Mann mit Mikro vor Aufsteller mit Handballbahnhof-Schriftzug© Worobic

Mit vollem Einsatz für die Nationalmannschaft

von Lennard Worobic

In norddeutschen Handballkreisen ist er vor allem unter dem Kürzel „FOM“ bekannt. Kaum ein Handballereignis in Schleswig-Holstein findet ohne Finn-Ole Martins statt. Der 25-jährige ist das Gesicht von Radio FOM – ein Format, welches ursprünglich als Podcast startete. Mittlerweile hat sich das Radio zu einem Unterhaltungs-Video-Portal über den Handball im Norden entwickelt. Seit der Heim-WM vor einem Jahr ist FOM im Kieler Handballbahnhof tätig und sorgt beim Public Viewing für Stimmung, so auch während der Partie gegen Kroatien am vergangenen Samstag. Parallel zu seiner Tätigkeit als Moderator studiert er im sechsten Semester Öffentlichkeitsarbeit und Unternehmenskommunikation an der FH Kiel. 

Helle Lichter leuchten auf im Kieler Hauptbahnhof. „Was für ein Pass, was für ein Tor – sieben zu fünf für Deutschland durch unsere Nummer drei, Uwe…“, ertönt FOMs Stimme durch die Lautsprecher, „Gensheimer“, erwidern die Fans. Finn-Ole Martins versteht sein Handwerk – er weiß, wie man die handballbegeisterte Menge mitreißt. In den vergangenen Jahren sammelte der 25-jährige viel Erfahrung vor der Kamera und am Mikro. Neben der Moderation im Handballbahnhof ist Martins bei NDR 1 Welle Nord in der Hörfunk-Redaktion Sport sowie beim Zweitligisten Handball Sport Verein Hamburg als Hallenmoderator tätig. In den Sozialen Medien gibt er dem norddeutschen Handball durch Eigenproduktionen wie „Gespräche FOM Balkon“ eine Bühne. Regelmäßig heißt Finn-Ole Martins Spieler*innen aus verschiedenen Vereinen willkommen, um über alles rund um den Handball zu sprechen. 

Am Samstag sollte es einfach nicht sein, trotz ausgewogener Stimmung im Handballbahnhof fand der Krimi zwischen Deutschland und Kroatien ein bitteres Ende. An FOM und den Fans im Bahnhof lag es zumindest nicht, dass die deutsche Handball-Nationalmannschaft den routinierten Kroaten mit 24:25 unterlag. Immer wieder feuerte Finn-Ole Martins die Menge an, viele THW-Fans waren gekommen. „Der Handballbahnhof ist immer sehr gut besucht, in der Regel kommen 200 bis 300 Leute, gegen Kroatien war es jetzt natürlich am vollsten“, sagt Martins. Schließlich handelte es sich um ein Prestigeduell, denn der kroatische Topstar Domagoj Duvnjak ist ebenfalls Kapitän der Zebras. Auch Andreas Wolff scheinen die THW-Fans nicht vergessen zu haben. Jede Parade des überragend aufspielenden Ex-Kielers wurde bejubelt. „Einige THW-Fans bringen ihre Trommeln und Tröten mit und feuern Deutschland lautstark an, als wären sie in der Halle“, berichtet FOM. 

Zwar ging Deutschland nicht als Sieger vom Platz, immerhin konnten die Zuschauer im Bahnhof aber etwas gewinnen. Beim Halbzeit-Quiz und Ergebnis-Tippspiel warten jedes Mal Preise auf die Teilnehmer*innen – der Hauptgewinn dieses Mal: Tickets für das Champions League-Spiel zwischen dem THW Kiel und RK Vardar Skopje. Zuvor erlebte der Handballbahnhof in der Halbzeitpause ein „historisches Ereignis“, so Martins, denn ein Fan machte seiner Freundin einen Heiratsantrag – mit Erfolg. 

Das Erreichen des Halbfinals ist für Deutschland nun in weite Ferne gerückt, im Handballbahnhof geht es aber weiter. „Auch wenn die Chance aufs Weiterkommen jetzt nur noch theoretisch ist, wird es beim nächsten Mal wieder tolle Preise zu gewinnen geben“, erzählt Finn-Ole Martins. Das Spiel gegen Österreich, heute um 20:30, sowie die Begegnung gegen Tschechien, am Mittwoch um 20:30, werden übertragen. 

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