Mo­du­le

Das Stu­di­um ist struk­tu­riert über Fach­in­hal­te ei­ner­seits, die in Mo­du­len im Um­fang von 7,5 und 5 Leis­tungs­punk­te ge­lehrt wer­den und einem durch­gän­gi­gen Pra­xis­for­schungs- bzw. Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jekt an­de­rer­seits, das in 3 Mo­du­len in den Se­mes­tern 1-3 mit je 10 LP er­ar­bei­tet wird und des­sen Er­geb­nis­se in einem ab­schlie­ßen­den Modul im 4. Se­mes­ter prä­sen­tiert wer­den.

Im Fol­gen­den wird das Stu­di­en­gangs­kon­zept in sei­nem chro­no­lo­gi­schen Auf­bau und der in­halt­li­chen Ver­knüp­fung der Mo­du­le dar­ge­stellt.

Im ers­ten Se­mes­ter wer­den die The­men Lei­tung und In­no­va­ti­on, die dem Stu­di­en­gang sei­nen Namen geben, zen­tral in Blick ge­nom­men und mit ak­tu­el­len Dis­kur­sen der So­zia­len Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik ver­knüpft.

Ers­tes Se­mes­ter

In Modul 1 liegt der Be­ginn der „Pra­xis­for­schung und Pra­xis­ent­wick­lung“. In den Pra­xis­for­schung- bzw. Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jek­ten ent­wi­ckeln die Stu­die­ren­den eine ei­ge­ne For­schungs- bzw. Ent­wick­lungs­fra­ge für ihr Pra­xis­pro­jekt im The­men­be­reich von Lei­tung und In­no­va­ti­on in So­zia­ler Ar­beit oder Kind­heits­päd­ago­gik, wel­ches sie in­ner­halb von drei Se­mes­tern für ein kon­kre­tes Pra­xis­feld be­ar­bei­ten. Im ers­ten Se­mes­ter ver­tie­fen sie ihre Kennt­nis­se in Pra­xis­for­schung sowie in qua­li­ta­ti­ven und quan­ti­ta­ti­ven Me­tho­den em­pi­ri­scher So­zi­al­for­schung und ent­wi­ckeln im Rah­men ihrer For­schungs­werk­statt eine in­di­vi­du­el­le Pra­xis­for­schungs- oder Pra­xis­ent­wick­lungs­fra­ge, die sich an den ei­ge­nen In­ter­es­sen, ei­ge­nen Pra­xis­er­fah­run­gen oder An­fra­gen aus der Pra­xis ori­en­tiert. Sie er­wer­ben die Fä­hig­keit, ein Pra­xis­for­schungs- bzw. Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jekt in­halt­lich und kon­zep­tio­nell zu pla­nen, ein­schlie­ß­lich der An­bah­nung des Feld­zu­gangs.

In Modul 2 set­zen sich die Stu­die­ren­den mit aus­ge­wähl­ten „ak­tu­el­len Dis­kur­sen der So­zia­len Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik“ aus Ge­sell­schaft und Po­li­tik, Ver­wal­tung, Ge­setz­ge­bung, Wirt­schaft, fach­li­chen Ent­wick­lun­gen, na­tio­na­len oder in­ter­na­tio­na­le Ten­den­zen aus­ein­an­der, die Ein­rich­tun­gen der So­zia­len Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik ak­tu­ell be­schäf­ti­gen, zu In­no­va­ti­on an­re­gen und/oder her­aus­for­dern. Die­ses Modul ist in­halt­li­cher Im­puls­ge­ber so­wohl für Modul 3 als auch Modul 1.

In Modul 3 be­fas­sen sich die Stu­die­ren­den mit „In­no­va­ti­on und Steue­rung in So­zia­len Or­ga­ni­sa­tio­nen“. Aus­ge­hend von der Be­darfs­ana­ly­se, der Kon­zep­tio­nie­rung und Pro­jek­tie­rung sowie Fi­nan­zie­rung in­no­va­ti­ver so­zia­ler Dienst­leis­tun­gen, ent­wi­ckeln die Stu­die­ren­den im Laufe des Se­mes­ters ein kon­kre­tes Kon­zept (als Mo­dul­ab­schluss­prü­fung mit einem hohen An­teil an Ei­gen­ak­ti­vi­tät), in wel­chem die ge­nann­ten As­pek­te ex­em­pla­risch aus­ge­ar­bei­tet wer­den ein­schlie­ß­lich der The­men Qua­li­täts­ent­wick­lung, Wir­kungs­ori­en­tie­rung und Eva­lua­ti­on.

