Eine Gruppe Studierender ringt um Robert Habeck.© C. Berg­mann

And the Win­ner is …

von Prof. Dr.-Ing. Kay Reth­mei­er

Plät­ze 1, 2 und 3 des lan­des­wei­ten Hoch­schul­wett­be­werbs zur CO2-frei­en Wär­me­ver­sor­gung der Insel Hel­go­land gehen an Stu­die­ren­de der FH Kiel

Gast­bei­trag von Prof. Dr.-Ing. Kay Reth­meier

Selbst FH-Prä­si­dent Prof. Dr. Udo Beer staun­te bei der fei­er­li­chen Preis­ver­lei­hung des Hoch­schul­wett­be­werbs zur CO2-frei­en Wär­me­ver­sor­gung der Insel Hel­go­land durch Ro­bert Ha­beck, Mi­nis­ter für En­er­gie­wen­de, Land­wirt­schaft, Um­welt und länd­li­che Räume, im Kie­ler Land­haus. „Sind die alle von uns?“, frag­te er si­cher­heits­hal­ber bei Prof. Dr. Kay Reth­mei­er nach, dem Pro­jekt­lei­ter und Lei­ter des Stu­di­en­gangs „Tech­no­lo­gie­ma­nage­ment und -mar­ke­ting“, der im ver­gan­ge­nen Jahr gleich vier stu­den­ti­sche Teams ins Ren­nen um das beste Kon­zept zur CO2-frei­en Wär­me­ver­sor­gung Hel­go­lands schick­te.

Ende 2014 durch Jörg Sin­ger, den Bür­ger­meis­ter der Ge­mein­de Hel­go­land, aus­ge­ru­fen, star­te­ten ins­ge­samt 19 Stu­den­tin­nen und Stu­den­ten der Schwer­punkt­rich­tung „En­er­gie­tech­nik“ (Ba­che­lor­stu­di­en­gän­ge „TMM“, „Elek­tro­tech­nik“ sowie Mas­ter­stu­di­en­gang „Elek­tri­sche Tech­no­lo­gi­en“) des Fach­be­reichs In­for­ma­tik und Elek­tro­tech­nik der Fach­hoch­schu­le Kiel in die Ide­en­fin­dung rund ums Thema „CO2-Re­duk­ti­on“. An­fang Juli 2015 dann wur­den der kri­ti­schen Jury aus En­er­gie­ver­sor­gern, Ge­mein­de­ver­tre­tern, In­dus­trie­fir­men und Mi­nis­te­ri­en meh­re­re hun­dert Sei­ten Kon­zept­pa­pie­re vor­ge­legt, audio-vi­su­ell un­ter­stützt durch You­Tube-Vi­de­os und hap­ti­sche Aus­stel­lungs­stü­cke.

Und es hat sich ge­lohnt: Chris­toph Cris­to­fo­li­ni, Celia Dohle, Tor­ben Schuh­mann und Marie Luise Streit wur­den für ihre Über­le­gun­gen zur Nut­zung eines Elek­tro­den-Heiz­kes­sels, sanft ein­ge­bet­tet in die schüt­zens­wer­te Land­schaft der Insel, mit dem ers­ten Preis ge­ehrt. Ihre über 70-sei­ti­ge Aus­ar­bei­tung „Wär­me­ver­sor­gungs­kon­zept für Hel­go­land – Kon­zept zur be­darfs­de­cken­den und emis­si­ons­frei­en Wär­me­ver­sor­gung der Ge­mein­de Hel­go­land durch einen Elek­tro­den­heiz­kes­sel“ war der Jury 2.500 Euro wert, die die glück­li­chen Vier nun unter sich auf­tei­len dür­fen. Zwei wei­te­re FH-Teams hat­ten, un­ab­hän­gig von­ein­an­der, die un­er­schöpf­li­che En­er­gie­quel­le „Geo­ther­mie“ fa­vo­ri­siert und er­hiel­ten dafür je­weils 1.250 Euro.

Hel­go­land hatte be­reits vor Jah­ren ein Kon­zept zur CO2-frei­en Wär­me­ge­win­nung er­ar­bei­ten las­sen – von pro­fes­sio­nel­len Be­ra­tungs­fir­men. Diese fan­den eine Lö­sung mit Wind­kraft­an­la­gen auf der Insel, wel­che zwar tech­nisch und wirt­schaft­lich um­setz­bar schien, letzt­lich aber am Wi­der­stand der Vo­gel­schüt­ze­rin­nen und Vo­gel­schüt­zer schei­ter­te. Eine neue Idee muss­te her, und die­ses Mal woll­ten die In­su­la­ne­rin­nen und In­su­la­ner junge un­ver­brauch­te und un­vor­ein­ge­nom­me­ne Geis­ter zu Rate zie­hen. „Mit Er­folg“, wie Bür­ger­meis­ter Sin­ger ab­schlie­ßend be­merk­te. Die stu­den­ti­schen Bei­trä­ge haben Denk­an­stö­ße ge­lie­fert, die im nächs­ten Schritt in die Um­set­zungs­pha­se gehen wer­den. Denn spä­tes­tens im Jahre 2020 will Hel­go­land sein ehr­gei­zi­ges Ziel er­reicht haben: Zero Emis­si­on bei Fein­staub und CO2.

 

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