Design Thinking in Granada – ein Erfahrungsbericht

Vom 24.04.-30.04. fand das Modul „Design Thinking“ in Spanien statt. Im von Erasmus+  geförderten Projekt MOTION (https://tourismotion.eu) bringt dieses Projekt Studierende und Hochschulmitarbeiter:innen sowie lokale Organisationen zusammen, um gemeinsam innovative Dienstleistungen mit Methoden des Service Innovation Design, des Design Thinking sowie des Futures Thinking zu entwickeln. 

Fünf Studierende pro Semester konnten in diesem Kurs vollfinanziert (Anreise, Unterkunft und Verpflegung) bei der Entwicklung von innovativen Dienstleistungen in Granada direkt mitwirken.

Leona Antunovic, BWL-Studentin im fünften Semester, hat an dem Kurs teilgenommen. In einem Gespräch erzählt sie mir von ihren spannenden Erfahrungen dieser Exkursion:

Warum hast du dich für „Design Thinking“ angemeldet?
"Als ich gesehen hatte, dass ein von Erasmus finanzierter Kurs im Ausland angeboten wird, habe ich mich direkt für diesen Kurs angemeldet. Besonders spannend fand ich, dass man innerhalb des Kurses mit regionalen Unternehmen zusammenarbeitet und für diese nachhaltige Lösungsansätze im Bereich Tourismus entwickelt, die im besten Fall vielleicht wirklich umgesetzt werden könnten.

Außerdem hatte ich durch den Design Thinking Kurs die Chance, meine Komfortzone zu verlassen und einen komplett englischsprachigen Kurs innerhalb eines internationalen Teams zu absolvieren und dadurch noch mehr interkulturelle Erfahrung zu sammeln."

Wie ist die Universität in Granada?
Die Universität Granada ist in mehrere über die Stadt verteilte Campus verteilt. Wir hatten unseren Design Thinking Kurs an der Wirtschaftsfakultät, welche etwas außerhalb des Zentrums liegt. Der Campus ist aber sehr gut an öffentliche Verkehrsmittel angebunden, wodurch man das Zentrum sehr schnell erreichen konnte. Außerdem war die Lage des Campus ein großes Highlight: Der Campus war höher auf einem Berg gelegen, so dass man einen herrlichen Ausblick auf die Stadt und die Berge hatte. Der Campus ist sehr groß und die Räumlichkeiten sind modern ausgestattet.  Granada ist eine der beliebtesten Städte für Erasmus-Studierende, was auch aufgefallen ist, da man ständig in Kontakt mit Leuten aus aller Welt gekommen ist, ob in der Uni, im Studentenwohnheim oder im Zentrum Granadas.“

Wie sah euer Alltag aus?
„Wir sind in dem Studentenwohnheim der Universität untergekommen. Dort haben alle Studierende aufgrund von Corona ein eigenes Zimmer mit einem eigenen Bad erhalten, was natürlich ein angenehmer Umstand für uns war.
Von 7:30-8:30 Uhr gab es Frühstück in der Kantine der Universität und dann begann das Programm täglich um 8:45 Uhr. Dazu lässt sich sagen, dass die Pünktlichkeit doch nicht zu ernst genommen wurde und wir vielleicht doch erst kurz nach neun mit dem Programm gestartet haben.  Es gab täglich Inputs zu neuen Modellen und Analysen der Professores, die uns dabei helfen sollten, unseren Lösungsweg zu kreieren. Anschließend hatten wir Zeit, diese in unserer Gruppenarbeit zu vertiefen und weiterzuarbeiten. Um 12 Uhr gab es täglich Lunch in der Mensa der Wirtschaftsfakultät und auch danach konnten wir weiter an unserer Aufgabe arbeiten und selbst innerhalb der Gruppe entscheiden, wann man Schluss machen wollte, was meistens bei allen Gruppen gegen 17-18 Uhr war.

Die freien Abende nutzten wir dazu, im Zentrum in Granada essen zu gehen und den ein oder anderen „Tinto de verano“ zu trinken. Dafür wurden uns täglich 12 € zum Verzehr zur Verfügung gestellt. So hatten wir auch genügend Zeit, die Stadt und die spanische Kultur näher kennenzulernen sowie auch unsere neuen internationalen Teammitglieder außerhalb des Unialltags näher kennenzulernen und nette Abende zu verbringen.

Außerdem wurde auch ein Freizeitprogramm von den finnischen Organisator*innen von Motion geregelt. So besuchten wir als gesamte Gruppe am Mittwoch die Alhambra, die berühmteste Sehenswürdigkeit Andalusiens. Am letzten Abend - nach unseren Abschlusspräsentationen - haben wir uns alle gemeinsam eine Flamenco Show angesehen und waren danach gemeinsam Tapas essen.“

Wie war das Verhältnis unter euch Teilnehmer*innen?
"Sehr gut. Besonders positiv ist mir aufgefallen, dass alle sehr aufgeschlossen waren und fast keine Sprachbarrieren herrschten, da alle ein besonders guten Englisch-Level hatten.

Am ersten Tag wurden wir in unsere Gruppen eingeteilt, welche jeweils aus einer teilnehmenden Nationalität (Polen, Deutschland, Spanien, Litauen, Finnland) bestand, also aus fünf Leuten. Dann haben wir zu Beginn eine SWOT-Analyse unserer eigenen Gruppe erstellt. Dies war besonders spannend, da wir alle aus unterschiedlichen Fachbereichen kommen und somit unterschiedliche fachliche Stärken in die Gruppe mitbringen konnten. Anschließend gab es abends ein gemeinsames Pizza-Essen, bei dem wir uns auch privat kennenlernen konnten. Außerdem lässt sich sagen, dass wir trotz der intensiven und auch anstrengenden Arbeitsphase alle sehr harmonisch miteinander umgegangen sind. Innerhalb der kurzen Zeit sind wir alle sehr eng zusammengewachsen und konnten unterschiedliche Kulturen kennenlernen sowie auch unsere eigenen Englischkenntnisse weiter ausbauen und verbessern."

Was war Dein Highlight?
"Es gab mehrere Highlights in dieser Woche. Auf jeden Fall bin ich super begeistert von der Stadt Granada. Kulturell, landschaftlich und kulinarisch hat die Stadt wirklich sehr viel zu bieten. Ich werde auf jeden Fall wiederkommen. Aber auch durch das Programm konnte ich super tolle Erfahrungen sammeln. Ich habe neue Design Thinking Methoden erlernen können und diese durch die Zusammenarbeit mit den regionalen Unternehmen direkt praktisch anwenden können. Dass wir dieses Projekt im Ausland innerhalb eines internationalen Teams absolvieren konnten, schätze ich sehr. Ich hatte eine aufregende Woche in Spanien und kann dieses Projekt wirklich jedem ans Herz legen."

Vielen Dank für die Eindrücke, Leona!

Text: Amely Hunklinger
(veröffentlicht: 13.05.2022-ra)