In Modul 4 zum Thema „Lei­tung und Füh­rung“ set­zen sich die Stu­die­ren­den zum einen ver­tieft mit Lei­tungs- bzw. Füh­rungs-Theo­ri­en aus­ein­an­der, um die Kom­ple­xi­tät und Viel­schich­tig­keit des Ge­gen­stan­des zu er­fas­sen und auf die­ser Basis Lei­tungs­han­deln ana­ly­sie­ren und ein­ord­nen zu kön­nen. Zum an­de­ren er­wer­ben sie in hand­lungs­ori­en­tier­ten Übun­gen viel­fäl­ti­ge kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen im Be­reich der Ge­sprächs­füh­rung und des Kon­flikt­ma­nage­ments als Lei­tungs­kraft. Zum drit­ten set­zen sie sich mit bio­gra­phi­schen As­pek­ten ihrer Lei­tungs­iden­ti­tät aus­ein­an­der, indem sie ihre je­wei­li­gen Lei­tungs­er­fah­rung ein­schlie­ß­lich ihrer Er­fah­rung in asym­me­tri­schen Be­zie­hungs-kon­stel­la­tio­nen, ihre Über­zeu­gun­gen und Hal­tung zu Mit­ar­bei­ter/in­nen­füh­rung re­flek­tie­ren, und wahr­neh­men, wie die ei­ge­ne Le­bens- und Be­zie­hungs­ge­schich­te das pro­fes­sio­nel­le Wir­ken be­ein­flusst. Auch die­ses Modul ist Im­puls­ge­ber für Modul 1 und ggf. Modul 3.

Zwei­tes Se­mes­ter

Im zwei­ten Se­mes­ter wer­den die Pra­xis­for­schung- bzw. Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jek­te in Modul 5 fort­ge­setzt. Die Stu­die­ren­den wäh­len ent­spre­chend ihrer Fra­ge­stel­lung ge­eig­ne­te Me­tho­den zur Da­ten­er­he­bung bzw. Pro­ble­mer­fas­sung aus und ent­wi­ckeln pas­sen­de Da­ten­er­he­bungs­in­stru­men­ta­ri­en. Sie stim­men sich bei Be­darf mit dem aus­ge­wähl­ten Pra­xis­feld ab, or­ga­ni­sie­ren die Da­ten­er­he­bung und füh­ren sie durch. Die Stu­die­ren­den ver­tie­fen ein Ver­ständ­nis hy­po­the­sen­prü­fen­der, sta­tis­ti­scher Ver­fah­ren, ver­ste­hen grund­le­gen­de Ar­beits­schrit­te in re­le­van­ten Sta­tis­tik­pro­gram­men (z.B. SPSS) und kön­nen diese an­wen­den. Hier­zu ge­hö­ren Da­ten­ein­ga­be, Da­ten­ma­nage­ment, sta­tis­ti­sche Be­rech­nun­gen und Da­ten­vi­sua­li­sie­rung. Die Stu­die­ren­den haben un­ter­schied­li­che, ad­äqua­te Aus­wer­tungs­stra­te­gi­en qua­li­ta­ti­ver Daten ken­nen­ge­lernt. Dazu ge­hö­ren auch die Vor- und Auf­be­rei­tung er­ho­be­ner qua­li­ta­ti­ver Daten. Die Stu­die­ren­den ken­nen Grund­la­gen der qua­li­ta­ti­ven und quan­ti­ta­ti­ven Me­tho­do­lo­gie, sie ken­nen ver­schie­de­ne Me­tho­den qua­li­ta­ti­ver und quan­ti­ta­ti­ver So­zi­al­for­schung (ein­schlie­ß­lich de­skrip­ti­ver Sta­tis­tik) und ver­ste­hen Grund­hal­tun­gen einer qua­li­ta­ti­ven wie quan­ti­ta­ti­ven So­zi­al­for­schung.

