Ein Mann© B.-K. Tank
Dipl.-Ing. Sven Fi­scher be­treut die Mess­tech­nik am Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen.

Die feins­ten De­tails im Fokus

von Joa­chim Kläschen

Im Rah­men des Ma­schi­nen­bau-Stu­di­ums haben die Stu­die­ren­den an der FH Kiel viele Frei­hei­ten. Durch Wahl­fä­cher kön­nen sie sich ent­spre­chend ihrer Nei­gun­gen ent­fal­ten oder sich Spe­zi­al­wis­sen für an­ge­streb­te Be­ru­fen an­eig­nen. Wer sich bei­spiels­wei­se für un­ter­schied­li­che Mess­me­tho­den, Mess­ge­rä­te und Mess­stra­te­gi­en in der Län­gen­mess­tech­nik in­ter­es­siert, der ist bes­tens im Wahl­fach Fer­ti­gungs­mess­tech­nik auf­ge­ho­ben. Dipl.-Ing. Sven Fi­scher ver­mit­telt sei­nen Stu­die­ren­den zudem in jedem Win­ter­se­mes­ter, wie sie Zeich­nun­gen be­grei­fen und sie in mess­tech­ni­sche Be­lan­ge um­set­zen.

Was sich hin­ter dem Be­griff Mess­stra­te­gi­en ver­birgt, er­klärt Fi­scher an­hand eines in der Be­rufs­pra­xis all­täg­li­chen Bei­spiels: „Stel­len Sie sich vor, eine Kon­struk­ti­on legt an einem Bau­teil eine To­le­ranz von einem Hun­derts­tel Mil­li­me­ter für ein be­stimm­tes Maß fest. Solch eine theo­re­ti­sche An­for­de­rung wirft viele Fra­gen auf. Wel­ches Mess­ge­rät kann ein sol­ches Maß mes­sen? Wie auf­wen­dig ist die Mes­sung? Was kos­tet die Mes­sung? Und nicht zu­letzt die Frage, ob ein ge­eig­ne­tes Mess­ge­rät über­haupt ver­füg­bar ist.“ Ent­spre­chend sind die Be­rei­che Kon­struk­ti­on, Fer­ti­gung oder Mon­ta­ge be­trof­fen – wohl allen, die sich von Fi­scher in die Ma­te­rie haben ein­füh­ren las­sen.

Der Mess­raum, in dem die Stu­die­ren­den auch selbst Hand an­le­gen, ver­fügt eine sehr gute Aus­stat­tung, die über das üb­li­che Maß hin­aus­geht. „Ich be­mü­he mich, un­se­re Mess­tech­nik immer auf dem ak­tu­el­len Stand zu hal­ten“, er­klärt der Lehr­be­auf­trag­te am Fach­be­reich Ma­schi­nen­we­sen be­schei­den. „Al­ler­dings geht es in die­sem Be­reich bei Neu­an­schaf­fun­gen um er­heb­li­che In­ves­ti­tio­nen.“ Ak­tu­ell be­müht sich Fi­scher um ein neues Ko­or­di­na­ten-Me­ß­ge­rät, das kom­ple­xe Bau­tei­le in drei Di­men­sio­nen mes­sen kann. „Ein­ge­setzt wer­den sol­che Ge­rä­te für die Wa­ren­ein­gangs­prü­fung, für die fer­ti­gungs­be­glei­ten­de Prü­fung und die Wa­ren­aus­gangs­prü­fung“, er­klärt der In­ge­nieur.

Eine Gruppe©S. Fi­scher
Mo­ritz Abitz, Hin­rich Ems­mann, Tris­tan Ein­brodt, Jonas Chlecho­witz, Mark Wan­del, Gus­tav-André Pin­gel, Emi­lia Wan­grin und Luisa Wer­ner (von links) freu­en sich über das Aukom-Zer­ti­fi­kat.

Von der Erst­be­mus­te­rung mit Bau­tei­len, über alles was in der Firma ge­fer­tigt wird bis hin zum Nach­weis an den Kun­den, dass er auch das be­kommt was er be­stellt hat – wer sich auf Fer­ti­gungs­mess­tech­nik ver­steht, ist in allen Be­rei­chen der Pro­duk­ti­on eine ge­frag­te Fach­kraft. Ent­spre­chend nut­zen viele von Fi­schers Stu­die­ren­den die Mög­lich­keit, im An­schluss an die Ver­an­stal­tung durch eine Prü­fung ein Zer­ti­fi­kat über die er­folg­reich ab­sol­vier­te Grund­la­gen­aus­bil­dung zu er­lan­gen. Die Be­schei­ni­gung der Aukom – einem Zu­sam­men­schluss aller gro­ßen Mess­ge­rä­te­her­stel­ler – ist in der In­dus­trie durch­weg an­er­kannt und sorgt dafür, dass sich In­ha­be­rin­nen und In­ha­ber von an­de­ren Be­wer­be­rin­nen und Be­wer­bern po­si­tiv ab­he­ben.

„Da die Kurse bei den Mess­ge­rä­te­her­stel­lern immer gut aus­ge­bucht sind, bie­ten wir den Stu­die­ren­den hier eine gro­ß­ar­ti­ge Mög­lich­keit“, freut sich Fi­scher, der als qua­li­fi­zier­ter Aukom-Trai­ner Kurse und Prü­fun­gen im Namen der Aukom durch­füh­ren darf. Ins­be­son­de­re weil er aus ers­ter Hand weiß, dass die Prü­fun­gen kein Spa­zier­gang sind, freut er sich über die Er­geb­nis­se der letz­ten Ver­an­stal­tung: „Alle der acht Stu­die­ren­den, die zur Prü­fung an­ge­tre­ten waren, haben schlie­ß­lich auch das Zer­ti­fi­kat über die erste Stufe der Grund­la­gen­aus­bil­dung er­hal­ten.“ Ein tol­les Er­geb­nis für die Stu­die­ren­den und für Fi­scher, der bei sei­ner Ver­mitt­lung des an­spruchs­vol­len Stof­fes viel rich­tig ge­macht haben muss.

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