Pres­se­mel­dung

„Der Zaun“ – Gra­fik und Fo­to­gra­fie von Jo­han­nes Ja­nusz Ditt­loff im Bun­ker-D

von Katja Jantz

Was er mit sei­ner Kunst aus­sa­gen möch­te, ver­rät Jo­han­nes Ja­nusz Ditt­loff nicht. Er möch­te keine Sicht­wei­se vor­ge­ben, weder vor­weg­neh­men noch vor­ent­hal­ten, son­dern den Be­trach­te­rin­nen und Be­trach­tern sei­ner Ar­bei­ten bei der In­ter­pre­ta­ti­on jeg­li­che Frei­heit las­sen. „Meine Bil­der sind so viel wert, wie das, was je­mand mit ihnen an­fan­gen kann. Wenn je­mand darin selbst keine Aus­sa­ge er­kennt, hilft ihm auch meine nicht“, sagt der 63-Jäh­ri­ge. Auch mit sei­ner Aus­stel­lung „Der Zaun“ hofft er, den Gäs­ten einen Im­puls für ei­ge­ne Über­le­gun­gen zu geben. Sie wird am Don­ners­tag, 10. April 2014, um 18 Uhr im Bun­ker-D der Fach­hoch­schu­le Kiel (FH Kiel) er­öff­net.  

Ditt­loff stellt alte und neuen Ar­bei­ten aus sei­nen Zy­klen „Ar­chäo­lo­gie eines Grand Pia­nos“, „Ana­lo­gie zur Wirk­lich­keit“, „Über­gangs­lö­sung“ und „Un­glei­ches Paar“ vor. Der Be­griff „Der Zaun“ passt sei­ner Mei­nung nach am ehes­ten zu den in der Aus­stel­lung ver­bun­de­nen Zy­klen. Al­ler­dings soll­te die­ser nicht wort­ge­treu in­ter­pre­tiert wer­den, son­dern unter fol­gen­dem As­pekt: „‚Der Zaun‘ bil­det eine Gren­ze oder Ab­gren­zung im phy­si­ka­li­schen und psy­cho­lo­gi­schen Sinn“, er­klärt der Künst­ler. Es ginge darum, ei­ge­ne Gren­zen zu fin­den, sich auch selbst Gren­zen zu set­zen und diese zu über­schrei­ten.  

In „Ar­chäo­lo­gie eines Grand Pia­nos“ prä­sen­tiert Ditt­loff bei­spiels­wei­se Fotos der Über­res­te eines vor­kriegs­zeit­li­chen Pia­nos, die er vor ei­ni­gen Jah­ren im Hin­ter­hof eines ehe­ma­li­gen in­ter­kul­tu­rel­len Zen­trums in Ber­lin ent­deckt hatte. Des­sen Me­tall­rah­men waren zu einem Zaun er­rich­tet wor­den. „Mich hat fas­zi­niert, dass etwas so Be­son­de­res zweck­ent­frem­det und als Gren­ze zwi­schen zwei Grund­stü­cken ein­ge­setzt wird“, er­klärt der Künst­ler. In „Tri­pty­chon 1“ kom­bi­niert er ein Foto die­ses „Zauns“ mit rechts und links an­ge­ord­ne­ten Auf­nah­men, die er im Ham­bur­ger Mu­se­um für Kunst und Ge­wer­be bei einem Kla­vier­kon­zert ge­macht hat. „Sie zei­gen ver­schie­de­ne Fol­gen un­ter­schied­li­cher Ak­kor­de, die eine junge Dame auf einem Piano vom An­fang des 20. Jahr­hun­derts ge­spielt hat und die­nen als mu­si­ka­li­sche Bild­ge­stal­tung, als Pen­dant zu die­ser bru­ta­len Zweck­ent­frem­dung.“  

Die Aus­stel­lung ist bis zum 14. Mai 2014 mitt­wochs wäh­rend der re­gu­lä­ren Öff­nungs­zei­ten des Bun­ker-D von 10 bis 20 Uhr ge­öff­net. Wei­te­re Ter­mi­ne nach Ver­ein­ba­rung unter bun­ker-d(at)fh-kiel.de.     

Hin­ter­grün­de zum Künst­ler  

Der ge­bür­ti­ge Pole Jo­han­nes Ja­nusz Ditt­loff stu­dier­te von 1970 bis 1976 an der Kunst­aka­de­mie in Kra­kau. An­schlie­ßend ar­bei­te­te er in den Be­rei­chen Kunst, Kunst­leh­re und De­sign. Seit 1985 lebt Ditt­loff in Kiel. Par­al­lel zu sei­ner künst­le­ri­schen Tä­tig­keit un­ter­stütz­te er bis 2004 die Fach­hoch­schu­le Kiel und die Chris­ti­an-Al­brechts-Uni­ver­si­tät zu Kiel im Be­reich Ent­wick­lungs- und Me­di­en­de­sign.

(Fotos: Jo­han­nes Ja­nusz Ditt­lof)