Die Mo­dul­in­hal­te aus dem ers­ten Se­mes­ter wer­den im zwei­ten Se­mes­ter z.T. kon­kre­ti­siert, z.T. kon­tex­tua­li­siert. In Modul 6 er­folgt eine Kon­tex­tua­li­sie­rung in der Be­fas­sung mit „ge­sell­schaft­li­chem und so­zia­lem Wan­del“. In Form einer Vor­le­sung zu Ge­sell­schafts­theo­ri­en im Wan­del wird eine Ein­füh­rung in Ge­sell­schafts­theo­ri­en und -mo­del­le ge­ge­ben. Dar­über hin­aus ler­nen die Stu­die­ren­den be­stehen­de so­zia­le Ord­nun­gen und deren Wand­lungs­mög­lich­kei­ten ken­nen. In einer Übung zu „Wan­del ge­stal­ten im So­zi­al-raum“ wer­den Mög­lich­kei­ten und Gren­zen pro­fes­sio­nel­ler Ein­fluss­nah­me und Steue­rung auf so­zia­len Wan­del (z.B. im So­zi­al­raum) ver­mit­telt. Dar­über hin­aus wird ge­mein­sam der Frage nach­ge­gan­gen, wel­che Mög­lich­kei­ten und Gren­zen ge­sell­schaft­li­cher Steue­rung in Bezug auf den so­zia­len Dienst­leis­tungs­sek­tor im So­zi­al­raum be­stehen. Zum Drit­ten steht mit der Übung zu „Trans­for­ma­ti­on des Wohl­fahrts­staa­tes und So­zia­le Diens­te im Wan­del“ die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Wan­del des Wohl­fahrts­staa­tes und dem so­zia­len Dienst­leis­tungs­sek­tor im Fokus. Dis­ku­tiert wer­den be­stehen­de und neue (u.a. bil­dungs- und so­zi­al­po­li­ti­sche, pro­fes­si­ons­theo­re­ti­sche) Mo­del­le der Ko­ope­ra­ti­on und Netz­werk­an­sät­ze. Modul 6 knüpft damit an die Mo­du­le 2 und 3 un­mit­tel­bar an, er­wei­tert das Ver­ständ­nis und gibt Ori­en­tie­rung auf der Me­so­ebe­ne für die be­gin­nen­den Pra­xis­pro­jek­te.

Modul 7 nimmt das „Recht der so­zia­len Diens­te und Ein­rich­tun­gen“ in Blick und damit die recht­li­che Rah­mung von Lei­tung und In­no­va­ti­on von so­zia­len Ein­rich­tun­gen im en­ge­ren Sinne. Über Lehr­vor­trä­ge und die Ar­beit mit Fall­stu­di­en er­ar­bei­ten sich die Stu­die­ren­den im zwei­ten Se­mes­ter die The­men So­zi­al­recht (Grund­la­gen, Leis­tungs­recht, Leis­tungs­er­brin­gungs­recht, So­zi­al­ver­si­che­rung, Be­schäf­ti­gungs­be­griff, ge­ring­fü­gi­ge Be­schäf­ti­gung und die Schnitt­stel­len zum Ar­beits­recht, ins­be­son­de­re im Schwer­be­hin­der­ten­recht) sowie Ar­beits­recht (Rechts­quel­len des in­di­vi­du­el­len und kol­lek­ti­ven Ar­beits-rechts, Grund­be­grif­fe, An­bah­nung und Be­grün­dung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses, Rech­te und Pflich­ten im Ar­beits­ver­hält­nis und des­sen Be­en­di­gung, aty­pi­sche Be­schäf­ti­gungs­ver­hält-nisse, Grund­zü­ge des öf­fent­li­chen Dienst­rechts und kirch­li­chen Ar­beits­rechts) unter be­son­de­rer Be­ach­tung des The­mas Gen­der und Di­ver­si­ty über die Be­fas­sung mit dem All-ge­mei­nen Gleich­be­hand­lungs­ge­setz (AGG). Das Rechts­mo­dul er­streckt sich an­ge­sichts der Brei­te und Tiefe der The­men über zwei Se­mes­ter (2 und 3 mit dem drit­ten Teil­mo­dul „Ein­rich­tungs­recht“).

