"Un­er­wAr­tet" von Teja Schwa­ner, Hart­mut Pie­katz & Ri­chard Wes­ter

Vom 24. Ok­to­ber bis zum 13. No­vem­ber stell­ten Teja Schwa­ner und Hart­mut Pie­katz ge­mein­sam im Bun­ker-D aus und zeig­ten Men­schen, Land­schaf­ten und De­tails von ihren Welt­rei­sen. Der Mu­si­ker und Kom­po­nist Ri­chard Wes­ter il­lus­trier­te diese Ein­drü­cke mit Klang­in­stal­la­tio­nen.

So­wohl Teja Schwa­ner als auch Hart­mut Pie­katz sind ei­gent­lich Ama­teur­fo­to­gra­fen. Pie­katz er­kun­det in sei­ner Frei­zeit die Welt ab­seits der Tou­ris­ten­pfa­de. Da er mit Ka­me­ra neu­gie­ri­ger ist als ohne, be­glei­ten ihn auf sei­nen Rei­sen immer seine ana­lo­ge Canon A1 und seine di­gi­ta­le Nikon D80. Schwa­ner ent­deck­te seine Freu­de am Fo­to­gra­fie­ren erst, als ihm ein Freund zu sei­nem 60. Ge­burts­tag eine klei­ne di­gi­ta­le Nikon schenk­te. Seit­her mache er un­ent­wegt Schnapp­schüs­se, er­zähl­te er.

Schwa­ner fin­det seine Mo­ti­ve vor allem in der Stadt. Ma­ro­de Türen und Graf­fi­tis sind wie­der­keh­ren­de The­men, aber auch ab­ge­blät­ter­te Fas­sa­den und Rost. Seine Mo­ti­ve wählt er meist aus­schnitt­haft, wie die Fo­to­gra­fie eines gel­ben Brief­kas­tens in Spa­ni­en, der an ei­ni­gen Stel­len stark ros­tet und ab­blät­tert.

Pie­katz fo­to­gra­fi­scher Schwer­punkt liegt auf Land­schaf­ten und Men­schen. Der ge­bür­ti­ge Rhein­län­der hält nichts von der In­sze­nie­rung sei­ner Mo­ti­ve, Zu­fäl­le ma­chen ihm am meis­ten Spaß. Die Mo­ti­ve be­wei­sen sei­nen si­che­ren Blick für das Be­son­de­re, so zum Bei­spiel eine Glüh­bir­ne, die vor dem tür­kis­blau­en Ozean Thai­lands von einer Palme bau­melt – zu­fäl­lig ent­deckt, als Pie­katz dort in einer Hän­ge­mat­te lag und den Blick schwei­fen ließ.

Ri­chard Wes­ter  ver­lieh der Aus­stel­lung neben der fan­tas­ti­schen vi­su­el­len Ebene noch eine wei­te­re – eine akus­ti­sche. Das Zu­sam­men­füh­ren ver­schie­de­ner Kunst­for­men be­schrieb er als eine sei­ner liebs­ten Dis­zi­pli­nen und so kom­po­nier­te er zwei Klang­in­stal­la­tio­nen: für den einen Aus­stel­lungs­raum einen ur­ba­nen Groo­ve, ge­mischt mit Stra­ßen­ge­räu­schen, für den an­de­ren einen klas­sisch an­mu­ten­den Sound, der an das 19. Jahr­hun­dert er­in­ner­te.