsch­land­weit sind Ta­feln stark von den Aus­wir­kun­gen von Co­ro­na be­trof­fen. Ei­ner­seits kau­fen Men­schen lang halt­ba­re Le­bens­mit­tel auf, die an Ta­feln gehen wür­den, an­de­rer­seits feh­len Hel­fen­de, weil diese teil­wei­se in die Ri­si­ko­grup­pe fal­len. Den­noch wird die Ar­beit der Ta­feln drin­gend be­nö­tigt, viel­leicht mehr als sonst sogar. Des­we­gen su­chen Ta­feln nach neuen Hel­fer*innen, die nicht in der Ri­si­ko­grup­pe sind und beim Ver­tei­len von Le­bens­mit­teln un­ter­stüt­zend tätig wer­den könn­ten. Falls die nächs­te Tafel schon prä­ven­tiv ge­schlos­sen hat, hel­fen Geld­spen­den. Und: Über­mä­ßig ge­kauf­te Le­bens­mit­tel mit lan­gen Halt­bar­keits­da­ten, etwa Nu­deln oder Kon­ser­ven, kön­nen als Sach­spen­den eben­falls zu den Ta­feln zu­kom­men.

Blut­spen­den:

Auf­grund der Lage wer­den ver­mut­lich die Blut­kon­ser­ven in me­di­zi­ni­schen Ein­rich­tun­gen lan­des­weit knapp. Laut DRK sind Blut­spen­den jetzt es­sen­ti­ell. Sie un­ter­lie­gen immer stren­gen hy­gie­ni­schen Auf­la­gen und kön­nen wie zur Grip­pe­zeit durch­ge­führt wer­den. Eine Über­sicht, wel­che Kri­te­ri­en Spen­der*innen er­fül­len müs­sen, fin­det sich hier. Blut­spen­den kann man in Kiel zum Bei­spiel am In­sti­tut für Trans­fu­si­ons­me­di­zin am Citti Park.

Qua­ran­tä­ne-Hel­den:

Die Web­site der Qua­ran­tä­ne-Hel­den bie­tet ein ein­fa­ches, an­ony­mes Por­tal, bei dem Men­schen Hilfe an­bie­ten oder an­fra­gen kön­nen. Sor­tiert nach Post­leit­zahl wer­den ent­we­der Hil­fe­ge­su­che oder Hel­fen­de an­ge­zeigt. Das Por­tal dient nicht nur – aber auch – in Zei­ten von Co­ro­na dem Zu­sam­men­brin­gen von Hilfs­wil­li­gen und Hilfs­be­dürf­ti­gen.

#Nach­bar­schaft­s­Chal­len­ge:

In Ös­ter­reich ins Leben ge­ru­fen, macht sich die Nach­bar­schafts-Chal­len­ge im In­ter­net breit. Im Kern ist es ein­fach: Per­so­nen, die nicht zur Ri­si­ko­grup­pe ge­hö­ren, hel­fen jenen, die zur Ri­si­ko­grup­pe ge­hö­ren. Das geht vom Er­le­di­gen des Ein­kau­fes über das Be­treu­en von Kin­dern, deren El­tern im Ho­me­of­fice sind, bis hin zum Te­le­fo­nie­ren mit Iso­lier­ten. Hilfs­be­reit­schaft aus­drü­cken kann man über einen Zet­tel im Haus­ein­gang, einen Post auf So­zia­len Me­di­en oder durch An­ru­fen in Pfle­ge­ein­rich­tun­gen, um Hilfe an­zu­bie­ten.

In Kiel gibt es des Wei­te­ren die Mög­lich­keit, sich beim Eh­ren­amts­bü­ro „Nette Kie­ler“ zu mel­den unter eh­ren­amts­bue­ro(at)nette-kie­ler.de .

So­zia­le Netz­wer­ke sind na­tür­lich immer schnell zur Stel­le und re­la­tiv bar­rie­re­frei, weil viele Men­schen be­reits dort an­ge­mel­det sind. Für Kiel gibt es die Grup­pe „Co­ro­na­hil­fe In Kiel“, bei der sich Hel­fen­de und Hil­fe­su­chen­de zu­sam­men­fin­den kön­nen.

Acht­sam sein:

Jede*r kennt ver­mut­lich Per­so­nen, die sich auf­grund eines hö­he­ren Ri­si­kos selbst iso­lie­ren müs­sen. Sei es die Freun­din von da­heim, die an Asth­ma lei­det, oder der frisch ope­rier­te Kum­pel hier. Ge­ra­de jetzt kann es sehr hilf­reich sein, ein­fach mal vir­tu­ell Hallo zu sagen und viel­leicht klei­ne Hil­fen an­bie­ten: Mit dem Hund raus­ge­hen oder ge­mein­sam Schrei­ben for­mu­lie­ren, in denen man Ho­me­of­fice be­grün­dend an­for­dert. Zei­gen, dass nie­mand al­lein ge­las­sen wird, ist auch di­gi­tal mög­lich und wich­tig.

Für me­di­zi­nisch Aus­ge­bil­de­te:

Ak­tu­ell wer­den ar­beits­wil­li­ge Per­so­nen mit me­di­zi­ni­scher Aus­bil­dung drin­gend ge­sucht. Die Stadt Kiel hat dazu eine Über­sicht ver­öf­fent­licht, wo sich diese Per­so­nen mel­den kön­nen.

Für nicht me­di­zi­nisch Aus­ge­bil­de­te: 

Wer keine me­di­zi­ni­sche Aus­bil­dung hat, sich aber den­noch en­ga­gie­ren möch­te, kann sich trotz­dem gerne beim Uni­kli­ni­kum Schles­wig-Hol­stein (UKSH) mel­den. Unter der E-Mail-Adres­se hel­fen@​uksh.​de kann Hilfe an­ge­bo­ten wer­den. 

Ganz ge­ne­rell:

Dass viele Orte per Ver­ord­nung mo­men­tan ge­sperrt sind und selbst bei pri­va­ten Ver­an­stal­tun­gen nicht mehr als fünf Per­so­nen zu­sam­men kom­men dür­fen, dient dem Schutz aller. Daher sind so­ge­nann­te „Co­ro­na-Par­tys“ schlicht naiv und ge­fähr­dend. Auch Per­so­nen au­ßer­halb der Ri­si­ko­grup­pe kön­nen er­kran­ken, vor allem aber kön­nen sie an­de­re an­ste­cken. Zu­hau­se blei­ben schützt jede*n Ein­zel­ne*n und alle. Hams­tern ist wenig ziel­füh­rend. Statt­des­sen hilft häu­fi­ges Hän­de­wa­schen und das re­gel­mä­ßi­ge Des­in­fi­zie­ren von Han­dy­bild­schir­men. Vom Hän­de­schüt­teln und Um­ar­men ist nach wie vor ab­zu­se­hen. So­zi­al Ab­stand zu neh­men kann ge­nutzt wer­den – etwa für Hob­bys oder für lange Te­le­fo­na­te mit alten Freun­den.

Mehr Tipps zum Ver­hal­ten in Co­ro­na-Zei­ten gibt es im Co­ro­na-Codex.

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