Modul 8 ver­tieft und kon­kre­ti­siert mit „Kos­ten­ma­nage­ment so­zia­ler Ein­rich­tun­gen“ In­hal­te aus dem ers­ten Se­mes­ter ins­be­son­de­re be­zo­gen auf Modul 3, aber auch in An-knüp­fung an Modul 4, das u.a. Lei­tungs­auf­ga­ben the­ma­ti­siert. Nach Ab­schluss des Mo­duls 8 ver­ste­hen die Stu­die­ren­den die sozio-öko­no­mi­schen Rah­men­be­din­gun­gen So­zia­ler Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik. In einer Vor­le­sung zu „Grund­la­gen Fi­nan­zie­rung, Kos­ten­ma­nage­ment und Con­trol­ling“ und zwei Übun­gen zu „Kos­ten-Leis­tungs­rech­nung“ und „Fi­nan­zie­rung“, ord­nen sie das in­ter­ne und das ex­ter­ne Rech­nungs­we­sen als in­for­ma­tio­nel­le Basis ein und füh­ren be­triebs­wirt­schaft­li­che Er­kennt­nis­se und Auf­ga­ben mit Ma­nage­ment­an­for­de­run­gen zu­sam­men. Sie sind der Lage, Hand­lungs­an­for­de­run­gen aus den Er­geb­nis­sen einer Bi­lanz zu iden­ti­fi­zie­ren und prak­ti­sche Hand­lungs­an­sät­ze ei­gen­stän­dig zu ent­wi­ckeln. Die Stu­die­ren­den be­schrei­ben Ziele und Be­stand­tei­le und Me­tho­den des Con­trol­lings. Sie ent­wi­ckeln an­hand von Si­tua­ti­ons­ana­ly­sen Maß­nah­men des ope­ra­ti­ven sowie des stra­te­gi­schen Con­trol­lings unter An­wen­dung re­le­van­ter In­stru­men­te wie z.B. Port­fo­lio oder SWOT-Ana­ly­se, Ba­lan­ced Sco­re­card. Die Stu­die­ren­den kön­nen im Span­nungs­feld An­for­de­run­gen von Adres­sat/innen, per­sön­li­chen Be­dürf­nis­sen und öko­no­mi­schen An­for­de­run­gen ein­ord­nen, und eine in­di­vi­du­el­le be­ruf­lich-ethi­sche Po­si­ti­on be­zie­hen und diese kri­tisch re­flek­tie­ren.

Modul 9 „Or­ga­ni­sa­ti­on und Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung“ ist mit sei­ner Be­fas­sung mit dem Phä­no­men „Or­ga­ni­sa­ti­on“ als sol­cher in An­knüp­fung an Modul 3 und 4 aus dem ers­ten Se­mes­ter eine Kon­tex­tua­li­sie­rung sowie eine theo­re­ti­sche Ver­tie­fung und Dif­fe­ren­zie­rung: Was ist unter dem Be­griff Or­ga­ni­sa­ti­on zu ver­ste­hen? Wie (ver­schie­den) las­sen sich Or­ga­ni­sa­tio­nen er­klä­ren bzw. theo­re­tisch fas­sen? Wel­ches sind die we­sent­li­chen Ele­men­te von Or­ga­ni­sa­tio­nen? In wel­chem (Span­nungs-)Ver­hält­nis ste­hen dabei In­di­vi­du­um und Or­ga­ni­sa­ti­on ei­ner­seits sowie Or­ga­ni­sa­ti­on und Um­welt an­de­rer­seits? Die Aus­ein­an­der­set­zung mit die­sen Fra­gen (in Form eines in­ter­ak­ti­ven Lehr­vor­trags) im An­wen­dungs­feld der So­zia­len Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik zielt dar­auf ab, Or­ga­ni­sa­tio­nen ana­ly­sie­ren und im Grund­satz ver­ste­hen zu kön­nen. Die Übung zur „Ge­stal­tung von Ver­än­de­rungs­pro­zes­sen in Or­ga­ni­sa­tio­nen“ be­trach­tet die Auf­ga­be und Her­aus­for­de­rung von Or­ga­ni­sa­tio­nen, sich ver­än­dern­den An­for­de­run­gen von in­ner­halb und au­ßer­halb der Or­ga­ni­sa­ti­on an­zu­pas­sen, um leis­tungs­fä­hig zu blei­ben und ihre Exis­tenz zu si­chern. Die Stu­die­ren­den er-ler­nen und er­pro­ben in einer hand­lungs­ori­en­tier­ten, fall­ba­sier­ten Übung Kon­zep­te und Ver­fah­ren der Or­ga­ni­sa­ti­ons­ent­wick­lung und kön­nen deren Nut­zen für die Ver­än­de­rung von In­sti­tu­tio­nen/Or­ga­ni­sa­tio­nen der So­zia­len Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik ein­schät­zen. Sie kön­nen Me­tho­den und Tech­ni­ken an­wen­den und re­flek­tie­ren. Kennt­nis­se aus die­ser Lehr­ver­an­stal­tung flie­ßen ein in Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jek­te zur kon­kre­ten me­tho­di­schen Ge­stal­tung oder Re­fle­xi­on der­sel­ben (M 5, M10).

Drit­tes Se­mes­ter

Im drit­ten Se­mes­ter wer­ten die Stu­die­ren­den in Modul 10 im Laufe des Se­mes­ters ihre Pra­xis­for­schungs- bzw. Pra­xis­ent­wick­lungs­pro­jek­te aus und schlie­ßen sie ab. Die Stu­die­ren­den wer­ten die er­ho­be­nen Daten me­tho­den­ge­recht aus. Sie sind in der Lage, ihre und wei­te­re For­schungs­er­geb­nis­se in den theo­re­ti­schen und em­pi­ri­schen Kon­text ein­zu­ord­nen und so Wis­sen und Er­kennt­nis­se zu ge­ne­rie­ren, die für eine in­no­va­ti­ve und for­schungs­ge­stütz­te Pra­xis(ent­wick­lung) von Be­deu­tung sind. Die Stu­die­ren­den do­ku­men­tie­ren den For­schungs­pro­zess und die For­schungs­er­geb­nis­se ent­lang wis­sen­schaft­li­cher Kon­ven­tio­nen. Des Wei­te­ren ler­nen sie, wis­sen­schaft­li­che Er­kennt­nis­se im Dis­kurs mit­ein­an­der kri­tisch zu dis­ku­tie­ren und zu ver­glei­chen, ins­be­son­de­re auch im Hin­blick auf for­schungs­ethi­sche Grund­sät­ze in allen Pha­sen des For­schungs­pro­zes­ses (Ziel­set­zung, For­schungs­de­sign, Feld­zu­gang, Da­ten­er­he­bung und Aus­wer­tung, Ver­wer­tung von For­schungs­er­geb­nis­sen).

Modul 11 „Po­li­ti­sche Grund­la­gen für Lei­tungs­kräf­te“ ist eine Kon­tex­tua­li­sie­rung auf Makro und Me­so­ebe­ne zu den Mo­du­len 3, 4, 6 und 7. Die Stu­die­ren­den set­zen sich in einer po­li­ti­schen Mehrebe­nen­ana­ly­se mit dem Un­ter­schied von Eu­ro­päi­sie­rung und Glo­ba­li­sie­rung sowie den Fol­gen für Lei­tungs­kräf­te im so­zia­len Be­reich aus­ein­an­der. Eine wei­te­re Ori­en­tie­rung auf Ma­kro­ebe­ne er­fah­ren die Stu­die­ren­den in der Be­fas­sung mit in­ter­na­tio­na­len Zu­sam­men­hän­gen als Ziel­vor­ga­be und Leit­bild von Füh­rung und Lei­tung so­zia­ler Ein­rich­tun­gen, z.B. Ver­ein­te Na­tio­nen, Men­schen­rechts­aus­schüs­se, etc. Durch eine Po­li­tik­feld­ana­ly­se auf Me­so­ebe­ne zum Zu­sam­men­wir­ken ver­schie­de­ner Po­li­tik­ebe­nen: EU, Na­tio­nal, Land SH, Kom­mu­nen er­ler­nen die Stu­die­ren­den die sich än­dern­den Kon­text­be­din­gun­gen von Lei­tun­gen zu be­stim­men und ein­zu­ord­nen. Prä­sen­ta­tio­nen und Im­puls-Re­fe­ra­te er­mög­li­chen ihnen, Stra­te­gi­en der po­li­ti­schen Ein­mi­schung als Füh­rungs­kraft zu re­flek­tie­ren: Was ist Po­li­tik? Was un­ter­schei­det Ver­bän­de, Par­tei­en, Be­we­gun­gen? Was sind die Gren­zen und Mög­lich­kei­ten der po­li­ti­schen In­no­va­ti­on? In­wie­fern ist eine Füh­rungs­kraft eine po­li­ti­sche In­ter­es­sen­ver­tre­tung mit Blick auf the­ma­ti­sche In­ter­es­sen oder Ar­beit­ge­ber­inter­es­sen?

Modul 12 zum Thema „Nach­hal­tig­keit“ er­gänzt das Cur­ri­cu­lum um ein Thema, mit dem sich Lei­tungs­kräf­te in der heu­ti­gen Zeit aus­ein­an­der­set­zen müs­sen. In An­be­tracht ge­sell­schaft­li­cher und öko­no­mi­scher Ent­wick­lun­gen gilt es nach­hal­tig­keits­re­le­van­te Ent­wick­lun­gen zu er­ken­nen und ge­stal­ten zu kön­nen. Die Ab­sol­vent/innen ver­ste­hen den Be­griff der Nach­hal­tig­keit als ein viel­schich­ti­ges Thema der drei Di­men­sio­nen Öko­lo­gie, Öko­no­mie und So­zia­les, das auf­grund sei­ner Kom­ple­xi­tät auf in­ter­dis­zi­pli­nä­re Lö­sungs­an­sät­ze an­ge­wie­sen ist. Neben der Ver­mitt­lung von Grund­la­gen des Nach­hal­tig­keits­ma­nage­ments wer­den glo­ba­le Be­wer­tungs- und Meß­bar­keits­sche­ma­ta (Tripp­le Bot­tom Line, ESG Re­por­ting, nach­hal­ti­ge Ent­wick­lungs­zie­le) er­klärt und deren Um­set­zung in so­zia­len Or­ga­ni­sa­tio­nen kri­tisch be­leuch­tet. Die Ab­sol­vent/innen ken­nen gän­gi­ge, nach­hal­ti­ge Ge­schäfts­mo­del­le (z.B. Cir­cu­lar Eco­no­my, Life-Cycle-Ma­nage­ment, Zero Waste) und Frame-works (z.B. RE­SOL­VE, Cli­ma­te Fresk) um In­no­va­ti­on im Be­reich der Nach­hal­tig­keit in ihrer Or­ga­ni­sa­ti­on zu eta­blie­ren und er­hal­ten Ba­sis­wis­sen, um als Chan­ge Agent hier­für in ihrer Or­ga­ni­sa­ti­on zu fun­gie­ren. An­hang von Pra­xis­bei­spie­len wird die In­ter­dis­zi­pli­na­ri­tät in Hand­lungs­maß­nah­men als kri­ti­scher Er­folgs­fak­tor er­kannt und Po­ten­tia­le von Netz­wer­ken und Ko­ope­ra­tio­nen mit Part­nern und NGOs auf­ge­zeigt.

Modul 13 knüpft mit „per­so­nal­be­zo­ge­ner Steue­rung“ ins­be­son­de­re an Modul 4 an und er­wei­tert und kon­kre­ti­siert die dort an­ge­schnit­te­nen The­men. Die Stu­die­ren­den er­ar­bei­ten in zwei Übun­gen zum einen die un­ter­schied­li­chen Teil­dis­zi­pli­nen, Ziele und Auf­ga­ben der Per­so­nal­ar­beit und kön­nen diese auf die In­ter­de­pen­den­zen der So­zi­al­wirt­schaft sowie ge­sell­schaft­li­che Trans­for­ma­ti­ons­pro­zes­se trans­fe­rie­ren. Sie ana­ly­sie­ren ak­tu­el­le Ar­beits­markt­ent­wick­lun­gen und lei­ten re­le­van­te Maß­nah­men zur Per­so­nal­ge­win­nung und -bin­dung ab. Sie iden­ti­fi­zie­ren ak­tu­el­le Her­aus­for­de­run­gen (z.B. In­ter­ge­ne­ra­ti­ves Per­so­nal­ma­nage­ment im Kon­text di­ver­ser Le­bens­pha­sen und Per­so­nal­mar­ke­ting im Span­nungs­feld des Fach­kräf­te­man­gels) in der Steue­rung per­so­nal­re­le­van­ter Pro­zes­se, unter Be­grün­dung wis­sen­schafts­theo­re­ti­scher und da­ten­ba­sier­ter Er­kennt­nis­se. Sie ent­wi­ckeln stra­te­gi­sche Maß­nah­men im Rah­men pro­blem­zen­trier­ten Ler­nens. Zum an­de­ren set­zen sie sich mit Theo­ri­en, Mo­del­len und Kon­zep­ten der Team­ar­beit aus­ein­an­der. Sie kön­nen An­läs­se und Ziele von Maß­nah­men zur Team­bil­dung, Tea­ment­wick­lung und Chan­ge­pro­zes­sen be­nen­nen, dif­fe­ren­zie­ren und im Rah­men von An­ge­bots­kon­zep­tio­nen ope­ra­tio­na­li­sie­ren. Die Stu­die­ren­den kön­nen An­läs­se für Team­kon­flik­te iden­ti­fi­zie­ren und kom­mu­ni­ka­ti­ve Kom­pe­ten­zen zur Lö­sung im Rah­men des pro­blem­zen­trier­ten Ler­nens ein­set­zen.

Vier­tes Se­mes­ter

In Modul 14 „Pra­xis­for­schung und -Ent­wick­lung“ be­rei­ten die Stu­die­ren­den ihre Pro­jekt­er­geb­nis­se aus den Mo­du­len 1, 5 und 10 adres­sa­ten­ge­recht auf, ins­be­son­de­re im Hin­blick auf Steue­rungs­emp­feh­lun­gen für die Pra­xis und prä­sen­tie­ren und dis­ku­tie­ren diese im Rah­men einer Ta­gung mit Pra­xis­ver­tre­ter/innen und den Leh­ren­den im Mas­ter. Die Ta­gung wird von den Stu­die­ren­den or­ga­ni­siert und durch­ge­führt.

 Im vier­ten Se­mes­ter fin­det in Modul 15 in einem Wahl­mo­dul eine Ab­run­dung des Kom­pe­tenz­er­werbs statt, indem die Stu­die­ren­den aus vier an­ge­bo­te­nen Ver­an­stal­tun­gen zwei Ver­an­stal­tun­gen ihrer Wahl be­su­chen. Sie ver­tie­fen hier ihre theo­re­ti­schen und me­tho­di­schen Kennt­nis­se zu Lei­tung und In­no­va­ti­on in So­zia­ler Ar­beit und Kind­heits­päd­ago­gik in aus-ge­wähl­ten The­men­fel­dern. Sie ver­tie­fen aus­ge­wähl­te An­wen­dungs­fel­der und -fra­gen von Lei­tung und In­no­va­ti­on und wen­den Me­tho­den auf aus­ge­wähl­te Set­tings und Adres­sat/in­nen­grup­pen an. Sie ken­nen ak­tu­el­le Trends wie z.B. Di­gi­ta­li­sie­rung in lei­tungs­be­zo­ge­nen An­wen­dungs­fel­dern.

Im vier­ten und letz­ten Se­mes­ter liegt der Fokus zu 2/3 auf der Er­stel­lung der Mas­ter­the­sis in Modul 16. Die Stu­die­ren­den ent­wi­ckeln ei­gen­stän­dig eine Fra­ge­stel­lung der So­zia­len Ar­beit oder Kind­heits­päd­ago­gik, die sie in ihrer Ab­schluss­ar­beit in­ner­halb von 5 Mo­na­ten wis­sen­schaft­lich be­ar­bei­ten. Sie zei­gen damit ihre Fä­hig­keit, eine an­wen­dungs-be­zo­ge­ne Fra­ge­stel­lung im the­ma­ti­schen Kon­text des Stu­di­en­gangs selbst­stän­dig auf wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­ge im Rah­men des fest­ge­leg­ten The­mas auf der je­wei­li­gen Ni­veau­stu­fe des Deut­schen Qua­li­fi­ka­ti­ons­rah­mens für Hoch­schul­ab­schlüs­se zu be­ar­bei­ten.